13.05.2019 | Kanu-Marathon

Internationale Wettkämpfe in familiärer Atmosphäre

In Rheine fanden am zweiten Maiwochenende die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon und vier Rennen der ICF Canoe Marathon World Series statt.
Nico Paufler beim internationalen Rennen.

Anhänger mit bunten Booten und Autokennzeichen aus Frankreich, Großbritannien, Spanien, Deutschland und anderen europäischen Ländern verrieten bereits während der Anfahrt zum Gelände des Wassersportvereins Rheine, dass auf der Ems am zweiten Wochenende im Mai ein ganz besonderes Kanusport-Ereignis ins Haus stehen würde. Dort fanden - mit hohem Engagement aller Helfenden und in familiärer Atmosphäre - nicht nur die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Marathon sowie die Westdeutschen Landesmeisterschaften statt. Unter internationaler Beteiligung kämpften bei einer Ausgabe der Canoe Marathon World Series das erste Mal in Rheine auch 60 Athletinnen und Athleten aus zehn Nationen um Punkte für die Marathon-Weltrangliste der Internationalen Kanuföderation (ICF). Entsprechend stark besetzt war das Teilnehmerfeld - vom mehrfachen Weltmeister im C1, dem Spanier Manuel Campos, bis zu Quentin Urban aus Frankreich, der bei der Marathon-Weltmeisterschaft in Portugal im September das Rennen im K1 der Herren-Leistungsklasse als Vierter abschloss. Das Team aus Italien war gleich mit mehreren Nationalfahrern angereist, während der britische Kanuverband einen Perspektivkader nach Rheine entsandte.

Zu den rund 250 Teilnehmenden des Wettkampf-Wochenendes gesellten sich auch die Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Kanu-Verbandes. So nutzten vor allem Vereine aus Nordrhein-Westfalen die kurze Anfahrt in den Norden des Bundeslandes, um ihren sportlichen Nachwuchs in den Jugend- und Junioren-Rennen Marathon-Erfahrung sammeln zu lassen. Aber auch aus weiteren Klubs, die den Marathon-Rennsport in Deutschland besonders pflegen, etwa aus Cottbus, Leipzig und Schierstein, kämpften Sportler in den verschiedenen Altersklassen um Meisterehren und Medaillen.

Die besten deutschen Platzierungen im internationalen Rennen erreichten Matthias Ebhardt vom KC Wiking Bochum, der den Wettkampf im C1 der Herren-Leistungsklasse als Dritter abschloss, sowie Nico Paufler, der bei der Kanu-Gemeinschaft München und den Rheinbrüdern Karlsruhe trainiert. Er musste sich im K1 der Leistungsklasse nur den beiden Franzosen Jeremy Candy und Stephane Boulanger unterordnen und verteidigte zugleich seinen Deutschen Meistertitel aus dem Vorjahr. Die Silbermedaille der DM sicherte sich sein Cousin Marcel Paufler von der KRG Bremen, der amtierende U23-Vizeweltmeister. In der Schlussphase des 29,1 Kilometer langen Rennens auf der Ems, in dem in fünf Portagen das Boot jeweils eine Strecke über Land getragen werden musste, schloss er zur Spitzengruppe auf und belegte den vierten Platz.

Für die diesjährige Marathon-Saison, die bei den Europameisterschaften in Frankreich Ende Juli und den Weltmeisterschaften im chinesischen Shaoxing im Oktober ihren Höhepunkt finden wird, hat sich Marcel Paufler bereits Ziele gesetzt: „Ich gehe davon aus, dass es weiter bergauf geht“, ließ er ausblicken. In seinem ersten Leistungsklassen-Jahr auf internationaler Bühne freue sich der 24-Jährige schon darauf, „jetzt auch gegen die ganz Großen zu fahren“.

Sämtliche Ergebnisse der Kanu-Marathon-DM in Rheine sowie der internationalen Rennen der ICF World Series sind im Internet abrufbar: www.kanumarathon.nrw

Manuel Campos (links) gewann die ICF World Series in Rheine im C1.
Portage der Damen-Leistungsklasse im K1.
Podium der Juniorinnen.
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