Mit diesen Touren sowie einer abschließenden Kundgebung in
der von Deutschlands größter Burganlage überragten historischen
Stadt Burghausen machen alljährlich Kanuten aus Bayern und
anderen Teilen Deutschlands sowie auch aus dem benachbarten
Österreich in Booten unterschiedlichster Art auf die Gefahren
für diese einzigartige Flussregion aufmerksam, die ihr nach wie
vor durch Ausbaupläne der Energiewirtschaft drohen. Ein
von der oberösterreichischen Umweltanwaltschaft vorgeschlagenes
Konzept gibt jedoch Hoffnung für eine naturnahe Sanierung der
Salzach, mit der zugleich der Lebensraum für Tiere und Pflanzen
verbessert und ein besonderes Naherholungsgebiet für die
Menschen geschaffen werden würde. Den Auftakt bildet am Samstag
eine Tour hier noch frei fließenden Salzach vom pittoresken, an
einer engen Flussschleife gelegenen Städtchen Laufen bis
Burghausen mit einer Mittagespause nach etwa zwei Dritteln der
Strecke in Tittmoning. Im Anschluss an die 37 Kilometer lange
Fahrt treffen sich die Teilnehmer am Abend in der Gaststätte
„Schlosstaverne zur Reib“ auf der österreichischen Flussseite
zu einer Brotzeit bzw. zum Abendessen mit anschließendem
gemütlichem Beisammensein sowie einer Filmvorführung „Salzach
und Donau von oben“.
Am Sonntagvormittag steht die eigentliche Demonstrationsfahrt
über 16 Kilometer von Tittmoning nach Burghausen auf dem
Programm, mit der die Paddler ihre Forderung „Für die Salzach
als Naturfluss – JA zur Natur, NEIN zu Kraftwerken!“
unterstreichen. Diesem Ziel dient auch eine Kundgebung um 13
Uhr auf dem Stadtplatz in Burghausen, zu der der Bayerische
Kanu-Verband mit dem Bund Naturschutz in Bayern, der
Österreichische Kanu-Verband, der Landesfischereiverband
Bayern, der Landesbund für Vogelschutz, der Verein zum Schutze
der Bergwelt und die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach
alle an diesem Thema Interessierten einladen.
Die Demonstrationsveranstaltungen für die Salzach blicken auf
eine lange Tradition zurück. So fand bereits 1975 die erste
Protestfahrt statt. Viele Paddellegenden haben sich seitdem bei
den Aktionen für eine frei fließende Salzach engagiert, u. a.
1978 auch der Paddelpionier und “Dichter im Faltboot“ Herbert
Rittlinger. Bis zum heutigen Tag hat dieses Engagement die
Hoffnung auf den Erhalt des Naturflusses Salzach genährt, die
Kanuten werden auch weiterhin für einen großzügigen, technisch
und ökologisch machbaren und noch dazu kostengünstigen
Gewässerrückbau eintreten.
Weitere Infos: http://www.kanu-oberbayern.de/data/2014-salzach-programm.pdf
Text: H.-P. Wagner