27.06.2019 | Kanu-Rennsport

Einmal Silber und zweimal Holz

Am Vormittag des letzten Regattatages bei den Europäischen Spielen gewann die deutsche Kanu-Flotte auf der Strecke Zaslavl in Minsk eine Silbermedaille durch den Vierer-Kajak der Herren über 500m. In den beiden Damen-Finals im C2 500m und K4 500m reichte es nur für zwei vierte Plätze.
Silber für den K4 der Herren (Bild: Nina Jelenc)

„Nach dem guten Abschneiden beim Weltcup in Duisburg hatten einige sicherlich hohe Erwartungen“, so Sportdirektor Dr. Jens Kahl. „Aber heute hat es sich noch einmal deutlich gezeigt, dass alle im Team von der langen ersten Saisonhälfte geschlaucht sind und praktisch auf dem Zahnfleisch paddeln. Der starke Gegenwind heute hat das Problem dann noch potenziert. Daher bin ich nicht unzufrieden und weiß die Leistungen genau einzuschätzen.“

Silber für das Flaggschiff

Im ersten Finale mit deutscher Beteiligung bei den European Games gewann der Vierer-Kajak der Herren über 500m Silber. Das deutsche Flaggschiff der Herren mit Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke paddelte nach einem guten Start zunächst eine viertel Länge in Führung, die nach 250m allerdings auf wenige Zentimeter zusammen schmolz. Kurz vor der Ziellinie kam dann die Zeit des russischen Bootes, das den deutschen Vierer noch abfangen und sich Gold sichern konnte. „Beim Herren-Vierer war es schon schade, dass am Ende nicht Gold rauskam“, so DKV-Präsident Thomas Konietzko. „Das Boot war so lange ungeschlagen, aber es wird den Jungs einen Motivationsschub für die WM in Szeged geben, sodass sie dann noch eine Schippe drauf legen können.“

Beide Damen-Boote auf Rang 4

Im Zweier-Canadier der Damen über 500m konnten sich Lisa Jahn und Ophelia Preller über ihren vierten Platz freuen. Im Rennverlauf paddelten die Ungarinnen direkt vom Start nach vorne und ließen bis ins Ziel keinen Zweifel an ihrer Stärke. Vor dem Berliner-Potsdamer-Duo kam das weißrussische und das russische Boot auf die Medaillenränge. „Die beiden sind ja neu zusammen in diesem Boot und haben es schon sehr gut gemacht“, so Sportdirektor Kahl. „Von Rennen zu Rennen werden sie besser. Aber auch bei den beiden merkt man die vorherige lange Belastungzeit.“

Ähnlich lief es auch bei den Kajak-Damen im Großboot. Der Damen-Vierer mit Sabrina Hering-Pradler, Franziska John, Caroline Arft und Tina Dietze kam hinter Ungarn, Weißrussland und Polen auf den vierten Platz. Dieses Mal stürmten die Weißrussinnen vom Start an die Spitze, ließen sich aber nach der Hälfte von den Ungarinnen abfangen. Das polnische Boot, das beim Weltcup in Duisburg noch über eine Sekunde hinter den Deutschen ins Ziel kam, platzierte sich dieses Mal fast eine halbe Sekunde vor den vier Deutschen. „Ich sehe den Damen-Vierer im grünen Bereich“, meinte Konietzko nach dem Rennen zuversichtlich. „Besonders was die Quotenplötze für Tokio betrifft, sind wir im Soll“, so Konietzko.
Dies ergänzte Sportdirektor Jens Kahl: „Die Fahrtzeiten waren wegen des Windes im Gegensatz zum Weltcup in Duisburg zehn Sekunden langsamer. Das macht besonders unserem Boot sehr zu schaffen, da wir gewohnt sind sehr hochfrequent zu fahren.“

Am Nachmittag finden ab 14:20 Uhr fünf Finalrennen über die 200m-Sprintdistanz statt. Den Abschluss der European Games Regatta machen dann die beiden Langstreckenrennen der Damen und Herren im Kajak über 5.000m.


Ergebnisse

https://minsk2019.by/en/tsrd/CSP/results

 

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Donnerstag, 27. Juni 2019

 

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