02.02.2023 | Kanu (Allg.)

Gemischte Gefühle nach der boot in Düsseldorf

Nach zwei Jahren Pause konnte die weltgrößte Wassersportmesse – die boot in Düsseldorf – zwischen dem 21. und 29. Januar 2023 endlich wieder ihr Comeback feiern. Die Messe ließ unmittelbar Zahlen zur 52. Auflage sprechen.
Die Worldf of Paddling mit dem Kanu-Kanal (Bild: Oliver Strubel)

Mit fast 237.000 Besuchern aus über 100 Ländern und mehr als 1.500 Ausstellern aus 68 Nationen auf 220.000 Quadratmetern in 16 Messehallen meldet sich die boot Düsseldorf eindrucksvoll zurück. 

„Trotz der nicht einfachen Rahmenbedingungen hat die boot 2023 Erfolgsgeschichte geschrieben. Ein so positives Resultat hätten wir uns nicht träumen lassen. Die boot hat wieder ihr ruhiges Fahrwasser erreicht und ist fest in ihrem Düsseldorfer Heimathafen verankert. Diese erfolgreiche Rückkehr hat gezeigt, Messemachen ‘made in Düsseldorf‘ hat eine internationale Strahlkraft“, sagte Messechef Wolfram Diener. 

Beim Blick in die World of Paddling in Halle 14 sah man viele strahlende Gesichter bei Groß und Klein. Denn das Angebot, auf dem 100 Meter langen Kanu-Kanal eine Runde zu drehen, ist auf der Messe einzigartig. Konnten dort doch nach etwas Wartezeit gleich ganze Familien Wassersport genießen. „Der Kanu-Kanal ist wirklich ein absoluter Besucher-Magnet“, so DKV-Präsident Jens Perlwitz. „Ich schätze, dass wir auf der ganzen Messe hier die meisten Menschen dazu gebracht haben, selbst aktiv zu werden. Dabei erkennt man schnell, wie einfach und unkompliziert Paddeln ist, so dass ich die Hoffnung habe, dass so manche Besucher auch in unsere Vereine kommen.“  

Auch das Bühnenprogramm direkt am Kanal hatte viele Highlights zu bieten. Die beiden Wildwasser-Experten Olaf Obsommer und Adrian Mattern stellten mehrfach ihre Expeditionen mit atemberaubenderen Bildern vor. Ein weiterer Höhepunkt war die Podiumsdiskussion „Gewässerschutz geht uns alle an!“ zu der der Kanu-Verband NRW am Samstag (28.1.) zahlreiche Gesprächspartner eingeladen hatte. Gemeinsam mit Filmemacher Steffen Krones („The North Drift - Plastik in Strömen"), Frank Schweikert vom Bundesverband Meeresmüll e.V. und Stephan Horch vom Clean River Project e.V. wurde mit Vertretern von Wassersportverbänden über die Plastikmüllverschmutzung in Flüssen und Meeren und die Aktivitäten und Herausforderungen in der Verbandsarbeit in Bezug auf das Thema Gewässerschutz gesprochen. 

Ein genauerer Blick in die Halle verriet allerdings auch, dass die Anzahl an Ausstellern in der Kanu-Branche rückläufig ist. Daher muss man die Messe mit gemischten Gefühlen betrachten: „Mit Sorge sehen wir auf diese Entwicklung bei den Ausstellern“, so Perlwitz weiter. „Wir müssen den Trend stoppen beziehungsweise umkehren. Unsere Vereine haben dadurch wenige Anreize, auf die Messe zu kommen, daher haben wir uns in der Kommunikation fast komplett auf Paddel-Neulinge konzentriert.“  

Die Euphorie, die mit der 52. Auflage der Messe einher ging, war dennoch überall spürbar. Viele Anfänger kamen zum gemeinsamen Stand des Deutschen Kanu-Verbandes und des Kanu-Verbandes NRW, um sich über Vereine, Reviere und Material zu informieren. „Während der Coronakrise haben viele Menschen den Reiz des Paddelns für sich entdeckt“, erklärte Perlwitz weiter. „In den Gesprächen konnte man deutlich spüren, dass viele Besucher erst seit Kurzem paddeln und sich intensiver damit auseinandersetzen. Das macht mir Hoffnung.“ 

Die nächste boot legt vom 20. bis 28. Januar 2024 wieder im “Düsseldorfer Heimathafen” an.

Weitere Informationen unter www.boot.de

 

(Bild rechts: Adrian Mattern und Olaf Obsommer / Bild unten: DKV-Präsident Jens Perlwitz besucht den DKV-Stand)

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