22.05.2018 | Parakanu

Gute Leistungen der deutschen ParaKanuten beim Weltcup in Szeged

Der Saisonstart der deutschen Parakanuten beim Weltcup in Szeged verlief positiv. Fast alle Boote waren im Finale. Der Ressortleiter Reinhard Ranke zeigte sich sehr angetan von den Leistungen der Athleten.

Die neuen Klassifizierungsregeln im Va´a führen dazu, dass vor allem die deutschen Herren sich nun mit deutlich weniger behinderten Gegnern auseinander setzen müssen. Waren sie bisher in ihrer Startklasse Vl 2 im oberen Segment angesiedelt, sind sie nun in der Startklasse Vl 3 im Mittelfeld. Dafür schlug sich Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 achtbar mit seinem sechsten Platz. Cheftrainer Arne Bandholz dazu: „Uns haben die neuen Klassen im Vaa sehr hart getroffen und meiner Meinung nach muss da vom ICF noch an der einen oder anderen Schraube gedreht werden. Ein Europameister von 2016( Ivo Kilian) muss sich nun schon einmal im hinteren Mittelfeld einsortieren.“ Ali Kardooni (SC Magdeburg) war in seinem Vorlauf-Rennen nach einem guten Start anfangs noch gut dabei, musste sich aber der starken Konkurrenz des Australiers Curtis McGrath und des Österreichers Markus Mendy Swoboda, beides Weltmeister, geschlagen geben.

Anja Adler, Hallescher KC 54, wurde im Kajak Fünfte hinter den dominierenden Britinnen. Sie war bei der Klassifizierung neu in die Kl 2 gesetzt worden. Im Va´a wurde sie auf Grund eines technischen Missgeschicks auf dem dritten Platz liegend disqualifiziert. Sie konnte den Frust darüber jedoch recht gut abschütteln und fuhr am Tag darauf im Kajak ein sehr beherztes Rennen.

Für Peter Happ vom VfK Wuppertal gab es einen guten Einstand auf der internationalen Bühne. Der hoch querschnittsgelähmte Va´a Fahrer konnte trotz widriger Windverhältnisse in einem starken Feld mit deutlich mobileren Gegnern den siebten Platz erreichen. Er zeigte sich durchaus zufrieden mit seiner Leistung.

Das Va´a Rennen war für Edina Müller, Hamburger KC, Neuland. Denn sie fährt erst seit einigen Wochen in diesem Boot. Trotzdem konnte sie mit den erfahrenen Athletinnen aus Großbritannien gut mithalten und erreichte einen vierten Platz. Deutlich zufriedener sah man sie nach ihrem Kajakrennen. Dort wurde die Silbermedaillengewinnerin von Rio zwar „auch nur“ Vierte. Sie sagte aber „ dass dies das erste Rennen seit einem Jahr war, bei dem ich mit meiner Performance wirklich zufrieden war.“

Cheftrainer Arne Bandholz sieht in Hinblick auf die weitere Saison sowohl Licht als auch Schatten für die deutsche ParaKanu-Nationalmannschaft: „Alle Sportler haben ihr Bestes gegeben, sind zum Teil persönliche Bestleistungen gefahren. Doch leider haben wir nach dem Weltcup keine Medaille im Gepäck. Es war ein sehr gut besetzter Weltcup, den viele Nationen für die neue Vaa Klassifizierung genutzt haben. Deshalb war es eine wichtige Standortbestimmung für das deutsche Team. Aber der wichtigere Punkt ist, dass Parakanu entgültig im Spitzensport angekommen ist. Ich denke, hier sind uns viele Nationen von den Strukturen und den Trainingsmöglichkeiten in der Zwischenzeit deutlich voraus. Hier hoffe ich, dass sich vielleicht auch für uns in der Zukunft neue Möglichkeiten ergeben. Der Europameisterschaft in drei Wochen in Belgrad/Serbien sehe ich noch recht positiv entgegen, aber wir haben schon etwas den Anschluss an andere Nationen verloren.“

Christel Schlisio

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