Gleich dreifach waren die Deutschen im Finale der
Zweiercanadier vertreten, am Ende gab es hier eine
Silbermedaille für das Boot Behling/Becker aus Schkopau. Die
Merseburger mussten mit knapp 0,87 Sekunden Rückstand nur den
Lokalmatadoren Kaspar/Sindler den Vortritt lassen. „Silber hat
uns noch in unserem EM-Medaillensatz gefehlt, aber besonders
freuen wir uns, dass wir mit einer Medaille die diesjährige
internationale Saison abschließen können“, erklärte C2-Pilot
Thomas Becker mit Blick auf die Entscheidung des
internationalen Dachverbandes (ICF). Dieser hatte als Folge der
Entscheidung des IOC, die Zweier aus dem olympischen Programm
zu nehmen, auch die Weltcups und Weltmeisterschaften für die
Traditionsdisziplin gestrichen.
Im Rennen der Einercanadier der Damen sorgte Elena Apel für
eine Überraschung: Die 20-jährige Schülerin aus Augsburg
paddelte sich mit einer soliden und fehlerfreien Fahrt auf den
Bronzerang. „In den Qualifikationsläufen hatte ich in den
schwierigen Stellen einige Probleme, die sollten im Finale
besser werden, darauf habe ich mich konzentriert. Dass daraus
der dritte Platz wird, damit habe ich nicht gerechnet. Das ist
einfach voll schön“, freute sich Apel im Ziel.
Europameisterin wurde die Österreicherin Viktoria
Wolffhardt, Silber ging an die Britin Mallory Franklin.
Ohne Medaille blieben dagegen die deutschen Herren Kajaks. 1,1
Sekunden fehlten am Ende für Hannes Aigner (AKV Augsburg) zum
Gewinn der Bronzemedaille, die sich der Olympiadritte von Rio,
Jiri Prskavec, aus Tschechien sicherte. Platz zwei ging an Vit
Prindis, ebenfalls Tschechien. Den EM-Titel sicherte sich Peter
Kauzer aus Slovenien.
In den Teamwettbewerben holten sich die deutschen
Zweier-Canadier mit Franz Anton/Jan Benzien, Robert Behling und
Thomas Becker sowie David Schröder/Nico Bettge dann den
EM-Titel vor den Teams aus Tschechien und Frankreich. In der
Damen-Canadier-Mannschaft paddelte das DKV-Team auf den fünften
Rang, die Medaillen gingen hier an Frankreich, Großbritannien
und Spanien. Im Rennen der Kajak-Mannschaften blieb das
Edelmetall ebenfalls aus. Hier siegte Slovenien vor
Großbritannien und Österreich. Das deutsche Team blieb mit Rang
zehn deutlich hinter seinen Möglichkeiten.
Ergebnisse, erster Finaltag:
Herren Zweiercanadier: 1. Jonas Kaspar/Marek Sindler (CZE)
107,99 (2), 2. Robert Behling/Thomas Becker (GER) 108,86
(2), 3. Ondrej Karlovsky/Jakub Jane (CZE) 109,09
(0), 7. Franz Anton/Jan Benzin (GER) 115,38 (6), 10.
David Schroeder/Nico Bettge (GER) 164,53 (54),
Damen Einercanadier: 1. Viktoria Wolffhardt (AUT) 119,01
(2), 2. Mallory Franklin (GBR) 119,58 (2), 3. Elena
Apel (GER) 122,39 (0), 7. Lena Stoecklin
(GER) 132,01 (10)
Herren Kajak: 1. Peter Kauzer (SLO) 91,02 (0), 2. Vit
Prindis (CZE) 91,53 (0), 3. Jiri Prskavec (CZE) 91,87
(2), 4. Hannes Aigner (GER) 92,13 (0), 15. Sebastian
Schubert (GER) 146,49 (54)
Mannschaften:
Herren Zweiercanadier: 1. Germany (GER) 122,53
(2), 2. Czech Republic (CZE) 124,64 (2), 3.
France (FRA) 133,53 (6)
Damen Einercanadier: 1. Great Britain (GBR) 140,75 (4),
2. France (FRA) 146,89 (6), 3. Spain (ESP)
152,25 (8), 5. Germany (GER) 164,48 (12)
Herren Kajak: 1. Czech Republic (CZE) 101,79 (0), 2.
Poland (POL) 105,44 (0), 3. Slovenia (SLO) 108,02
(4), 10. Germany (GER) 116,01 (6)
Fotograf/in: Rebekka Anton
Text: Thorsten Funk