14.04.2018 | Kanu-Rennsport

1. Rangliste: Top-Favoriten mit aussichtsreichem Saisonstart

Bei der ersten nationalen WM-Qualifikation der DKV-Rennkanuten am heutigen Samstag in Duisburg sicherten sich zumeist die Favoriten mit Spitzenplätzen eine komfortable Ausgangsposition für die einzelnen Ranglisten.
Souveräner Auftaktsieg für Ronny Rauhe

Im Kajak der Herren entschied K4-Weltmeister Ronald Rauhe (Potsdam) unangefochten das erste Finale des Tages für sich und ließ mit einem Freudenschrei im Ziel seiner Erleichterung freien Lauf. Der 36-Jährige verwies über 250m seine Bootskollegen aus dem goldenen WM-Vierer des Vorjahres von Racice Max Lemke (Mannheim-Sandhofen) und Max Rendschmidt (Essen) auf Rang zwei und drei. Die weiteren Plätze belegten Timo Haseleu (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Jacob Schopf (Berlin). „Dieser Sieg heute war absolut überraschend für mich“, meinte der Potsdamer und verwies auf die zurückliegenden Wochen, in denen er sich nach diversen Trainingsausfällen wegen Erkrankungen immer wieder herankämpfen musste. „Ich bin sehr froh gezeigt zu haben, dass ich es kann und mich so auch wieder für die Mannschaftsboote empfehlen konnte. Jetzt muss ich dieses Niveau stabilisieren, um mit ausreichender Grundlage die internationale Saison angehen zu können“, so Ronny Rauhe.

Im abschließenden 200m-Finale drehte Max Lemke dann den Spieß um und setzte sich knapp mit sieben Hundertstelsekunden vor Ronald Rauhe und erneut Timo Haseleu durch. Max Lemke sagte zu seinem Sieg: „Nachdem ich über 250m bis 50m vor dem Ziel recht gut lag, mir dann jedoch etwas die Luft ausging, war ich aber guter Hoffnung für die 200m. Mit dessen Ausgang bin ich nun sehr zufrieden. Mal sehen, wie es in drei Wochen über 200 und 500m ausgeht, es bleibt auf jeden Fall spannend.“ Rauhe und Lemke führen damit gemeinsam die vorläufige Kurzstreckenrangliste vor Haseleu an.

In der für die Mittelstreckenrangliste zählenden 2000m-Prüfung ließ einmal mehr der 5000m-Vizeweltmeister von Racice Max Hoff keinen Zweifel an seinen Ausdauerqualitäten. Er holte sich mit sechs Sekunden Vorsprung den Sieg vor den Junioren-Weltmeistern von 2017 Jacob Schopf (Berlin) und Jakob Kurschat (Dresden), gefolgt von Max Rendschmidt, einem weiteren Junioren-Weltmeister von 2017 Jakob Thordsen (Hannover) und dem WM-Bronzemedaillengewinner im K4 Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade). „Nachdem ich mit meinem Resultat über 250m überhaupt nicht zufrieden war, was mich sehr geärgert hat, habe ich über 2000m versucht schnell zu fahren. Das ist mir zum Glück gelungen, aber auch die anderen, vor allem jungen Leute, sind echt stark gefahren. Ich muss jetzt bei der 2. Rangliste über 1000m noch mal einen 'raushauen und die 500m halbwegs gut überstehen, um mir meinen Platz in der Weltcup-Mannschaft zu sichern“, bilanzierte Max Hoff seinen Qualifikationsauftakt. In der Mittelstreckenrangliste führt derzeit Max Rendschmidt vor Jacob Schopf, Saeid Fazloula (Karlsruhe), Tom Liebscher, Marcus Groß (Berlin) und Lukas Reuschenbach.

Weber und Waßmuth führen die Ranglisten bei den Damen an

Im Kajak der Damen holte sich die Vizeweltmeisterin im K2 und K4 von Racice Franziska Weber (Potsdam) über 250m den ersten Sieg des Tages vor ihrer K4-Bootspartnerin von Racice Steffi Kriegerstein (Dresden), Conny Waßmuth (Potsdam), Sarah Brüßler (Karlsruhe), Nina Krankemann (Magdeburg) und Vizeweltmeisterin im K2 über 1000m Melanie Gebhardt (Leipzig). Über 1000m präsentierten sich die Magdeburger U23-Weltmeisterinnen von 2017 im K4 Jasmin Fritz und Nina Krankemann in starker Form und sicherten sich die ersten beiden Plätze vor Franziska Weber, Sarah Brüßler, Carola Schmidt (Karlsruhe) und Melanie Gebhardt. Damit übernahm Franziska Weber die derzeitige Führung in der Gesamtrangliste vor Nina Krankemann, Sarah Brüßler, Jasmin Fritz, Steffi Kriegerstein und Melanie Gebhardt. Franziska Weber sagte zu ihrem Abschneiden: „Dafür, dass ich wegen der beruflichen Prioritäten deutlich weniger trainieren konnte und demzufolge komplett ohne Erwartungen zur Rangliste angereist bin, hat mich mein Abschneiden positiv überrascht. So gut hätte ich es gar nicht erwartet. Für mich ist dieses Jahr ein Übergangsjahr, wo ich im Studium mal ein paar Meter machen möchte, um im nächsten Jahr dann wieder mein Augenmerk voll auf den Sport zu legen“, so die Bauingenieur-Studentin. Das abschließende Sprintrennen der Damen über 200m gewann Conny Waßmuth vor den Essenerinnen Caroline Arft und Katharina Köther. Einen Tag nach ihrem 35. Geburtstag machte sich die Potsdamerin so mit dem ungefährdeten Spitzenplatz in der Kurzstreckenrangliste selbst ein schönes Geschenk.

Brendel und Kiraj mit bester Ausgangsposition im Canadier der Herren

Im Canadier der Herren führte auf der Kurzstrecke kein Weg an C4-Weltmeister Stefan Kiraj vorbei. Der Potsdamer gewann über 250m vor den Weltmeistern von Racice Peter Kretschmer (Leipzig), Sebastian Brendel, Jan Vandrey (beide Potsdam), Yul Oeltze (Magdeburg) und Conrad Robin Scheibner (Berlin). Über 200m verwies er Jan Vandrey, Nick Dörband (Magdeburg) und Nico Pickert (Leipzig) auf die Plätze. „Das war gut, wie ich es mir erhofft hatte“, meinte der Potsdamer als Fazit seines Qualifikationsauftaktes und fügte hinzu: „Im Training habe ich schon gemerkt, dass alles sehr eng ist, von daher bin ich mit dem knappen Ende zu meinen Gunsten sehr zufrieden. Das zeigt mir, dass ich auf einem guten Weg Richtung Saisonform bin.“ Kiraj führt somit ungeschlagen die derzeitige Kurzstreckenrangliste vor seinem Klubkameraden Jan Vandrey an.

Den Sieg in der 2000m-Mittelstreckenprüfung ließ sich erwartungsgemäß der amtierende 1000m-Weltmeister Sebastian Brendel nicht nehmen. Er gewann mit 9,5 Sekunden Vorsprung vor Conrad Robin Scheibner gefolgt von Tim Hecker (Berlin), Michael Müller (Magdeburg), Peter Kretschmer und Yul Oeltze und zeigte sich zufrieden mit seinem Ranglistenergebnis: „Es ist gut zu wissen, dass es läuft. Auch das 250m-Rennen war solide, nicht unbedingt das beste, aber mit dem 3. Rang kann ich leben. Nun liegt der Fokus auf der 2. Rangliste mit der C2-Qualifikation. Und dann freue ich mich schon auf den Weltcup in Duisburg, das reizt mich schon ein bisschen mehr“, blickte der derzeit Führende in der Mittelstreckenrangliste schon auf die kommenden Aufgaben voraus.

Eine souveräne Vorstellung bot auch Lisa Jahn (Berlin) im C1 der Damen. Sie gewann sowohl über 250 als auch über 200m vor Annika Loske, Ophelia Preller (beide Potsdam) und Sophie Koch (Karlsruhe) und ist damit ungefährdete Spitzenreiterin in der Gesamtrangliste. „Mit dem Abschneiden hier bin ich schon zufrieden. Es geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Mein Ziel ist die A-Mannschaft, dafür möchte ich mich am liebsten sowohl im Einer als auch im Zweier qualifizieren“, formulierte die frühere U23-Weltmeisterin im K4 ihren hohen Anspruch.

Die WM-Qualifikation wird am 4.-6. Mai mit der 2. Ranglistenregatta fortgesetzt.

Text u. Foto H.-P. Wagner

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