Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) begrüßt die Absicht der Bundesregierung, in Kürze ein Wassertourismuskonzept vorzulegen. Damit werden Forderungen vieler Bundestagsabgeordneter aus allen Fraktionen, der Wassersportverbände, der Wassersportwirtschaft und aus dem Tourismus endlich umgesetzt.
Wassersport und Wassertourismus haben regional eine große
wirtschaftliche Bedeutung. Sie führen zu einer hohen
Wertschöpfung, haben ungenutzte Potentiale und bieten
Wachstumschancen.
Der DKV fordert die Bundesregierung auf, die
Wassersportverbände und andere in ihren Interessen und Belangen
berührte Organisationen bereits frühzeitig zu beteiligen und
die Erarbeitung des Konzeptes in einem offenen und
transparenten Prozess zu gestalten. Bisher liegen keine
Informationen zu den möglichen Inhalten des Konzeptes vor,
obwohl der Deutsche Bundestag schon in den letzten Jahren ein
solches Konzept eingefordert hat.
Die Aspekte des Wassersports und des Wassertourismus müssen in
allen sie betreffenden Belangen wie z. B. in der Fortführung
der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes,
der zukünftigen Bewirtschaftung aller Bundeswasserstraßen sowie
auch in der Erarbeitung des Gesamtkonzeptes Elbe einen
stärkeren Eingang als bisher finden.
Die wirtschaftliche und die verkehrliche Bedeutung von
Wasserstraßen darf nicht nur in transportierten Gütermengen und
der Befahrbarkeit für Großschiffe gemessen werden. Diese
Tonnenideologie ist überholt. Der DKV bekräftigt seine
Auffassung, dass der Bund in der Pflicht bleibt, sein gesamtes
Wasserstraßennetz zu erhalten und zu sichern und die
durchgängige Nutzbarkeit als Netz zu gewährleisten. Eine
weitere Vernachlässigung der als „sonstige“ ausgewiesenen
Bundeswasserstraßen oder eine Abgabe mit einem Ausstieg des
Bundes aus seiner Verantwortung kommen aus Sicht von
Wassersport und Wassertourismus nicht in Frage.
Der Bund hat als Eigentümer nach den Regeln des Grundgesetzes
eine Bringschuld und kann sich nicht durch Vernachlässigung und
Abstoßen aus der Affäre ziehen.