All das deutet auf eine ungewöhnliche Sportveranstaltung
hin. Echte Freestyle Atmosphäre bei dem 2. Limburger
Mühlenrodeo, das am 26.6.2016 beim Kanu Club Limburg am Fuße
des Domfelsens stattfindet.
Die Idee
Die Idee zu diesem Wettkampf war bei einem Treffen der
deutschen Freestyle Referenten in Kooperation mit
Vizepräsidenten Jugend des Hessischen Kanu Verbands, Dirk Laun
entstanden, um den jugendlichen Nachwuchs stärker zu fördern.
Bietet doch gerade Kanu Freestyle eine gelungene Kombination
von sportlichem Wettkampf und viel Spaß. Bisher gibt es für die
Freestyle begeisterten Jugendlichen nur die Wettkämpfe der
„Großen“, bei denen sie zumeist bereits in den Vorläufen
ausscheiden. Auch bewertet die offiziele Skala der
„International Canoe Foderation“ ( ICF) keine einfachen Moves
wie Eskimorollen oder „Kerzen“ und bietet daher nur wenige
Differenzierungsmöglichkeiten im Jugendbereich. Also
entschieden sich die Referenten für eine Erweiterung der Skala
bei der Altersklasse bis 16 Jahre um Figuren wie Eskimorolle,
Handrolle, Backdeck Roll oder Helikopter. Zusätzlich gibt es
Bonuspunkte für jüngere Teilnehmer.
Erstes Training
Der Einladung zu diesem Wettkampf sind mehr als 20 Teilnehmer
aus 5 Bundesländern im Alter von 7 bis 16 Jahren gefolgt.
Bereits am Samstag wurde es auf der Zeltwiese des Kanuclub
Limburg im Eisenbahner Sportverein (KCL) zunehmend voller,
wollten doch die meisten Jugendlichen schon erste
Trainingseinheiten absolvieren. Unter Anleitung von erfahrenen
Freestylern wurden schon mal die verschiedenen Moves geübt, hat
doch jede Walze ihre besonderen Tücken.
Limburger Abendprogramm
Nach zwei Stunden intensiven Trainings hatten sich die
Schüler, die leckeren alkoholfreien Cocktails verdient, die das
DKV Junior Team Irina Laun und Michael Hein in professioneller
Qualität zubereitet hatte.
Auch die Feuerschale war bereit, zunächst zum Grillen, später
wurden dann bei Stockbrot Geschichten und Erfahrungen
ausgetauscht. Die Limburger Altstadt lockte derweil mit dem
Altstadtfest den einen oder anderen erwachsenen Begleiter zu
einem abendlichen Besuch.
„Wie wäre es mit einer Nightsession“ war plötzlich von Philip
zu hören. Ruckzuck wurden Scheinwerfer und Bluetooth Box auf
dem Anleger aufgebaut. Da staunten die Enten und
Abendspaziergänger nicht schlecht, wie die Youngsters das
Flachwasser der Lahn mehr oder weniger synchron zur Musik durch
Cartwheels, Eskimorollen oder Loops aufgewühlten. Die Energie
der Jugendlichen war kaum zu bremsen und so mussten die
Schlafsäcke noch ein wenig warten.
Der Wettkampf beginnt
Am Sonntag, den 26.6. beginnt der Wettkampftag bei bestem
Freestyle Wetter zunächst mit einer weiteren Trainingseinheit,
während die Technik aufgebaut wird. Tim Laun kümmert sich um
den richtigen Sound, denn damit gelingen halt die Moves gleich
viel besser.
Bei der Anmeldung und Ausgabe der Startnummern gibt es die
erste Überraschung. Fleißige Hände des KCL hatten Wochen zuvor
kultige "Riders Caps" mit dem Logo des Rodeos in individuellen
Farben und Größen gehäkelt. Hiervon darf sich jeder Teilnehmer
seinen Favoriten aussuchen.
Wie bei großen Wettkämpfen gibt es zunächst das obligatorische
„Riders Meeting“, bei dem die Regeln nochmals von Helmut Wolf
(Hewo aus Baden Württemberg.) allen Teilnehmern genau erläutert
werden. Auch wird der Bereich festgelegt, in dem die Moves
gefahren werden müssen. Dabei wird hier in Limburg der Rahmen
recht großzügig abgesteckt.
Die Vorläufe
In den Vorläufen werden die Jugendlichen aufgeteilt in 5er
Gruppen, sogenannten „Heats“ . Insgesamt haben sie 10 Minuten
Zeit, ihre Tricks zu zeigen. Sowie der Wertungsbereich
verlassen wird, ist der nächste Sportler an der Reihe, Dabei
werden sie von 3 Judges kritisch bewertet.
Für die Sicherheit ist natürlich gesorgt – falls eine
Eskimorolle nicht klappt ist sofort der „Safetyboater“ zur
Stelle.
Während des Wettkampfes füllt sich langsam die Brücke über den
Kanal mit Zuschauern, die gebannt das Geschehen in der Walze
verfolgen. Fabian Lenz moderiert dabei und erklärt mit launigen
Sprüchen Technik und Teilnehmer. Mit Spaß und Energie kämpfen
die Teilnehmer mit den Tücken der Walze und den angrenzenden
Strömungen.
In den Vorläufen liegt Finn Dornseifer aus Gießen bei den
Junioren U14 ganz klar vorne, gelingen ihm spektakuläre Loops,
die die Konkurrenten aufhorchen lassen. Philip Josef vom
heimischen Kanu Club führt derweil die Altersklasse U16 an,
während Valerie Bast vom KSR Südwest bei den Juniorinnen vorne
liegt.
“Lasst uns erst mal eine Wurst essen“ ist nach den Vorläufen
zu hören, denn die haben sich die jugendlichen Sportler redlich
verdient. Und so sieht man in der Schlange vor dem Grill
der Obermühle tropfnasse Paddler geduldig warten.
Die Finalläufe
Gut gestärkt geht es dann nachmittags in die Finalläufe der
besten 5. Hier hat jetzt jeder Sportler 3 mal 45 Sekunden Zeit
in der Walze. Da werden die Paddel über dem Kopf zu
Helikoptern, und Eskimorollen in allen Variationen gezeigt und
bringen sichere Punkte. Dabei beeindrucken die Freestyler immer
wieder besonders dann die Zuschauer, wenn sie bei Ihren Loops
die Schwerkraft scheinbar außer Kraft setzen oder beim „Ender“
senkrecht mit dem Boot im Wasser stehen.
Auch der erste Stadtrat der Stadt Limburg, Herr Stahnke, nimmt
sich die Zeit, die spannenden Wettkämpfe zu verfolgen und ist
beeindruckt von den artistischen Fähigkeiten der jungen
Sportler.
Anschließend werden die Punkte sorgfältig ausgewertet und die
Urkunden vorbereitet. Währenddessen können sich die
Teilnehmer und Begleiter noch mal beim KCL stärken.
Spannung bei der Siegerehrung
Voller Spannung verfolgen dann Sportler wie Zuschauer die
folgende Siegerehrung, die vom Vizepräsidenten Jugend im HKV,
Dirk Laun, sowie dem Vorsitzenden des Eisenbahner Sportvereins,
Stefan Laux durchgeführt wird.
Bei den Junioren zeigt sich in beiden Altersklasse die
Erfahrung der „Locals“ liegen doch Philip Josef und Joris Bruns
vom heimischen Kanu Club in den Altersklassen U16 und U14
vorn, dicht gefolgt von Lars Eggers (WWSC Frankfurt) und
Finn Dornseifer ( Kanu Club Gießen) während bei den
Juniorinnen Valerie Bast ( KSR Südwest ) ihre Führung vor
Nora Schlegel ( KC Limburg) bewahren kann.
Der zweitjüngste Teilnehmer des Rodeos, Mads Barwich vom Kanu
Club Rheda Wiedenbrück konnte durch forschen Fahrstil und
die Alters-Bonuspunkte einen hervorragenden 7. Platz belegen. "
Ich fahre deshalb so gut, weil ich schon als Baby paddeln
gelernt habe", ist sein Kommentar dazu.
Zum Abschluss der Veranstaltung gibt es dann weitere
strahlende Gesichter, hatten doch lokale Firmen wertvolle
Artikel gespendet, die in der Tombola an die Teilnehmer und
Juroren verteilt werden. So fährt dann doch keiner der
teilnehmenden Jugendlichen ohne ein Geschenk nach Hause.
Resümee
Eine solche Veranstaltung lebt von:
- den jungen Sportlern, die durch altersgerechte
Wettkampfbedingungen motiviert werden.
- Betreuern, die die Sportler zum Teil von weit her fahren und
begleiten.
- Unterstützern im Verein bei Vorbereitung und
Durchführung.
- Verbandsunterstützung, hier durch den Hessischen
Kanuverband.
- erfahrenen Sportlern, die beim Training ihr Wissen gern
weitergeben und als Judges die Leistungen bewerten.
Die Ausrichter freuen uns schon darauf, auch im nächsten Jahr
eine weitere Auflage des Limburger Mühlenrodeos auszurichten.
Also schon mal den 25.6.2017 vormerken!
Die detaillierten Ergebnisse finden sich unter www.kanu-freestyle.info/limburg
Informationen zu Freestyle und Vereinen, die Freestyle
anbieten, finden sich auf der Homepage des DKV.