11.11.2014 | Kanu-Rennsport

Tag der offenen Tür bescherte der Sportschule in Potsdam ein dankbares Publikum

Zahlreiche Sporttalente und ihre Erziehungsberechtigten nahmen am Vormittag des 08.11. die Gelegenheit wahr, um am Tag der offenen Tür die Potsdamer Sportschule und die Sportanlagen im Luftschiffhafen in Augenschein zu nehmen.

Gut zwei Drittel der 2.000 Sitzplätze umfassenden MBS - Sportarena waren besetzt. Auch über zwanzig junge Nachwuchssportler aus Brandenburger  Kanuvereinen/ -abteilungen und ihre Angehörigen waren dabei.
Im Namen der derzeit etwa 100 Lehrkräfte und 640 aktuellen Sportschülern hieß Schulleiter Rüdiger Ziemer die möglichen künftigen Schüler und deren Eltern herzlich willkommen. Er empfahl den Erziehungsberechtigten: „Sie sollen heute herausfinden, ob die Potsdamer Sportschule ihren Erwartungen entspricht“. Gleichzeitig machte er auf folgendes aufmerksam: „Wer hierher kommt, muss einen großen Traum haben: Nämlich den Traum, große sportliche Leistungen zu erreichen.“

Andererseits unterstrich Direktor Ziemer, dass die an der Sportschule vermittelten Werte nicht nur zu sportlichen Erfolgen verhelfen sollen, sondern darüber hinaus darauf ausgerichtet sind, die Schüler zu befähigen, ihr weiteres Leben eigenständig zu gestalten. Dieses Vorhaben, das auch dem seit einigen Jahren praktizierten so genannten „Potsdamer Modell“  der Sportschule zugrunde liegt, hat sich bislang bestens bewährt. Nicht ohne Grund zählt die Potsdamer Lehreinrichtung bundesweit zu den erfolgreichsten Sportschulen. Zu der durch ehemalige und aktuelle Potsdamer Sportschüler erreichten Bilanz von 69 Olympiasiegen und weiteren 128 olympischen Medaillen, trugen unter anderem auch die Rennkanuten Kurt Kuschela und Franziska Weber  mit ihren olympischen Goldmedaillen in London 2012 bei.  Trotz einer unterschiedlichen schulischen Entwicklung haben beide ihren Lebensweg erfolgreich gestaltet.  Während Franziska Weber nach ihrem ausgezeichneten Abitur ein Studium begann, nahm Kurt Kuschela nach Abschluss der zehnten Klasse an der Sportschule unmittelbar seine berufliche Ausbildung in Angriff.
Nicht nur lernen und trainieren ist im Potsdamer Luftschiffhafen angesagt - auch Solidarität mit Hilfebedürftigen wird durch die Sportschule in enger Partnerschaft mit den hier ansässigen Vereinen praktiziert. So konnten bei sportlichen Benefizveranstaltungen Sponsorengelder eingenommen werden, die  zu Zweidritteln der Partnerschule in Mocambique zur Verfügung gestellt wurden. Die Sportschüler mit den besten Ergebnissen bei diesen Veranstaltungen wurden durch die Organisatoren am Tag der offenen Tür geehrt. Auch das Maskottchen der Sportschule - der „Schweinehund“, den sicherlich schon so mancher der jungen Sportschüler mit seiner eigenen Willenskraft überwunden hat - spendete hierbei ausgiebig Beifall.

Nach den Informationen in der Sportarena trafen sich die am Kanusport interessierten Schüler und deren Angehörige in der „Kanuscheune“ des KC Potsdam. Mit Svea Krumrey und Nicolas Eckart berichteten hier zwei Sportschüler der achten Klasse über ihre achtwöchigen Eindrücke und Erfahrungen an der Sportschule, im Internat und in ihrer Trainingsgruppe. „Das Training ist zwar sehr anstrengend, aber wir haben hier gute Trainer. Insgesamt haben wir uns sehr gut eingelebt“, war ihre einhellige Meinung.

Im Anschluss an den Erlebnisbericht ihrer möglichen späteren Trainingsgefährten nahmen die künftigen Sportschüler in Begleitung von Übungsleitern und jungen Sportlern die Trainingsstätten des Landesstützpunktes Potsdam in Augenschein. Landestrainer Michael Tümmler sowie die Lehrer-Trainer Frank Cwikla und Tino Hoffmann informierten unterdessen die anwesenden Erziehungsberechtigten über die Unterrichts- und Trainingsgestaltung und den weiteren Verlauf der Aktivitäten zur Aufnahme an der Sportschule, angefangen von der Antragstellung durch die Eltern bis zum Bescheid über Einschulung oder Ablehnung durch den Schulleiter.

Eine Besichtigung der Räumlichkeiten in Sportschule und Internat rundete den aufschlussreichen Tag der offenen Tür ab. Der Beifall an den verschiedenen Veranstaltungsorten ließ erkennen, dass die Darbietungen allseits Zuspruch fanden und für die Eltern eine echte Entscheidungshilfe für ihren Entschluss zur künftigen Weiterentwicklung ihrer Kinder bildeten.

Von Günter Welke

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