Am zweiten Finaltag wiederholte Ricarda Funk (Bad Kreuznach)
ihren EM-Erfolg von 2014: Die Kajakspezialistin war als
drittletzte Starterin auf den Kurs gegangen und hatte mit einem
fehlerfreien Lauf eine Zeit vorgelegt, die die Konkurrenz nicht
mehr toppen konnte. Funk gewann mit 1,36 Sekunden Vorsprung vor
der Titelverteidigerin Corinna Kuhnle aus Österreich. Dritte
wurde die Britin Fiona. Jasmin Schornberg (Hamm) beendete das
Finale mit Rang acht. „Ich wollte die Linie treffen und in den
Aufwärtstoren dann nochmal richtig einen raushauen. Dabei kam
es darauf an, das richtige Management zwischen Risiko und
Kontrolle zu schaffen, das ist mir gelungen“, erklärte die
frischgebackene Europameisterin im Ziel.
Im Rennen der Einercanadier der Herren verpasste Sideris
Tasiadis den Podestplatz deutlich. Der Weltcupgesamtsieger des
Vorjahres, der als Halbfinal-Zehnter gerade so den Endlauf
erreicht hatte, musste sich am Ende bei einem Rückstand von
5,18 Sekunden mit Rang sechs zufrieden geben. Gold und Silber
holten sich die dominierenden Briten, die gleich mit drei
Booten in das Finale eingezogen waren: Ryan Westley
gewann vor seinem Landsmann Adam Burgess. Lokalmatador Tomas
Rak aus Tschechien wurde dritter.
In den Mannschaftswettbewerben sorgen die deutschen
Damen-Kajaks mit Ricarda Funk (Bad Kreuznach), Lisa Fritsche
(Halle) und Jasmin Schornberg (Hamm) noch einmal für Jubel im
DKV-Team. Die amtierenden Weltmeister des Vorjahres gewannen
mit einem Vorsprung von 2,55 Sekunden EM-Gold vor Österreich
und Tschechien.
Ohne Medaille blieb die hingegen die Herren
Canadier-Mannschaft. Das Team mit Sideris Tasiadis (Augsburg)
Franz Anton (LKC leipzig) und Lennard Tuchscherer (LKC Leipzig)
fand insgesamt nicht ins Rennen und kassierte satte 64
Strafsekunden. Sie wurden beim EM-Titel der Franzosen Neunte.
Silber und Bronze gingen an die Slowakei und Tschechien.
DKV-Chefcoach Michael Trummer zeigte sich nach Abschluss der
kontinentalen Titelkämpfe zufrieden mit dem Abschneiden seiner
Mannschaft: „Drei Medaillen in den Einzel-Disziplinen, davon
einmal Gold, sind beim ersten ernsthaften internationalen
Kräftemessen in dieser Saison ein sehr gutes Ergebnis. Nimmt
man die in den Teamwettbewerben gewonnenen Medaillen und
weiteren Finalplatzierungen hinzu, dann wird sichtbar, dass wir
auch in diesem Jahr ein starkes, international
konkurrenzfähiges Team zur Verfügung haben. Das gibt uns
Rückenwind für den Start in die Weltcupsaison und die
Vorbereitung auf unseren Jahreshöhepunkt, die
Weltmeisterschaften in Rio.“
Ergebnisse EM Prag, zweiter Finaltag:
Damen Kajak: 1. Ricarda Funk (GER) 100,96 (0), 2.
Corinna Kuhnle (AUT) 102,32 (0), 3. Fiona Pennie (GBR)
102,91, 8. Jasmin Schornberg (GER) 106,60 (0). Im Halbfinale
ausgeschieden: 12. Lisa Fritsche (GER) 112,12 (2).
Herren Einercanadier: 1. Ryan Westley (GBR) 95,48 (0),
2. Adam Burgess (GBR) 97,05 (0), 3. Tomas Rak (CZE) 97,59
(0), 6. Sideris Tasiadis (GER) 100,66 (0), im Halbfinale
ausgeschieden: 15. Franz Anton (GER) 105,62 (2).
Mannschaften:
Herren Einercanadier: 1. France (FRA) 110,04 (0), 2.
Slovakia (SVK) 110,99 (2), 3. Czech Republic (CZE)
111,58 (0), 9. Germany (GER) 176,47 (64)
Damen Kajak: 1. Germany (2) 0,00 (GER), 2.
Austria (AUT) 120,81 (4), 3. Czech Republic (CZE) 121,20
(0),
Ergebnisse EM Prag, erster Finaltag:
Damen Einercanadier: 1. Viktoria Wolffhardt (AUT) 119,01
(2), 2. Mallory Franklin (GBR) 119,58 (2), 3. Elena
Apel (GER) 122,39 (0), 7. Lena Stoecklin
(GER) 132,01 (10)
Herren Kajak: 1. Peter Kauzer (SLO) 91,02 (0), 2. Vit
Prindis (CZE) 91,53 (0), 3. Jiri Prskavec (CZE) 91,87
(2), 4. Hannes Aigner (GER) 92,13 (0), 15. Sebastian
S
chubert (GER) 146,49 (54)
Mannschaften:
Herren Zweiercanadier: 1. Germany (GER) 122,53
(2), 2. Czech Republic (CZE) 124,64 (2), 3.
France (FRA) 133,53 (6)
Damen Einercanadier: 1. Great Britain (GBR) 140,75 (4),
2. France (FRA) 146,89 (6), 3. Spain (ESP)
152,25 (8), 5. Germany (GER) 164,48 (12)
Herren Kajak: 1. Czech Republic (CZE) 101,79 (0), 2.
Poland (POL) 105,44 (0), 3. Slovenia (SLO) 108,02
(4), 10. Germany (GER) 116,01 (6)
Fotograf/in: Rebekka Anton
Text: Thorsten Funk