15.05.2019 | Ocean-Sport

Eurochallenge 2019: flach und heiß

Eine der ältesten und größten Surfski-Regatta Europas findet jedes Jahr Anfang Mai in Villajoyosa statt. 160 Athleten gingen an die Startlinie, unter anderem die deutschen Athleten Gordan Harbrecht und Michael Dobler.
Michael Dobler und Gordan Harbrecht

Diejenigen, die schon mal dort waren, erinnern sich gerne an das pittoreske Städtchen in der Nähe von Alicante. Die Sportler werden verwöhnt mit einer schönen Strandpromenade, traumhaften weißen Sandstrand, hellblauem Wasser, viel Sonne und angenehmen Temperaturen. Für angenehmes Ambiente sorgt auch der Treffpunkt im Segel- und Yachtclub von Villajoyosa (Club Nautico de Villajoyosa), wo alle namhaften Surfski-Hersteller Ihre neuesten Modelle zur Schau stellen. Die Eurochallenge ist alleine schon aus diesen Gründen eine Reise wert und so wundert es nicht, dass die Teilnehmerzahlen jedes Jahr Rekorde brechen. Und obwohl dieses Rennen in 2019 nicht zu den Weltcup Rennen zählt, so gaben sich die internationale Elite des Surfski-Sports schon aus traditionellen Gründen die Ehre. Viele von diesen Athleten hatten vermutlich noch die hervorragenden Bedingungen der letztjährige Europameisterschaft in Villajoyosa im Hinterkopf und haben sich bei Ihrer Anmeldung schon im Geschwindigkeitsrausch auf einer Welle gesehen. Mit zwei unterschiedlichen Streckenverläufen und einem Zeitfenster von drei Tagen stehen die Chancen für einen ordentlichen Downwindthrill ja eigentlich auch ganz gut. Eigentlich!

Von deutscher Seite mit von der Partie waren natürlich Gordan Harbrecht und Michael Dobler (Randnotiz: Wo ist eigentlich Nordin Sparmann? Der war doch letztes Jahr so fit! Die Gerüchteküche brodelt: der blonde Schönling und Rettungsschwimmer aus Ost Westphalen sei untergetaucht. Vermutlich von den Taliban verfolgt, meint Michael. Schließlich hätte Nordin in seiner roten Speedo verboten gut ausgesehen. Aber bis dato ist nichts bestätigt, alles nur Gerüchte und Hörensagen). Nun gut, die beiden Erstgenannten haben sich von dieser verstörenden Vermisstenmeldung nicht beirren lassen und hatten sich schon in den Wochen zuvor mit Trainingslagern auf Fuerteventura und Sizilien auf die Saison vorbereitet. „Die Eurochallenge war in den letzten Jahren immer eine sehr gute Veranstaltung“ so Gordan Harbrecht. „Auch dieses Jahr sind die stärksten Europäer dabei und ein paar sehr schnelle Südafrikaner -  Sean und sein Bruder Kenny Rice sowie Nicholas Notten. Das macht schon Spaß mit so einem großen Feld um die Wette zu paddeln.“ Die Vorfreude war in jedem Fall immens, da auch die Wettervorhersage für das Zeitfenster top Bedingungen präsentierte: zwei der drei Tage zeigten perfekte Bedingungen mit ordentlich Wind und Welle. „Das ist ein Elfmeter, den man als Renndirektor zwingend verwandeln muss.“ So Michael Dobler. „Welcher Teufel ihn geritten hat, den Renntag auf den windstillen Samstag zu legen? Darüber können wir nur spekulieren wie über das Versteck von Nordin. Aber eins ist klar: ganz sicher ist das nicht einer seiner Sternstunden gewesen. Aber gut, es ist schön warm, die Sonne lacht, das Wasser ist blau und die Atmosphäre ist top“. Damit ist auch klar unter welchem Stern die Eurochallenge 2019 stand: flach, heiß und extrem anstrengend.

An dieser Stelle daher auch nur kurz und bündig zum Renngeschehen (Gordan und Michael hatten nach dem Rennen kaum noch Luft für eine ausführlichere Berichterstattung): Das Rennen wurde um 16:00 Uhr gestartet, mit Strandstart von Vilajoyosa nach Altea (22 km) -  der gleiche Streckenverlauf wie bei der Senioren-Europameisterschaft 2019. Nach ca. 90 Minuten waren die Podiumsplätze vergeben. Der Südafrikaner Sean Rice gewann das Rennen vor seinem Landsmann Nicholas Notten. Gordan Harbrecht kam als dritter Sportler und damit noch vor dem Südafrikaner Kenny Rice ins Ziel. Damit unterstreicht Gordan nicht nur seine sehr gute Form, sondern auch seinen Anspruch als schnellster Europäer im Surfski. Glückwunsch und Respekt! Oldy Michael bestätigte seine neu gewonnene Flachwasserstärke und überquerte als 16 Sportler in der Gesamtwertung die Ziellinie und bleibt in der Altersklasse (Ü35) weiterhin ungeschlagen. Es bedurfte keines Kommentares: beide wünschen sich für das nächste Rennen deutlich mehr Welle. Die Chance hierauf haben Sie bereits in drei Wochen beim Allwave Cup in Italien.

 

Top 20  der Männer, Eurochallenge 2019

1    Sean Rice    SFA
2    Nicholas Notten    SFA
3    Gordan Harbrecht    GER
4    Kenny Rice    SFA
5    Esteban Medina    ESP
6    Walter Bouzan    ESP
7    Nicolas Lambert    FRA
8    Victor Rodriguez    ESP
9    Benoit le Roux    FRA
10    Valentin Henot    FRA
11    Daniel Sanchez    ESP
12    Luis Amado Perez    ESP
13    Ignacio Soler Fabre    ESP
14    Jorge Enriquez Gutierrez (Junior)    ESP
15    Jorge Vila Del Rosario (U23)    ESP
16    Michael Dobler (Ü50)    GER
17    Gabriel Cabrera (U23)    ESP
18    Jorge Bachero  Mas    ESP
19    Eduardo Gonzales Alonso    ESP
20    Joxemari Villagarcia (Ü35)    ESP

 

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