24.09.2021 | Kanu-Freizeit

Blockland-Marathon gefragt wie nie

100 Kanutinnen und Kanuten auf dem Wasser
Die Boote sammeln sich auf der Startlinie

Das Blockland ist ein Landschaftsraum am nördlichen Stadtrand Bremens, von zahlreichen Gräben durchzogen. Es wird nördlich begrenzt durch den gewundenen Flusslauf der Wümme, die in diesem Bereich tidenabhängig ist, im Nordwesten durch die Lesum, ebenfalls mit Tide. Ohne den Schutz der Deiche würden weite Flächen des flachen Landes bei jeder Flut von Lesum und Wümme überschwemmt werden.  Im Süden und Westen fließt die Kleine Wümme mit zu vernachlässigender Strömung Richtung Wümme, im Osten der schnurgerade Kuhgraben strömungsfrei. Zahlreiche Siele und drei Schleusen regeln den Wasserstand im Blockland. Die Herkunft des Namens „Blockland“ wird erklärt durch entweder Brookland (= Bruchland, niedriges Land) oder aber: Einteilung der Flächen in Blöcke.

Der gut zu paddelnde Rundkurs auf den Gewässern von Lesum, Wümme, Kuhgraben und Kleiner Wümme ergibt eine 41 Kilometer lange Strecke mit drei Umtragestellen. Wer es nicht ganz so sportlich angehen möchte, kann auch die Schleusen nutzen. Ausrichter der jährlich und jetzt zum 26. Mal stattfindenden Kanu-Veranstaltung für den sportlichen Breitensport ist der Landes-Kanu-Verband Bremen.

Gastgebender Verein für Start und Ziel ist die Tura Kanusport Abteilung an der Lesum. Auch eine Silberstrecke mit 25 Kilometern wird angeboten mit Ziel in Stadtwaldnähe bei den Vereinen Störtebeker Bremen Paddelsport und Verein für Kanusport Bremen. Ausschreibung und Strecke sind nachzuverfolgen beim LKV Bremen:

https://kanu-bremen.de/veranstaltungen/blocklandmarathon.html 

Mit guter Strömung gingen am 18. September 100 Kanutinnen und Kanuten in drei Gruppen an den Start, die Wanderfahrer:innen zuerst um 11:00 Uhr. Dabei starteten Einer- und Zweierkajaks gemeinsam mit SUP und Canadiern. Die schnellen Wanderboote, Mittelding zwischen Wander- und Rennboot, folgten eine dreiviertel Stunde später. Den Abschluss bildeten die Rennboote um 12:15 Uhr. Durch die zeitversetzten Starts erreichten die Paddlerinnen und Paddler alle in etwa in einem gemeinsamen Zeitfenster das Ziel.

Auf den Bildern: Vorbereitung, Start und Siegerehrung bei der Tura Kanusport Abteilung an der Lesum


Bei der Planung des Blockland-Marathons ist der Tidenkalender ein wichtiges Hilfsmittel: Der Start muss mit auflaufendem Wasser mit der Strömung Lesum und Wümme aufwärts erfolgen. Auf dem Rückweg braucht man dort jedoch ablaufendes Wasser. Für so eine Konstellation gilt es, die richtigen Tage und Uhrzeiten zu finden.  Da entscheidet sich auch, ob zuerst die Wümme bis Kuhsiel und dann in den Kuhgraben gefahren wird oder ob gleich in Dammsiel in die Kleine Wümme umgetragen wird und erst später über den Kuhgraben wieder die Wümme bei Kuhsiel erreicht wird. Diesmal verlief der Kurs im Uhrzeigersinn. Für Teilnehmende aus Tiden-fernen Gegenden, die selten an der Küste paddeln, ist es immer eine aufregende Frage, ob sich die Fließrichtung auch wirklich so verhält wie angekündigt. 

„Wenig Wind“ lautet stets der Wunsch für diese Fahrt durchs Flachland, der diesmal wieder erfüllt wurde. So konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Groningen, aus Kassel, Wanne-Eickel, Celle, Minden oder Berlin - aus insgesamt 16 Städten und 23 Vereinen gute Zeiten fahren. Die weiteste Anreise aus der Nähe von München hat sich gelohnt: nicht nur Schnellster seiner Gruppe, sondern auch als schnellstes Wanderboot mit einer Zeit von 4 Stunden 15 Minuten im Ziel. Das Team vom Regionalfernsehen „buten & binnen“ hatte das Boot vor dem Start mit einer GoPro bestückt. Die Bilder waren dann am folgenden Abend im Fernsehen zu sehen und jetzt in der ARD-Mediathek:

https://www.ardmediathek.de/video/buten-un-binnen-oder-regionalmagazin/windstille-und-100-kanuten-starten-bei-bremens-blockland-marathon/radio-bremen-fernsehen/Y3JpZDovL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlL3JhZGlvYnJlbWVuLmRlL29wZW5tZWRpYS8zXzE2OTk0OQ/

Alle Teilnehmenden erhalten eine Urkunde und ein Erinnerungs-Geschenk, diesmal Handtücher in Rot oder Grün mit eingesticktem Kajak. Die Schnellsten in der jeweiligen Gruppe auf der Goldstrecke werden mit einem Pokal ausgezeichnet. 

Der Tidenkalender für 2022 liegt beim vierköpfigen Organisationsteam schon auf dem Tisch, um einen passenden Termin für den 27. Bremer Blockland-Marathon zu finden.


Text: Inge Voigt-Köhler
Fotos: Annemarie Peters, Benny Dankert und Norbert Köhler


Weitere Informationen (Paddeln in Bremen): www.kanu-bremen.de

 

Zurück zur Liste