31.07.2022 | Kajak-Cross

Hengst holt WM-Bronze im Extremslalom

Zum Abschluss der Kanuslalom-Weltmeisterschaften in Augsburg gibt es noch einmal Edelmetall für das deutsche Team. Stefan Hengst (KR Hamm) paddelt sich im Extremslalom bis in das Finale mit vier Athleten vor und holt in einem hochdramatischen Kampf Bronze. Nach dem frühzeitigen Ausscheiden im Kajak-Einer der Männer, ist diese Medaille jetzt Versöhnung für den 28-Jährigen. „Das gibt jetzt Selbstvertrauen. Es ist mehr als ein Trost für den gestrigen Tag“, sagt Hengst unmittelbar nach dem Finale. „Es war gerade ein harter Fight. Ich bin superhappy, dass es noch Bronze wurde. Denn zum Schluss war es knapp“, denn Hengst wäre am letzten Tor von dem Vierten fast noch überholt worden. Gold und Silber gingen an den Briten Joseph Clarke und den Franzosen Anatole Delassus.

Teamkollege Hannes Aigner (Augsburger KV) war bereits im Heat ausgeschieden, in dem er gegen auch Hengst kämpfen musste. „Ich glaube, ich war vielleicht ein bisschen zu freundlich zum Stefan heute, habe ihn nicht an die Wand gepresst. Und dann war ich am Ende derjenige, der ein bisschen abgedrängt wurde, mit den zwei anderen Athleten aus Slowenien. Und da gab es dann ein kleines Gemenge, in dem ich dann der Letzte war, der aus diesem Wirrwarr ausgespuckt wurde.“ Ein Nachteil, wenn Teamkollegen gegeneinander antreten müssen. „Es ist ein bisschen ein Zwiespalt, zumal Stefan und ich uns einigermaßen mögen“, sagte der 32-Jährige mit einem Lächeln, „da fällt es dann noch ein bisschen schwerer, drauf zu halten.“ Aigner legt inzwischen genauso viel wert auf Extremslalom wie auf den Kajak-Einer. „Es ist schön, den Extremslalom zu fahren, aber auch anzuschauen. Es wäre natürlich super, wenn er auch im Deutschen Kanu-Verband in der Sportförderung entsprechend gewürdigt wird und auch die Infrastrukturen aufgebaut werden, was zum Beispiel Sportwissenschaft und Trainingsplanung angeht. Da hoffe ich, dass wir bis Olympia auf dem richtigen Weg sind und dort entsprechende Ergebnisse dann einfahren können.“ Extremslalom ist 2024 in Paris erstmals olympisch.

Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) hatte es als einzige Frau bis in die Heats geschafft und war im Halbfinale ausgeschieden. Zwar war die 30-Jährige dort die mit Abstand Schnellste, doch eine nicht korrekt ausgeführte Eskimorolle disqualifizierte sie auf den letzten Rang.

In Qualifikationsläufen ausgeschieden

Die anderen Deutschen waren alle an den Einzelzeitläufen gescheitert. Noah Hegge (KS Augsburg) und Vinzenz Hartl (Augsburger KV) wären am Samstag von ihrer Laufzeit her gut unter den Top 20 gewesen, leider unterlief beiden ein Fehler. Hegge befuhr ein Aufwärtstor nicht korrekt und Hartl zeigte keine korrekte Eskimorolle.

Ganz knapp verpasst hatte Caroline Trompeter (SKG Hanau) den Einzug in die Heats – um drei Hundertstelsekunden. Sie paddelte im Einzelzeitfahren auf den 21. Rang und hatte damit keine Chance. Denn nur die 20 Zeitschnellsten qualifizieren sich direkt. Hinzu kommen zwölf weitere Startplätze für die Heats, die zunächst an die besten jeder Nation gehen. Sind damit noch nicht die 32 Startplätze voll, rutschen dann weitere Sportler entsprechend ihrer Rennzeit nach. Deshalb waren ebenso Elena Lilik (KS Augsburg) und Jasmin Schornberg (KR Hamm) als 29. und 31. ausgeschieden.

Text und Videos: Uta Büttner, Fotos: Thomas Lohnes

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