13.05.2021 | Parakanu

Großes Starterfeld beim Weltcup und Paralympic Qualifier der Parakanuten

Der Kampf um die letzten Quotenplätze für Tokio
Die Parakanu Nationalmannschaft 2021

Mehr als 130 Parakanuten aus 37 Ländern kämpfen ab heute um den Sieg, aber vor allem auch um die letzten möglichen Startplätze für die Paralympics in Tokio. Der Weltcup ist für einige Sportler, wie der deutschen Rollstuhlfahrerin Anja Adler (SV Halle), der erste internationale Wettkampf seit 2019. Daher sagt die 32-jährige auch: „ Ich freu mich darauf, wieder international starten zu können, und mich mit den anderen messen zu können. Natürlich ist der Wettkampf auch eine Standortbestimmung in Richtung Tokio.“

Das erste Finale mit deutscher Beteiligung ist die Startklasse Vl 3 der Damen. Annette Kummer vom ESV RAW Cottbus fährt bei ihrem ersten internationalen Start gegen die starke Ukrainerin Natalia Lahutenko und die Ungarin Julianna Toth. „ Ich bin total gespannt, wie eine internationale Veranstaltung so ablaufen wird. Die Stimmung aufzunehmen und in positive Energie umzusetzen, sollte mir gelingen.“ Sagte die Cottbuserin vor der Abreise nach Ungarn. Die Herren im deutschen Team müssen in ihren Vorläufen bereits alles geben, um ihre Chance auf eine Finalteilnahme zu wahren. Die ist, so sagt Ivo Kilian, „das große Ziel“. Denn der 44-jährige vom Halleschen KC 54 will in der Startklasse Kl 2 noch auf den Zug nach Tokio aufspringen und einen Quotenplatz holen. Erst vor einer Woche hat er eine neue Adaption erhalten, die seine Kraftübertragung verbessern soll. Ivo Kilian dazu: „ Ich denke, dass ich damit mehr von meiner Kraft in Vortrieb umsetzen kann.“

In der teilnehmerstärksten Startklasse der Männer sind gleich zwei deutsche Parakanuten am Start. Der Silbermedaillengewinner von Rio, Tom Kierey (KC Borussia Berlin), sieht sich in seinen Vorbereitungen auf die Spiele in Tokio gut im Plan und will die Rennen hier zur Form-Überprüfung und Standortbestimmung nutzen. Der erst 16-jährige Felix Höfner musste im Vorfeld bei seiner ersten internationalen Klassifizierung eine herbe Enttäuschung verkraften. Er war für die Startklasse Kl 2 gemeldet und national vorklassifiziert worden, kam hier in Szeged in die Startklasse KL 3. Ein Protest der deutschen Parakanu-Nationalmannschaft wurde abgelehnt. Der 16-jährige Rollstuhlfahrer vom SC DHfK Leipzig hatte sich vor der Anreise nach Szeged berechtigte Hoffnung auf einen Startplatz für die Paralympics in Tokio gemacht. Bundestrainer Andre Brendel dazu: „ Natürlich ist es ein Schlag gewesen. Damit haben wir nicht gerechnet, dass 1 Punkt mehr in der medizinischen Klassifizierung gleich noch mehr Punkte in der technischen Klassifizierung nach sich ziehen wird, und Felix damit am unteren Ende der Kl 3 endet.“ Eine Änderung der Startklasse kann frühestens nach den Paralympics bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen erfolgen. Für ihn wird das Erreichen des Zwischenlaufs bereits ein großer Erfolg sein.

Ebenfalls zum ersten Mal bei einem internationalen Wettkampf wird Anas Al Khalifa vom SV Halle an den Start gehen. Er bestreitet sowohl im Kajak (Kl 1) als auch im Va´a (Vl 2) seine Rennen. Er sagt dazu: „ Es ist aufregend, die ganze Atmosphäre eines internationalen Wettkampfs mitzubekommen.“

Bei den Damen wird Felicia Laberer, SC Berlin Grünau, in ihrem Vorlauf versuchen, direkt den Endlauf zu erreichen. Denn auch die 20-jährige Auszubildende will noch einen Startplatz für Tokio erreichen. Das traut ihr der Bundestrainer Andre Brendel durchaus zu, denn wie er sagt: „ Felicia hat in den letzten Jahren hart trainiert, ihre Technik enorm verbessert und sie ist ein fokussierter Wettkampf-Typ.“

Insgesamt können in allen Rennen nur wenige Favoriten ausgemacht werden, denn nach der langen Covid-19 bedingten Wettkampfpause weiß niemand so recht, wie sich die Gegner entwickelt haben. Auch wurden 15 neue Athleten erstmals international klassifiziert, und deren Stärke kann nur bedingt eingeschätzt werden. Die gesamte Veranstaltung findet unter strengen Hygiene-Vorkehrungen statt. Vor und während der Veranstaltung sind mehrere Schnelltests verpflichtend, die Einreise nach Ungarn war nur mit einem negativen PCR-Test möglich und bei jedem Betreten der Wettkampf-Stätte wird Fieber gemessen. Darüber hinaus wird vom Veranstalter mit einem hohen Aufwand an Technik und guten Ideen alles getan, um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu garantieren.


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