Heute begannen auf der Regattastrecke in Vaires-sur-Marne die paralympischen Kanuwettbewerbe. Es fanden in allen paralympischen Startklassen die Vorläufe über 200m statt.
Durchaus knapp war der Zieleinlauf zwischen Edina Müller und der Ukrainerin Maryna Mazhula. Denn Edina Müller war fulminant gestartet und führe über lange Zeit. Am Ende setzte sich die Ukrainerin noch durch. „Ich konnte meinen Start so wie geübt umsetzen, und freu mich, dass es so ein enges Rennen wurde.“ Sagte die 41-jährige Rollstuhlfahrerin aus Hamburg nach dem Rennen in der Startklasse Kl 1. Der zweite Platz bedeutet den Einzug in das Halbfinale am Sonntagmorgen. Nur die jeweils Vorlauf-Ersten zogen direkt ins Finale ein. Den anderen Vorlauf gewann Catherine Wollermann aus Chile. Marzhula und Wollermann hatten hinter Edina Müller bei den Paralympics in Tokio Platz zwei und drei belegt.
Die Hallenserin Anja Adler wurde in ihrem Vorlauf Dritte hinter den Booten aus Ungarn mit Katalyn Varga und Großbritannien mit Emma Wiggs. Die 35-jährige Rollstuhlfahrerin startet in der Startklasse Kl 2. Sie äusserte sich nach dem Rennen selbstkritisch: „Ich konnte meine Möglichkeiten nicht ganz so wie gewünscht umsetzen. Mein Kopf fing wieder an zu arbeiten. Die Kulisse war total klasse, aber die Stille vor dem Start hat den Puls dann doch ganz schön nach oben getrieben.“ Der zweite Vorlauf mit Anja Adler war deutlich schneller als der Erste. Aus beiden zogen die Britin Henshaw und die Ungarin Varga sofort ins Finale ein.
In der schnellsten Startklasse Kl 3 der Damen kam Felicia Laberer aus Berlin auf einen sehr guten zweiten Platz. Sie beschleunigte auf der zweiten Streckenhälfte noch mal deutlich und konnte die Polin Kozikowska überholen. Eine überragende Laura Sugar, Paralympics-Siegerin in Tokio, gewann diesen Vorlauf. Im zweiten Vorlauf kochte die Stimmung auf den voll besetzten Tribünen richtig hoch als die Französin Nelia Barbosa als erste über die Ziellinie fuhr. Die 23-jährige Felicia Laberer, Dritte der Paralympics in Tokio, sagte nach ihrem Rennen: „Es lief von Anfang an gut. Der Endspurt hat nach Problemen damit zu Beginn der Saison hier wieder geklappt.“
„Alle drei haben aufgezeigt, was möglich ist am Sonntag. Gerade Edina Müller hat sich so gut fokusiert und alles umgesetzt, was wir in den letzten Wochen erarbeitet haben. Die technische Analyse steht noch aus, aber bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit der Vorstellung der drei deutschen Paddlerinnen. Morgen steht ganz im Zeichen der Regeneration und der Analyse für den Sonntag. Zwischen den Semifinals und den Endläufen liegen dann nur jeweils 75 Minuten. Das muss jetzt gut geplant werden.“ Sagte dann noch der Bundestrainer André Brendel zum Abschluss des heutigen Renntags.