Das neue Sprint-Duo der Kajak-Herren Ronald Rauhe (Potsdam)
und Tom Liebscher (Dresden) besiegte auch im zweiten
internationalen Wettkampf der Saison die bisherigen
Sprintkönige im K2, die Olympiasieger und amtierenden
Weltmeister Postrygay/Dyachenko aus Russland. Es sei das
Ergebnis, dass sie sich erwünscht hätten, wenngleich das Rennen
nicht ganz so verlaufen sei, wie sie sich das vorgestellt
hatten. „Ich hab’ gespürt, dass der Rhythmus nicht ganz da
war.“ Umso besser sei es, dennoch gewonnen zu haben, meinte
Schlagmann Ronny Rauhe nach dem Finale. Eine
weitere Glanzvorstellung boten erneut die 1000m-Sieger vom
Vortag Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin). Sie
überquerten auch über 500m als erste die Ziellinie, vor den
Portugiesen Pimenta/Silva und dem weißrussischen Duo
Piatrushenka/Makhneu. Danach gab Marcus Groß schmunzelnd
Einblick in seine ambivalente Gefühlswelt: „Bis zur Hälfte hat
das Rennen großen Spaß gemacht, am Ende weniger. Da tat es
einfach zu weh.“
Die Kajak-Damen mussten sich im K4 über 500m zwar dem
erfahrenen Siegerboot aus Polen geschlagen geben, dennoch
zeigten sich Franziska Weber (Potsdam), Verena Hantl
(Karlsruhe), Conny Waßmuth (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig)
mit der Silbermedaille vor dem starken Boot aus Weißrussland
überaus zufrieden, wie Franziska Weber bekannte: „Nachdem es im
Vorlauf ja nicht so rosig aussah, freuen wir uns nun umso
mehr.“
Weiteres Edelmetall steuerten die amtierenden C2-Weltmeister
über 200m Robert Nuck und Stefan Holtz (beide Leipzig) zur
Bilanz des deutschen Teams bei. Sie holten auf der
Sprintdistanz hinter dem russischen Duo Melantyev/Lipkin
ebenfalls Silber und paddelten über 500m hinter den Booten aus
Tschechien und Polen zu Bronze. Nach Gold im gestrigen
1000m-Finale erkämpfte Max Hoff (Essen) heute über 500m hinter
dem Tschechen Josef Dostal und Ken Wallace (AUS) Bronze und im
abschließenden Langstreckenrennen über 5000m wiederum hinter
dem Australier Silber. „Mit einem kompletten Medaillensatz bin
ich sehr zufrieden. Es ist noch ausbaufähig, aber eine gute
Basis für alles Weitere“, sagte der Essener zu seiner Bilanz
von Racice. Im C1 über 5000m paddelte Ronald Verch ebenfalls zu
Silber.
Ohne Medaille in den Finals über 200m am heutigen Tag blieben
Conny Waßmuth und Tina Dietze im K2 über 200m mit Platz vier,
Cathrin Dürr (Karlsruhe) im C1 der Damen mit Platz sieben,
Sabine Volz (Karlsruhe) im K1 der Damen mit Rang acht und Felix
König (Potsdam) im K1 der Herren auf Rang neun. Im C1 der
Herren über 500m belegte Jan Vandrey Platz fünf. Stefan Kiraj
(Potsdam) gewann im C1 über 200m das B-Finale und im K1 kam
Jonas Ems (Essen) im B-Finale auf Rang zwei, Anna Kowald
(Essen) paddelte bei den Damen auf Platz sieben.
Chefbundestrainer Reiner Kießler bewertete die Medaillenbilanz
dieses Weltcup-Wochenendes als „sehr gut“, wohl wissend, dass
starke Nationen wie insbesondere Ungarn nicht mit den stärksten
Athleten in Racice vertreten waren. Vor allem die heutige
Siegleistung des Herren-Zweiers auf der olympischen
200m-Distanz sei „das, worauf wir seit längerem hinarbeiten. Es
hat Spaß gemacht, den beiden zuzuschauen“, so der Chefcoach.
Auch der Damen-Vierer habe besser abgeschnitten als zuvor
gedacht, wenngleich der Abstand zur derzeitigen Weltspitze noch
zu groß sei.
Komplette Ergebnisse: www.racice2014.com
Text: H.-P. Wagner