Derzeit werden 672 Schüler ab der siebenten Klasse in der
auf dem Sportpark Luftschiffhafen ansässigen Sportschule
Friedrich Ludwig Jahn von 120 Lehrern, Referendaren und
Trainern unterrichtet und betreut. Sie ist die erste deutsche
Schule, die den Schülern mit Schulzeitstreckung ein
additives Abitur anbietet, das von ca. 25% der jährlich
etwa 70 bis 80 Absolventen in Anspruch genommen wird.
Der Einblick in die praktizierten Lernmethoden, das
abgestimmte Miteinander von Schule, Training und Wettkampf
sowie die Möglichkeiten der Freizeitgestalten und der Verbund
mit einigen ausländischen Lernstätten war für die Anwesenden am
Tag der offenen Tür sicherlich eine wesentliche Unterstützung
bei ihrer Entscheidungsfindung zum beabsichtigten Wechsel an
die Potsdamer Sportschule.
Eine weitere Motivation dürfte darüber hinaus die
beachtenswerte sportliche Bilanz der ehemaligen Sportschüler
gewesen sein. So wurden in den 55 Jahren des Bestehens
der Potsdamer Sportschule von den hier unterrichteten
Schülern neben 135 olympischen Medaillen, darunter 75
Goldmedaillen, zahlreiche Titel und Medaillen bei
internationalen Meisterschaften errungen. Der Kanu-Rennsport
ist dabei die erfolgreichste aller zwölf an der Sportschule
vertretenen Sportarten.
Neben der Auszeichnung der von den Sportschülern selbst
auserwählten „Sportlern des Jahres“, die den Sportarten Judo,
Schwimmen, Rudern und Fußball angehörten, wurden während
der knapp eineinhalbstündigen Veranstaltung in der
MBS-Arena auch einige international besonders erfolgreiche
Sportschüler geehrt. Dazu gehörte auch der Kanurennsportler
Leonard Busch für seinen Junioren-Weltmeistertitel.
Bis 14.00 Uhr waren die Einrichtungen der Sportschule für alle
Interessierten Besucher zugänglich. Darüber hinaus erfolgten
separat die sportartspezifischen Einweisungen und
Besichtigungen.
Der Beratungsraum in der „Kanuscheune“ auf dem
Sportparkgelände erwies sich für den Andrang der
Kanusportanhänger als etwas zu klein. Deshalb waren hier bei
der ausführlichen Information durch den Landestrainer Michael
Tümmler, die Vizepräsidentin des LKV Brandenburg und
Lehrerin-Trainerin Petra Welke sowie den Lehrer-Trainer Steffen
Miegel zu den Inhalten der Antragstellung, des
Unterrichtes und Trainings sowie der Unterbringung im Internat
nebst der Beantwortung von offenen Fragen lediglich die
Erziehungsberechtigten der jungen Sportler zugegen.
Zeitgleich zur Gesprächsrunde mit den Erwachsenen machte
Nachwuchstrainer Jeffrey Zeidler die künftigen Sportschüler,
die zuvor von ihren möglichen neuen Trainingsgefährten des
Kanu-Clubs Potsdam Mara Feilbach und Ben Hanisch ein
praktisches Souvenir der Sportschule überreicht
bekamen, mit den Sportanlagen und Einrichtungen des
Landesstützpunktes vertraut. Abschließend nahmen die
angereisten Paddeltalente selbst die Möglichkeit wahr, ihren
Eltern und Angehörigen das eventuell neue Trainingsumfeld
vorzustellen.
Bis zur Einschulung am 19. August nächsten Jahres sind jedoch
noch einige Hürden zu nehmen. Für die zehn Plätze, die den
Kanusportlern in der 7. Klasse ab 2018 zur Verfügung stehen,
wurden am Tag der offenen Tür knapp dreimal so viel
Interessenten registriert. Zu den Aspiranten zählten auch
sechs bis acht Paddeltalente aus dem Nachwuchsbereich des Kanu
- Clubs Potsdam im OSC.
Ende Januar 2018 wird nach Abschluss aller notwendigen
Formalitäten (Abgabe der Anmeldungen, Schüler-/ Eltern-/
Lehrergespräch, Schultest, sportpsychologische Eignung und
sportmedizinische Untersuchung) endgültig feststehen, wer ab
2018 in die Potsdamer Sportschule aufgenommen und am hiesigen
Landesstützpunkt trainieren wird.
Von Günter Welke