Kanu-Drachenboot

Paddeln gegen Brustkrebs

Dass Paddeln bei Brustkrebspatienten erstaunliche Wirkung hat, das konnte Dr. Don McKenzie aus Kanada bereits 1996 in einer Studie belegen. Während beim Rudern oder auch Laufen abrupte Bewegungen den Körper belasten, bringt die fließende Bewegung des Paddelns mit dem Stechpaddel die notwendige, gleichmäßige Belastung. Der Paddler kann dazu frei entscheiden, welche Seite trainiert wird. Dr. McKenzie konnte darüber hinaus belegen, dass sich die äußerst unangenehmen Lymphödeme bei regelmäßigem Training zurückbilden, was für alle Betroffenen das Wohlbefinden deutlich steigert. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Erfahrung in einer Gruppe als psychosoziale Komponente. Betroffene erfahren Ausgleich, Austausch und Wir-Gefühl. Mit jeder Trainingseinheit schafft man ein bisschen mehr, was das Selbstwertgefühl enorm stärkt.
In vielen Ländern der Welt gibt es Pink Teams. Unter dem Slogan „Pink Paddler“ hat sich die Initiative in Kanada, den USA, sehr stark in Italien und in vielen Ländern Asiens verbreitet. Jährlich findet Ende März in Florenz ein Meeting statt, das sehr stark besucht wird. In verschiedenen Klassen, die sich nach dem Grad und der Art der Betroffenheit aufteilen, werden die Sieger ermittelt. Im Mittelpunkt stehen jedoch die gemeinsamen Erfahrungen und der Austausch. Teams aus Deutschland waren bereits am Start. Auch im Rahmen der Vogalonga, einer Demonstration gegen die motorisierte Schifffahrt in Venedig, gehen jährlich Drachenboote in Pink an den Start. Jedes Jahr an Pfingsten demonstrieren Pink Paddler auf einer kürzeren Runde mit vielen anderen Wassersportlern. Ähnliche Events gibt es auch in den Vereinigten Staaten, an denen ebenfalls Teams aus Europa teilnehmen.

Die ersten Pink Teams in Deutschland wurden nahezu zeitgleich 2009 und 2010 in Schierstein und Bochum ins Leben gerufen. Seit Ende 2012 betreut das Ressort Drachenboot die Pink Paddler. Die ehemalige Referentin für Entwicklung, Patricia Frank, hat mit der Mannschaft in Saarbrücken eigene Erfahrungen beim Aufbau eines Teams gesammelt und kann so weiteren Interessenten mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Die richtigen Ansprechpartner zu finden, ist nicht so einfach. Es braucht Kanuclubs und auch einschlägige Institutionen wie Krebshilfen, Selbsthilfegruppen, Krankenhäuser und ähnliches, die die Sache mittragen und kommunizieren. Denn ohne Kommunikation werden mögliche Teilnehmer nicht erreicht.

 

 

Paddeln gegen Krebs

 

Insbesondere der psychosoziale Vorteil ist auch bei anderen Krebsarten zu bejahen. Und die Erfahrung zeigt, dass auch andere Krebsarten in den verschiedenen Gruppen vertreten sind. Daher hat das Ressort Drachenboot das bestehende Referat in 2022 auf Paddeln gegen Krebs erweitert. Betroffene aller Krebsarten sollen im DKV ein zu Hause finden. 
Ob es dann vielleicht auch irgendwann einen weiteren Spezialcup für eine bestimmte Krebserkrankung gibt, wie den Deutschland Cup in Pink, oder ob es einen All Cancer Cup geben wird, wird der Lauf der Zeit zeigen. 
  
Bei Interesse und weiteren Fragen steht die Referentin im Kanu-Drachenboot Pink Paddler/Para Patricia Frank zur Verfügung
entwicklung@kanu-drachenboot.org, 01512-3466378 

 

 

In 2023 wird wieder eine Wanderfahrt für Pink Paddler angeboten. Diesmal geht es nach Thüringen an die Bleilochtalsperre. Hier die Links zur Ausschreibung und zur Anmeldung.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Deutschland Cup. Ausrichter sind die Kanuten Emscher-Lippe e.V. 1950 in Datteln, die den Cup am 26. August 2023 im Rahmen des 21. Dattelner Drachenboot Cups ausrichten.

Ausschreibung und Einverständnis stehen als Download zur Verfügung.