01.09.2014 | Kanu-Segeln

Fünf Kanu-Segler auf dem Weg zur Weltmeisterschaft nach San Francisco

Fünf deutsche IC Segler haben sich auf den Weg nach San Francisco gemacht, um an der alle drei Jahre stattfindenden Weltmeisterschaft zwischen dem 6. bis 15. September der Kanu-Segler teilzunehmen.

In diesem Jahr richtet sie der Richmond Yacht Club in der San Francisco Bay (USA) aus. An gleicher Stelle übrigens wie der im September letzten Jahres ausgetragene traditionelle America's Cup, der von vielen Segelinteressierten begeistert verfolgt wurde. IC Segler aus Kanada, England, Schweden, Deutschland, Australien und den USA sind eingeladen, den Titel in neun geplanten Wettfahrten auszusegeln. Direkt im Anschluss an die Weltmeisterschaft findet auch der „New York Canoe Club International Challenge Cup“ statt, der seit 1886 ausgetragen wird und damit zweitälteste Segeltrophäe der Welt ist. Die US-Amerikaner fordern als amtierende Cup Verteidiger diejenige Nation heraus, die im Rahmen der WM die drei besten Segler einer Nation stellt.

Die Teilnehmer erwartet ein traumhaftes Revier mit anspruchsvollen Segelbedingungen. Die in der San Francisco Bay bekannt hohen Windgeschwindigkeiten, die Strömung und steile Wellen lassen spannende Wettkämpfe erwarten. Frederik Steimann aus Bad Segeberg, mit 22 Jahren jüngster deutscher Teilnehmer und in 2011 WM Dritter der Klasse IC One Design (IC OD), strahlt: “Die zu erreichenden Geschwindigkeiten und der Adrenalinkick bei viel Wind, das ist es was mich an diesem Sport so fasziniert“.

Peter Ullmann (48, Oldenburg), Zweitplatzierter in der Klasse IC 2011 in Travemünde, und Eckhardt Pagel (Buchholz), mit 57 Jahren der älteste Teilnehmer bestätigen: „Es ist schon ein besonderes Gefühl über das Wasser zu fliegen und Entscheidungen in Bruchteilen von Sekunden treffen zu müssen.“

Die Besonderheit am IC ist der Ausreitsitz. Dieser "Balken" ist der Schlüssel zum spektakulären Erlebnis. Er ermöglicht dem Steuermann sein Gewicht bis zu zwei Meter von der Schiffsmitte nach außen zu bringen. Man sitzt damit nicht im Boot, sondern komplett außerhalb! Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung an die Bootskontrolle dar. Auch für Roger Regitz (47, Berlin) ist es die ultimative Segelherausforderung durch das spezielle Bootsdesign, die tolle Kombination aus Tradition und moderner Technik.

Diese Boote bekommt man in Deutschland nicht „von der Stange“. Sie sind fast ausschließlich Eigenbauten, die in langer, intensiver Vorbereitungszeit und enormem finanziellen und persönlichen Einsatz neben Studium, Beruf und Familie von den Aktiven in Ihren Werkstätten konstruiert und gebaut wurden. Es sind Rennmaschinen entstanden, die es erst mal zu beherrschen gilt. “Mich begeistert besonders das Zusammenspiel von Technik, Wasser, Wind und Welle“, schildert Arne Stahl (33, Braunschweig), Ressortleiter der Fachabteilung Kanu-Segeln im DKV und Zweitplatzierter im AC (Asymetric Canoe - IC mit Gennaker) 2011 in Travemünde. Das Ressort Kanu-Segeln im DKV organisierte einige Trainingslager um „body and boat“ den letzten Schliff vor der Containerverschiffung der Boote Mitte Juli zu geben. In Einem sind sich alle Teilnehmer einig: Wer einmal auf einem IC gesessen hat, den lässt die Faszination International Canoe nicht mehr los. Die so besonders konstruierte Bootsklasse bleibt ständige Herausforderung und unglaubliche Segelerfahrung. Nicht zuletzt besteht unter den Kanu-Seglern neben einem gesunden Konkurrenzkampf auf dem Wasser ein ausgeprägter familiärer Zusammenhalt.

Die deutschen Teilnehmer rechnen sich durchaus gute Chancen auf vordere Plätze aus, die auch auf der vom DKV ausgerichteten Weltmeisterschaft 2011 vor Travemünde erreicht wurden. Das deutsche IC Team hat in allen Wertungen der letzten IC WM Treppchenplätze erreicht. Arne Stahl (AC) und Peter Ullmann (IC) wurden jeweils Silber Medaillen Gewinner und Frederik Steimann (IC-OD) erkämpfte sich in seiner ersten WM im spannenden Schluss den dritten Platz.
Mit fünf Teilnehmern und den sehr guten Ergebnissen in Travemünde, können dem Deutschen Team auch reelle Chancen auf den Herausforderer-Platz im „New York Canoe Club International Challenge Cup“ in diesem Jahr eingeräumt werden.
Wir sind gespannt.

Einige interessante Links um die International Canoes:

Von Ulrike Praetz

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