14.09.2021 | Parakanu

Der letzte Höhepunkt des Jahres für die deutschen Parakanuten

Viele Paralympics-Starter bei den Weltmeisterschaften
Felicia Laberer, Anja Adler und Edina Müller, Bild: André Brendel

Am Donnerstag beginnen die Rennen der Weltmeisterschaften der Parakanu-Rennsportler und der Rennsportler in Kopenhagen. In der deutschen Parakanu-Mannschaft werden alle Paralympics-Starter bis auf Ivo Kilian mit dabei sein. Kilian musste sich arbeitsbedingt entscheiden, ob er bei den Paralympics in Tokio oder bei den Weltmeisterschaften an den Start geht. Die deutsche Mannschaft wird auch in den nicht-paralympischen Disziplinen stark vertreten sein. Und der Bundestrainer André Brendel setzt zusätzlich auf die Nachwuchskräfte, so dass insgesamt zehn deutsche Parakanuten die Reise nach Kopenhagen antreten.

Im Kajak über die 200m in der Startklasse Kl 1 der Frauen wird neben der Paralympics-Siegerin Edina Müller, Hamburger KC, auch die erst 16-jährige Johanna Pflügner vom Halleschen KC 54 starten. Die 38-jährige Rollstuhlfahrerin Müller sagt zu diesem Rennen, so kurz nach den Paralympics: „Ich hoffe, dass ich an meinen Erfolg aus Tokio anknüpfen kann und meine Leistung nochmal abrufen kann.“

Bei den Männern wird in dieser Startklasse erstmals Anas Al Khalifa, SV Halle Parakanu, für die deutsche Nationalmannschaft starten. Bei den Paralympics fuhr er für das Refugee-Team der IPC. Er erreichte im B-Finale Platz 1. „Ich bin total glücklich nun für das deutsche Team starten zu dürfen", sagt der 28-jährige Rollstuhlfahrer, der sich im Laufe der Saison immer weiter in seinen Leistungen verbessert hat.

„Die Weltmeisterschaften so direkt nach den Paralympics sind natürlich eine Herausforderung", sagt Anja Adler, die in der Startklasse Kl 2 gemeldet ist. „Ich will natürlich nochmal an meine Leistungen von Tokio anknüpfen, wo ich den vierten Platz belegt hatte und im Finale zum Abschluss nochmal eine gute Leistung zeigen.“ Die 32-jährige Studentin vom SV Halle Parakanu wird auch im Va´a der Startklasse Vl 3 zum ersten Mal in diesem Jahr starten. „Da es der Saisonabschluss ist, werde ich auch im Va´a an den Start gehen. Und da haben wir in diesem Jahr erstmals ein richtig großes Starterfeld, was hoffentlich im Hinblick auf die Paralympics 2024 in Paris ein gutes Zeichen ist. Dann wird diese Klasse hoffentlich paralympisch.“ Sie springt hier für Annette Kummer aus Cottbus ein, die sich so verletzt hat, dass ein Start für sie nicht in Frage kommt. Anja Adler hatte in den vergangenen Jahren schon viele Erfolge im Va´a eingefahren, sich dann aber voll aufs Kajak konzentriert, da der Va´a in ihrer Startklasse bisher nicht paralympisch ist. Es gibt aus den Weltverbänden ICF und IPC aber schon Signale, dass sich das für Paris 2024 ändern könnte.

Der 16-jährige Felix Höfner, SC DHfK Leipzig, wird die deutschen Farben in der Startklasse Kl 2 vertreten. Durch eine erneute Klassifizierung in Kopenhagen kann er nun in dieser Startklasse starten. Denn die Beeinträchtigungen in den Beinen sind bei dem Schüler des Sportschule in Leipzig seit einiger Zeit deutlich mehr geworden. Im Frühjahr erreichte er beim Weltcup in der Startklasse Kl 3 das B-Finale. Nun sagt er: " Das A-Finale stell ich mir schon vor." Der Bundestrainer André Brendel hofft auch darauf, auch wenn er dazu sagt: "Das A-Finale zu erreichen wird enorm schwer werden in dieser Startklasse, da die Leistungsdichte sehr hoch ist."

Tom Kierey, KC Borussia Berlin, hatte in Tokio bei den Paralympics den 6.Platz in der Startklasse Kl 3 belegt. Er reist nach einer kurzen Pause zuhause kurzfristig zu den Weltmeisterschaften an. Die Bronzemedaillengewinnerin von Tokio, Felicia Laberer, SC Berlin Grünau, trifft in ihrem Rennen in der Startklasse Kl 3 wieder auf ihre Gegnerinnen vom paralympischen Finale.

Die deutsche Starterin im Va´a in Tokio, Katharina Bauernschmidt vom WSV Niederrhein Duisburg, tritt in der Startklasse Vl 2 an. Die 6. der Paralympics sagt: “Ich freue mich auf diesen Höhepunkt, der gleichzeitig der Abschluss einer aufregenden Saison ist.“ Ebenfalls im Va´a starten die beiden Hamburgerinnen Esther Bode und Lillemor Köper. Beide sind hoch querschnittsgelähmt und können nur ihre Arme und Schultern beim Paddeln einsetzen. Lillemor Köper hatte die Europameisterschaften vor ihrer Vereinskameradin vom Hamburger KC gewonnen. „Ich freue mich auf meine erste Weltmeisterschaft und hoffe, dass ich die Leistung aus dem Training im Wettkampf abrufen kann und mir das beste Rennen der Saison gelingt", so Lillemor Köper.

"Die Athleten, die nicht in Tokio waren, haben ein hervorragendes Traininslager in Duisburg mit Christian Gleinert absolviert. Ich bin da voller Zuversicht, dass sie zum Saisonhöhepunkt voll da sein werden", sagt der Bundestrainer.  "Die Paralympics-Starter haben sich im Training in den letzten Tagen schwer getan, aber es geht bereits wieder aufwärts. Und den anderen Nationen wird es ähnlich gehen." Die Rennen starten am Donnerstag, den 16.September, mit den Vorläufen und den Endläufen in der Va´a Damen der Startklasse Vl 1 und Vl 3. Weitere Finalrennen finden am Freitag und Samstag statt.

https://www.canoeicf.com/canoe-sprint-world-championships/copenhagen-2021/schedule

http://copenhagen2021.spotfokus.com/

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