Doppelpaddel

In Analogie zum Auto stellt das Paddel für den Paddler Antriebsstrang, Bremse und Lenkung dar, alles enorm wichtige Elemente. Dem entsprechend sorgfältig ist das Paddel auszuwählen.

Wichtig bei der Wahl des Paddels: Die Länge muss stimmen, ebenso der Schaftdurchmesser. Kleinere Hände - kleinerer Schaftdurchmesser.

Eine alte Regel zur Länge eines Kajakpaddel besagt: Das Paddel sollte so lang sein, dass der Paddler im Stehen mit ausgestrecktem Arm mit den Fingern auf das Paddel fassen kann. Aus heutiger Sicht ist ein so bemessenes Paddel zu lang. Die Länge ist um gut 10-15% nach unten zu korrigieren.

Im Kajak gilt, kleinere Paddelblätter, kürzere Schäfte und generell ein leichtes Paddel benötigen weniger Kraft, schonen Muskulatur und Sehnen. Gerade Kindern und Jugendlichen können wir mit einem passenden Paddel das Paddelleben merklich erleichtern.

Die Blätter eines Kajakpaddels sind meist zueinander verdreht.

Der Winkel in dem die beiden Blätter optimal zueinander verdreht sind hängt stark von der Paddelführung, der Bootsbreite, der Anatomie des Paddlers und vom Einsatzzweck ab. Pauschale Aussagen sind daher schwierig.

Tourenpaddel für den Einsteiger sollten nicht allzu stark gedreht sein (15°-30°) Größere Verschränkungen sind für eine steile Paddelführung gedacht, die man sich in der Regel erst einmal erarbeiten muss. Beim geteilten Tourenpaddel lässt sich die Drehung oft individuell einstellen. Das Wildwasserpaddel ist in der Regel nicht geteilt und hat meistens eine fixe Verschränkung der Paddelblätter von 45°.

Weiter wird beim Doppelpaddel noch in Links und Rechts gedrehte Paddel unterschieden. Ob ein Paddler nun ein rechts- oder ein linksgedrehtes Paddel nutzt ist reine Gewohnheit oder Vorliebe. Biomechanisch ergeben sich keine Vor- oder Nachteile daraus und ob jemand Rechts oder Linkshänder ist hat dabei auch keine Bedeutung.

Als Material für den Paddelschaft kommt bei modernen Doppelpaddeln oft Fiberglas zum Einsatz, Paddelblätter zum Wildwassereinsatz sind meist aus Polyamid, Tourenblätter werden gerne aus Fiberglaslaminaten gefertigt, diese sind leichter und es sind schnittigere Blätter möglich. Diese sind dann aber weniger robust. Ein gutes Wildwasserpaddel sollte heute nur wenig über 1100 g wiegen, ein Tourenpaddel etwa 900 g. Hochwertige Paddel aus Carbon-Laminaten reduzieren das Paddelgewicht weiter. Daneben hat aber auch das klassische Holzpaddel im Tourenbereich heute und sicher auch in Zukunft seine Berechtigung.

Das Thema Doppelpaddel ist komplex, eine individuelle Beratung im Fachhandel oder in der Kanuschule, ein Probepaddeln und Vergleichen führt zum individuell passenden Paddel.

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