17.12.2012 | Kanu-Freizeit

Heiße Herzen in sicherem Fahrwasser

Die Heiße-Herzen-Fahrt (HHF) auf der Enz konnte am 15.Dezember ohne Einschränkungen stattfinden und vor allem ohne die letztjährige gefährliche Hochwasserwelle stattfinden.

Die Wettervorhersage ließ jedoch zunächst nichts Gutes vermuten, ergiebiger Regen war in der Nacht davor und am Tag selbst angesagt. Die Hochwasserzentrale (HVZ) kündigte einen Wasserstand von mehr als 2 Metern an. „Regen und Hochwasser bei der HHF – das wird wieder eine sehr eingeschränkte Sache“, befürchteten die Insider des Kanuvereins Vaihingen.

Doch diesmal war die Wolkenfrau den Kanuten wohlgesonnen: Der Starkregen war in der Nacht ausgeblieben, die Enz hatte einen angenehm guten Wasserstand, der allen die Teilnahme ermöglichte. Auch der für den Tag angesagte Regen, der das anschließende Fest am Ausstieg weggespült hätte, blieb aus. Vereinzelt blitzte die Sonne zwischen den Wolken hervor, die Temperaturen waren frühlingshaft.

Rund 60 Paddlerinnen und Paddler begaben sich nach der Begrüßung durch die Vereinsjugendleiterin Bärbel Fischer und den Ersten Vorsitzenden, Klaus-Dieter Drensek, aufs Wasser. Nach dem Fotoshooting fiel der Startschuss und ein munterer Tross bunt gekleideter Kanuten und fantasievoll dekorierter Boote setzte sich in Bewegung, begleitet von der Vaihinger Feuerwehr, die als einzige ein motorisiertes Boot fahren durfte – für den Fall der Fälle.

Eine Neuheit war zu verzeichnen: Der Nikolaus alias Matthias Pflüger vom Bietigheimer Nachbarverein ließ es sich nicht nehmen, die sechs Kilometer lange Strecke auf dem SUP zurückzulegen, eine Art überdimensionales Surfboard, das im Stehen gepaddelt wird. Die neue Kanu-Trendsportart ist offensichtlich im beschaulichen Enztal angekommen.

Am Ausstieg wurden die Kanusportler von Oberbürgermeister Gerd Maisch persönlich empfangen, der es sich nicht nehmen ließ, die Siegerehrung der interessantesten Dekorationen und Verkleidungen selbst vorzunehmen. Jörg Schabram, der stellvertretende Vereinsvorsitzende, zuständig für das operative Geschäft, moderierte die Preisverleihung mit einem kleinen Interview an, im Rahmen dessen Maisch die Verbundenheit der Stadt Vaihingen mit dem rührigen Kanu-Verein unterstrich. Schabram dankte dem OB dafür, dass einerseits die finanzielle Förderung für gute Jugendarbeit erfolgt, andererseits für das Vertrauen, das Vaihinger Hallenbad am Samstagabend vertrauensvoll für das Kajak-Techniktraining in die Hände des Kanuclubs zu geben.

Die Heiße-Herzen-Fahrt 2012 ist – wie immer- eine Wohltätigkeitsfahrt, bei der die Teilnehmer und die Besucher Geld für einen Guten Zweck spenden. Dieses Mal ging der Ertrag der Teilnehmergelder, Spenden und des Gewinns bei der Paddlerparty an die Kubis-Stiftung, die das CJD beim Aufbau einer traumapädagogischen Wohngruppe unterstützt.
Im Verlauf der letzten 14 Jahre hat der kleine  Verein und seine rührige Jugendabteilung rund 8000 Euro an wohltätige Einrichtungen und Vereine wie „wish“- ein Herzenswunsch für kranke Kinder, Tafelladen, Lebenshilfe Vaihingen-Mühlacker, Kubis-Stiftung überwiesen. Das Jugendrotkreuz und die Feuerwehr als aktive Partner trugen das Ihrige dazu bei und helfen auch in Zukunft nach Kräften, dass die Veranstaltung erfolgreich und sicher ist.
Unterstützt wurde die Fahrt dieses Mal von „Kanuschule und  -Shop Rock- the-River.com“ mit einer großzügigen Kanuzubehör-Spende.

Aufgrund der schlechten Wetter- und Wasserstandprognose waren zum Bedauern der Vaihinger Kanujugend viele auswärtige Paddler erst gar nicht angereist. Auch die sonst zahlreich vertretene und jubelnde Vaihinger Bevölkerung auf den Brücken war nur spärlich anwesend.

Im Jahr 2013 sollen ganz besonders die Vaihinger Bürger als Schlachtenbummler, Partygäste, aber auch als Mitfahrer gewonnen werden. Die Kanujugend wird ein attraktives Programm ausarbeiten, damit möglichst Viele von Nah und Fern an die Enz gelockt werden – egal wie das Wetter ist – immerhin gibt es einen Grund zu feiern: Die Heiße-Herzen-Fahrt hat dann ihren 15. Geburtstag.

Wolfgang Nagel

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