19.08.2024 | Kanu-Wildwasserennsport

Deutsches Team holt Edelmetall bei den Weltmeisterschaften im Wildwasserrennsport 2024

Bei den Kanu-Wildwasser Weltmeisterschaften im spanischen Sabero konnten die Athleten der deutschen Nationalmannschaft insgesamt eine silberne und drei bronzene Medaillen erfahren. Diese ergaben sich ausschließlich aus den Team-Wettbewerben, wohin gegen die Einzelrennen ohne eine Top 3 Platzierung für Deutschland endeten.

Nach den Europameisterschaften 2021 kämpfte die internationale Wildwasserrennsport-Elite zum zweiten Mal in auf dem Rio Esla um die Titel. Gespeist aus einer der größten Talsperren Spaniens, bot der Wildwasserfluss mit einer künstlich angelegten Sprintstrecke eine hervorragende Bühne für die Wettkämpfe. Trotz der Abgelegenheit des Austragungsortes wartete der spanische Kanu Verband mit einem aufwändig ausgerichteten Event auf, bei dem ein großes Publikum an der Strecke für eine Stadion-ähnliche Stimmung sorgte.

Wildwasserathleten halten im Classic Anschluss an die Weltelite
Die erfahrungsgemäß im Classic stärker einzuschätzenden deutschen Athleten holten über die Langstrecke mehrere Platzierungen unter den besten zehn Wildwasserrennsportlern der Welt. Im Einzelnen waren das Sophia Schmidt aus Köln, die bei den K1 Damen Siebte wurde. Für das beste Einzelergebnis der WM sorgte der Kölner Tim Heilinger im Canadier Einer der Herren mit einem 5. Platz. Im knapp 70 Teilnehmer starken Feld der Kajak Herren kam Andreas Heilinger, auch aus Köln, auf Platz 6 und, der für Hamburg startende, Finn Hartstein erreichte direkt dahinter den siebten Rang. Auch im Rennen der Canadier Zweier der Herren konnte das deutsche Team mit einem Ergebnis unter den schnellsten zehn Booten aufwarten. Hier wurden Tim Heilinger und Normen Weber (Augsburg) zusammen siebte. 

Deutsches Team muss auf Edelmetall bis zu den Mannschaftsrennen warten
Für die erste Bronzemedaille der WM sorgte das Canadier Einer Herrentrio in der Besetzung Normen Weber, Fabian Druschke (Bonn) und Tim Heilinger, die in Schlagdistanz zum französischen und tschechischen Team blieben. Die deutschen Kajak Einer Herren mussten sich nur den hoch favorisierten Franzosen geschlagen geben, wodurch Andreas Heilinger, Finn Hartstein und Joshua Piaskowski, der für Düsseldorf startet, Vizeweltmeister wurden. Zum Abschluss der Classicrenntage holte die Canadier Zweier Herrenmannschaft überraschend Bronze. Das Team in der Besetzung Weber-Druschke, Haas-Cosic und Hartstein-Piaskowski hatte im Vorfeld zwar nicht zusammen trainieren können, die Konstellation funktionierte aber auf anhieb sehr gut. 

Eine Bronzemedaille zum Abschluss im Sprint
Bei den folgenden Sprintwettkämpfen konnte die deutsche Mannschaft nicht an ihre vorherigen Leistungen anknüpfen. Nur drei der insgesamt 13 Boote schafften die Qualifikation für die entscheidenden Finalrennen. Marcel Blum aus Ludwigshafen zog sogar mit der viertschnellsten Zeit aus dem ersten Vorlauf in das Finale der Kajak Einer Herren ein. In diesem konnte er nicht an sein Ergebnis vom Vortag anknüpfen und wurde neunter. Sich für das Finale der Kajak Einer Damen qualifizieren konnte Constanze Feine, die für Hamburg startet. Sie wurde im entscheidenden Rennen 15. Bei den Canadier Einer der Herren holte sich Normen Weber auch einen Finalstartplatz, den er in einen siebten Rang umsetzte. Für die einzige Medaille in den Sprintwettkämpfen sorgte die Canadier Einer Herrenmannschaft in der gleichen Besetzung wie schon im Classic zuvor. Weber, Heilinger und Druschke zeigten, dass sie nicht nur Ausdauervermögen, sondern auch Schnelligkeit besaßen und sprinteten auf den Platz 3.


Das Resümee der diesjährigen WM zeigt auf, dass die deutschen Wildwasserrennsportler durchaus in der Lage sind, um internationale Medaillen mitzufahren. Jedoch fehlen oftmals die letzten Prozente an Leistung im Vergleich zu den großen Nationen wie Frankreich und Tschechien. Um zum Niveau der Weltspitze aufzuschließen, könnte eine Verbesserung der trainingswissenschaftlichen und finanziellen Förderung individueller Athleten und Trainer helfen. 
 

Text: Finn Hartstein

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