05.07.2008 | Kanu-Slalom

Erik Pfannmöller gewinnt Augsburg und Gesamtweltcup

Erik Pfannmöller aus Halle/S. hat das Weltcup-Finale der Slalom-Kanuten in Augsburg für sich entschieden und sich damit auch den Gesamtweltcup gesichert. Pfannmöller siegte im Einer-Kajak vor dem Franzosen Benoit Peschier und Scott Parsons aus den USA.

„Das Gefühl im zweiten Lauf war unglaublich, die Leute waren so laut“, war Pfannmöller von der Heimatmosphäre begeistert. Aus der verpassten Olympiaqualifikation sei er gestärkt hervorgegangen, so der 23-Jährige. „Auch wenn mich das nicht darüber hinwegtröstet, dann ist der Gesamtweltcup doch der größtmögliche Erfolg in dieser Saison. Die letzten vier Rennen waren die besten Einzelrennen meiner Karriere, ich bin in absoluter Topform und natürlich traurig, dass ich die in Peking nicht zeigen kann“, sagte Erik Pfannmöller.

Sebastian Schubert (Hamm) war als Zehnter zweitbester Deutscher. Im Finale leistete sich der Youngster im Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) zwei Berührungen und verpasste damit eine noch bessere Platzierung. „Ich habe das Finale erreicht, das war mein Ziel. Wenn ich alles treffe, dann bin ich zeitlich auch vorn dabei, das ist gut zu wissen“, war der 19-Jährige trotzdem zufrieden.

Vize-Weltmeister Fabian Dörfler war bei seinem „Heimspiel“ vom Glück verlassen. Er kassierte nach einer umstrittenen Kampfrichterentscheidung im Halbfinale 50 Strafsekunden und schied als 37. aus. Ein Protest des deutschen Teams blieb erfolglos. „Ich bin natürlich enttäuscht, weil ich denke, dass das eine Fehlentscheidung war. Dort sind fast alle so durchgefahren wie ich. Ansonsten war das ein guter Lauf“, so der Augsburger.

Im zweiten Rennen des Tages waren Kay und Robby Simon als Dritte bestes deutsches Boot in der Zweier-Canadier-Entscheidung, die von den slowakischen Topfavoriten Pavol und Peter Hochschorner gewonnen wurde. „Wir sind zwei Null-Läufe gefahren, das ist wichtig und gut für den Kopf“, freute sich Robby Simon, „und das Ergebnis ist schon auch ein schönes Trostpflaster für die verpasste Olympia-Qualifikation.“ Sein Bruder pflichtete ihm bei: „Nach langem Warten war das mal wieder ein guter Erfolg. Jetzt noch einmal in Seu bei der Vor-WM unter die ersten drei und dann war das dann doch noch eine ganz gute Saison“, sagte Kay Simon.

Die Leipziger David Schröder und Frank Henze verpassten das Podium als Vierte knapp. „Das waren zwei sehr gute Läufe“, war David Schröder mit der bislang besten internationalen Einzel-Platzierung des Leipziger Duos zufrieden, „ohne die Berührung hätten wir den dritten Platz noch erreicht. Auch sein Hintermann war zufrieden: „Es lief gut, mir hat’s heute richtig Spaß gemacht“, so Frank Henze.

Ebenfalls ins Finale der besten Zehn paddelten die Hallenser Marcus Becker und Stefan Henze. Dort unterlief den Ex-Weltmeistern jedoch ein schwerer Fehler im unteren Streckenteil, nachdem sie in der Zwischenzeit die Bestmarke gesetzt hatten. Mit 50 Strafsekunden belastet wurden sie letztlich Zehnte und waren schwer enttäuscht. „Ich bin froh, wenn dieses Jahr rum ist, das ist die schlechteste Saison unserer Karriere“, sagte Stefan Henze. „Nächstes Jahr wird wieder neu angegriffen“, richtete er jedoch auch im Moment der Niedergeschlagenheit schon wieder den Blick nach vorn.

Kanu-Slalom-Weltcupfinale in Augsburg, Ergebnisse des ersten Tages:

Herren K1: 1. Erik Pfannmöller (GER/Halle/S.) 193,03 (0/0 Strafsekunden nach Torfehlern), 2. Benoit Peschier (FRA) 195,73 (2/0), 3. Scott Parsons (USA) 195,79 (0/0), 4. Mathieu Doby (BEL) 196,97 (0/2), 5. Pierre Bourliaud (FRA) 197,93 (0/0), 6. Scott Mann (USA) 199,77 (2/2), ... 10. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 202,80 (0/4), 37. Fabian Dörfler (GER/Augsburg) 148,93 (52/im Halbfinale ausgeschieden). Weltcup-Endstand: 1. Erik Pfannmöller (GER/Halle/S.) 133 Punkte, 2. Brett Heyl (USA) 117, 3. Helmut Oblinger (AUT) 116, … 43. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 46, 45. Fabian Dörfler (GER/Augsburg) 45, 165. Alexander Grimm (GER/Augsburg) 3.

 

Herren C2: 1. Pavol Hochschorner/Peter Hochschorner (SVK) 216,77 (2/2), 2. Ladislav Skantar/Peter Skantar (SVK) 219,42 (2/2), 3. Kay Simon/Robby Simon (GER/Halle/S.) 221,13 (0/0), 4. David Schröder/Frank Henze (GER/Leipzig) 222,84 (2/2), 5. Tomas Kucera/Jan Batik (SVK) 227,52 (0/2), 6. Damien Troquenet/Mathieu Voyemant (FRA) 227,74 (2/6), … 10. Marcus Becker/Stefan Henze (GER/Halle/S.) 284,20 (2/52). Weltcup-Endstand: 1. Pavol Hochschorner/Peter Hochschorner (SVK) 147, 2. Peter Skantar/Ladislav Skantar (SVK) 129, 3. Marek Jiras/Tomas Mader (CZE) 127, … 7. David Schröder/Frank Henze (GER/Leipzig) 101, 8. Marcus Becker/Stefan Henze (GER/Halle/S.) 100, 12. Kay Simon/Robby Simon (GER/Halle/S.) 80, 55. Felix Michel/Sebastian Piersig (GER/Spremberg) 27.

Text und Foto: Jochen A. Meyer

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