18.05.2014 | Kanu-Rennsport

Weltcup in Racice: Herren-Zweier setzen der DKV-Bilanz das Sahnehäubchen auf

Nach der gestrigen Siegesserie über 1000m sorgten am letzten Finaltag des Weltcups in Racice/CZE die Kajak-Zweier Ronald Rauhe und Tom Liebscher sowie Max Rendschmidt und Marcus Groß für zwei weitere Weltcup-Erfolge der DKV-Athleten. In die Medaillenränge fuhren außerdem der Vierer der Damen, der C2 Robert Nuck und Stefan Holtz sowie erneut Max Hoff und Ronald Verch.
Zweites Finale, zweiter Sieg: R. Rauhe/T. Liebscher

Das neue Sprint-Duo der Kajak-Herren Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden) besiegte auch im zweiten internationalen Wettkampf der Saison die bisherigen Sprintkönige im K2, die Olympiasieger und amtierenden Weltmeister Postrygay/Dyachenko aus Russland. Es sei das Ergebnis, dass sie sich erwünscht hätten, wenngleich das Rennen nicht ganz so verlaufen sei, wie sie sich das vorgestellt hatten. „Ich hab’ gespürt, dass der Rhythmus nicht ganz da war.“ Umso besser sei es, dennoch gewonnen zu haben, meinte Schlagmann Ronny Rauhe nach dem Finale.   Eine weitere Glanzvorstellung boten erneut die 1000m-Sieger vom Vortag Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin). Sie überquerten auch über 500m als erste die Ziellinie, vor den Portugiesen Pimenta/Silva und dem weißrussischen Duo Piatrushenka/Makhneu. Danach gab Marcus Groß schmunzelnd Einblick in seine ambivalente Gefühlswelt: „Bis zur Hälfte hat das Rennen großen Spaß gemacht, am Ende weniger. Da tat es einfach zu weh.“
Die Kajak-Damen mussten sich im K4 über 500m zwar dem erfahrenen Siegerboot aus Polen geschlagen geben, dennoch zeigten sich Franziska Weber (Potsdam), Verena Hantl (Karlsruhe), Conny Waßmuth (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) mit der Silbermedaille vor dem starken Boot aus Weißrussland überaus zufrieden, wie Franziska Weber bekannte: „Nachdem es im Vorlauf ja nicht so rosig aussah, freuen wir uns nun umso mehr.“
Weiteres Edelmetall steuerten die amtierenden C2-Weltmeister über 200m Robert Nuck und Stefan Holtz (beide Leipzig) zur Bilanz des deutschen Teams bei. Sie holten auf der Sprintdistanz hinter dem russischen Duo Melantyev/Lipkin ebenfalls Silber und paddelten über 500m hinter den Booten aus Tschechien und Polen zu Bronze. Nach Gold im gestrigen 1000m-Finale erkämpfte Max Hoff (Essen) heute über 500m hinter dem Tschechen Josef Dostal und Ken Wallace (AUS) Bronze und im abschließenden Langstreckenrennen über 5000m wiederum hinter dem Australier Silber. „Mit einem kompletten Medaillensatz bin ich sehr zufrieden. Es ist noch ausbaufähig, aber eine gute Basis für alles Weitere“, sagte der Essener zu seiner Bilanz von Racice. Im C1 über 5000m paddelte Ronald Verch ebenfalls zu Silber.
Ohne Medaille in den Finals über 200m am heutigen Tag blieben Conny Waßmuth und Tina Dietze im K2 über 200m mit Platz vier, Cathrin Dürr (Karlsruhe) im C1 der Damen mit Platz sieben, Sabine Volz (Karlsruhe) im K1 der Damen mit Rang acht und Felix König (Potsdam) im K1 der Herren auf Rang neun. Im C1 der Herren über 500m belegte Jan Vandrey Platz fünf. Stefan Kiraj (Potsdam) gewann im C1 über 200m das B-Finale und im K1 kam Jonas Ems (Essen) im B-Finale auf Rang zwei, Anna Kowald (Essen) paddelte bei den Damen auf Platz sieben.

Chefbundestrainer Reiner Kießler bewertete die Medaillenbilanz dieses Weltcup-Wochenendes als „sehr gut“, wohl wissend, dass starke Nationen wie insbesondere Ungarn nicht mit den stärksten Athleten in Racice vertreten waren. Vor allem die heutige Siegleistung des Herren-Zweiers auf der olympischen 200m-Distanz sei „das, worauf wir seit längerem hinarbeiten. Es hat Spaß gemacht, den beiden zuzuschauen“, so der Chefcoach. Auch der Damen-Vierer habe besser abgeschnitten als zuvor gedacht, wenngleich der Abstand zur derzeitigen Weltspitze noch zu groß sei.

Komplette Ergebnisse: www.racice2014.com

Text: H.-P. Wagner

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