24.02.2021 | Kanu (Allg.)

Aleksander Doba stirbt auf dem Kilimandscharo

Der legendäre polnische Kajakfahrer Aleksander Doba starb am 22. Februar 2021 bei einem Abenteuer auf dem Gipfel des Kilimandscharo im Alter von 74 Jahren.
Aleksander Doba

Dobas wurde bekannt, als er 2017 im Alter von 70 Jahren mit dem Kajak den Atlantik überquerte und damit der erste Mensch war, der diesen Ozean dreimal überquerte. (zur Meldung der Überfahrt von 2014)

Er bestieg den höchsten Verg Afrikas als Teil einer Gruppe, aber er spaltete sich ab, um mit seinen Führern in seinem eigenen Tempo zu gehen. Er zeigte keine Symptome der Höhenkrankheit und war in guter Stimmung, berichteten seine Führer. Als sie die anderen in der Nähe des ersten Gipfels des Kilimanjaro trafen, sagte er ihnen, dass er sich in großartiger Verfassung fühle, rief "Wildes Afrika!" und sagte, dass er glücklich sei.

Als Doba und seine beiden Führer den Gipfel erreichten, setzte sich Doba hin, um sich einen Moment auszuruhen, verlor aber dann das Bewusstsein. Wiederbelebungsversuche schlugen fehl. Er starb kurz darauf. 

In einem früheren Interview sprach Doba über seinen Wunsch, den Kilimandscharo zu besteigen. "Kajaks haben mich nicht von anderen Formen der Erkundung der Welt abgehalten", sagte er und gab zu, dass ihn der Kilimandscharo immer schon fasziniert habe. Seine geplante Tour beinhaltete auch eine Safari in zwei Nationalparks, Tarangire und Ngorongoro, und einen Besuch auf der Insel Sansibar.

Als begeisterter Flusspaddler und ehemaliger Wildwasser-Slalom-Champion begann Doba 1980 mit dem Kajakfahren. Er umrundete den Baikalsee und die Ostsee. Außerdem paddelte er 5.370 km von seiner Heimat in Polen nach Mittelnorwegen.

Die erste Atlantiküberquerung unternahm er im Alter von 64 Jahren. "Hand aufs Herz, es war nicht meine Idee", betonte er. 2003 wandte sich ein polnischer Professor an Doba, der bereits ein bekannter Kajakfahrer war, um sich Ratschläge für die Überquerung der Ostsee zu holen. Es gelang ihm später, Doba zu überreden, mit ihm den Atlantik von Ghana nach Brasilien zu überqueren. Sie sollten getrennte Ein-Mann-Kajaks benutzen und diese nachts zum Schlafen zusammenbinden.

Die Reise war ein Fehlschlag: Zweiundvierzig Stunden später wurden sie wieder an einen Strand gespült, aber Doba hatte für sich ein neues Projekt gefunden. Zurück in Polen schwor er sich, nie wieder mit einem Partner Kajak zu fahren. Er machte sich daran, ein Boot zu konstruieren, das für eine solche Reise geeignet war. Im Jahr 2010 war sein Kajak fertig. Er nannte es Olo, nach seinem eigenen Spitznamen - Olek.

Seine Kleidung ließ sich nicht mehr trocknen und reizte seine Haut, also gab er sie auf und paddelte nackt. Außerdem konnte er die meiste Zeit der Reise nichts hören, da er seine Hörgeräte nicht mitgenommen hatte. Als er nach 98 Tagen und 2.912 Seemeilen die Überquerung schaffte, kamen nur ein Journalist und der polnische Botschafter in Brasilien, um ihn zu begrüßen. Niemanden interessierte es, dass er gerade in einem Kajak den Atlantik überquert hatte. 

Im Oktober 2013 startete Doba seine zweite Atlantiküberquerung. Dieses Mal wählte er die lange Route von Lissabon nach Florida. Die zweite Überfahrt begann gut, aber nach ein paar Monaten funktionierte sein Satellitentelefon nicht mehr. Er drückte den Hilfe-Knopf auf seinem SPOT-Gerät, sodass ein griechisches Schiff zur Rettung kam. Das Schiff versuchte dreimal, ihn zu retten, aber Doba wollte nur sein Telefon reparieren und lehnte eine Rettung ab. Siebenundvierzig Tage später begann sein Telefon wieder zu funktionieren. Jemand hatte einfach vergessen, die Telefonrechnung zu bezahlen.

Während dieser Reise musste er auf den Bermudas anhalten, um das Ruder seines Bootes zu reparieren. Er verbrachte einen Monat auf der Insel, nahm dann das Paddeln wieder auf und schaffte es im April 2014 bis nach Florida. Als er dieses Mal nach Hause zurückkehrte, wurde er wie ein Held empfangen und von der National Geographic Society zum "People's Choice Adventurer of the Year 2015" ernannt.

Im Mai 2017 begann er seine dritte und letzte Atlantiküberquerung, bei der er mit dem Kajak von New Jersey nach Frankreich fahren wollte. Es war sein zweiter Versuch für diese Route. Den ersten musste er nach ein paar Tagen wegen des Wetters und Schäden an seinem Boot aufgeben. Für diese letzte Reise benötigte er 110 Tage. Er hätte fünf Tage früher fertig werden können, weil er nur wenige hundert Meter vor der britischen Küste vorbeikam. Aber er hatte sich vorgenommen, dass er es bis zum Kontinent schaffen würde, also fuhr er weiter nach Frankreich. Diese letzte Reise war seine gefährlichste. Er überstand mehrere Stürme, 55-Knoten-Winde, turmhohe Wellen mit teilweise kaputter Ausrüstung.

Doba war ein echter Entdecker - bis zum Schluss. Er verbrachte über ein Jahr in völliger Isolation auf einem Ozeans. Zudem verbucht er zehn Guinness-Weltrekorde auf seinem Konto.  

Er wird eine Inspiration für kommende Generationen bleiben.

(freie Übersetzung von https://explorersweb.com)

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