In Europa ist der Flussbarsch eine in Fließ- und Stillgewässern weit verbreitete Art, die nur geringe Ansprüche an die Struktur und Qualität ihrer Umgebung stellt. Stark verschlammte, flache Gewässer meidet er, er bevorzugt Gewässer mit tiefen steinigen Untergründen.
Barsche besiedeln schnell neu entstandene anthropogene Gewässer wie Baggerseen oder Tagebaurestlöcher, denn Wasservögel schleppen den Laich beim Gründeln und Tauchen im Gefieder mit ins nächste Gewässer. Auch in den großen Schifffahrtskanälen stellen Barsche oft einen Großteil der Fischbiomasse.
Kurzsteckbrief Flussbarsch (Perca fluviatilis)
• Laichzeit zwischen März und Juni
• bis zu 300.00 Eier werden in langen Laichbändern an Pflanzen abgelegt
• erste Nahrung der Flussbarsch-Larven ist Zooplankton (z.B. Wasserflöhe, Eintagsfliegenlarven)
• ab Körperlänge 12 cm Umstellung der Nahrungspräferenz auf Fischlarven und kleinere Fische, auch Krebse
• Jungfische oft im Schwarm unterwegs, große Exemplare Einzelgänger
• meist ca. 25 cm lang, einzelne Exemplare bis zu 60 cm lang und 4,8 kg schwer (allerdings sehr selten)
• max. nachgewiesenes Alter: 22 Jahre
Der Flussbarsch im Ökosystem
Als meist kleiner, dafür aber recht häufiger Räuber mit beachtlichen Biomassen nimmt er eine entscheidende Rolle im Ökosystem ein und ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts in unseren Gewässern. Besonders in Stillgewässern wie Seen oder Kiesgruben trägt er dazu bei, die Balance zwischen Algenwachstum, Zooplankton und Fischvorkommen in einem dem Gewässertyp entsprechenden ökologischen Zustand zu erhalten.
Nahrungskette im Ökosystem Gewässer (vereinfacht)