06.08.2019 | Kanu-Rennsport

Junioren-/U23-WM in Pitesti: DKV-Nachwuchs kehrt mit sechs Titeln im Gepäck zurück

Überstrahlt von den Entscheidungen der Sprint-DM im Rahmen der FINALS in Berlin glänzte der DKV-Nachwuchs am vergangenen Wochenende bei den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften im rumänischen Pitesti mit insgesamt sechs Titeln sowie dreimal Silber und viermal Bronze. Damit kam das deutsche Team in der Nationenwertung hinter dem überragenden ungarischen Team (10/6/5) auf Rang zwei vor der Mannschaft aus Kanada (3/2/1).
Hauchdünn reichte es im C2 für Tim Hecker und Conrad Scheibner zu Gold. Foto: Adam Collins, Planet Canoe

Zum erfolgreichsten DKV-Athleten avancierte Conrad Robin Scheibner (Berlin). Der 23-Jährige Vorjahressieger verteidigte nicht nur souverän seinen U23-Titel im C1 über 1000m, sondern zusammen mit Tim Hecker (Berlin) ebenso den WM-Titel im C2 über 1000m. Hundert Meter vor dem Ziel noch außerhalb der Medaillenränge, hatten beide mit einem phänomenalen Endspurt erst auf den letzten zwei Metern den Sieg vor dem rumänischen Duo Carp/Strat noch aus dem Feuer gerissen. „Einen Titel zu gewinnen ist schön, ihn dann aber zu verteidigen, das haben nicht viele geschafft, denke ich. Ich fühle mich sehr geehrt, nun einer von ihnen zu sein“, bekannte Scheibner zu seinem Doppelerfolg.

In einem ebenfalls hoch spannenden Finale verteidigte auch Jule Hake (Lünen) im K1 der U23-Damen über 1000m ihren Titel vom Vorjahr vor der Ungarin Noemi Pupp. Für den vierten WM-Titel über 1000m am ersten Finaltag sorgten Elias Kurth (Potsdam) und Niklas Heuser (Oberhausen), sie gewannen im K2 der Herren-Junioren vor den Booten aus Ungarn und aus Spanien. Auf der 500m-Distanz sicherte sich Jakob Thordsen (Hannover) im K1 der U23-Herren den WM-Titel vor dem Junioren-Vizeweltmeister des Vorjahres Rasmus Knudsen (DEN). Zwei Tage zuvor hatte er hinter dem Australier Thomas Green über 1000m bereits Silber erkämpft.

Zu einem Highlight aus deutscher Sicht geriet auch das Finale im K4 der Herren-Junioren über 500m. Hier siegte das DKV-Quartett mit Tom Maaßen (Duisburg), Jochen Wiehn (Karlsruhe), Moritz Florstedt (Magdeburg) und Jack Gries (Essen) souverän mit rund einer Bootslänge Vorsprung vor Ungarn, Bronze ging an das Boot aus der Ukraine. „Das war gigantisch. Uns sind die Augen übergegangen, die Jungs haben auf den Punkt das beste Rennen der Saison gezeigt“, schwärmte der leitende Bundestrainer Nachwuchs Detlef Hofmann über den Start-Ziel-Sieg des deutschen Quartetts und lobte zugleich das Abschneiden der Kajak Herren-Junioren insgesamt: „Jeder der sechs Sportler fährt als Weltmeister nach Hause, auch die Einer-Ergebnisse können sich sehen lassen.“ Hier hatte zuvor Tom Maaßen im K1 über 200m Silber erkämpft, Moritz Florstedt im K1 über 1000m und Niklas Heuser im K1 über 500m fuhren jeweils auf Rang vier.

Für die dritte Silbermedaille des DKV-Teams sorgten Svenja Hardy (Essen), Wiebke Glamm, Josefine Landt (beide Neubrandenburg) und Katharina Diederichs (Potsdam) im K4 der Damen-Junioren über 500m, sie mussten sich lediglich den starken Ungarinnen geschlagen geben und verwiesen das Boot aus Kanada auf den Bronzerang. Zu Bronze paddelten allesamt über 1000m Martin Hiller (Potsdam) und Jakob Kurschat (Dresden) im K2 der U23-Herren, Lena Röhlings (Berlin) im K1 der Damen-Junioren und bei den Canadier-Junioren Florian Köppen (Potsdam) im C1 sowie David Bauschke (Bochum) und Janek Weßel (Potsdam) im C2. Detlef Hofmann unterstrich zu den Ergebnissen des DKV-Nachwuchses in Pitesti: „Die Bilanz von sechsmal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze war schon das, was wir wollten, wir haben damit bis auf eine Medaille das Ergebnis des Vorjahres wieder erreicht, diesmal sind es dafür zwei Goldmedaillen mehr – von daher bin ich mit dem Abschneiden sehr zufrieden. Alle Medaillengewinner haben tolle Rennen gezeigt. Aber auch die Tatsache, dass wir unsere Boote zu 80 Prozent im Bereich bis Platz acht hatten, zeigt, dass wir über eine gute Basis verfügen. Als einen wichtigen Erfolgsfaktor neben der engen Zusammenarbeit mit den Heimatvereinen werte ich auch die Tatsache, dass wir ein gut eingespieltes Trainer- und Betreuerteam haben, das sich durch große Kontinuität auszeichnet. All dies ist aber kein Grund sich auszuruhen. So müssen wir in einigen Disziplinen wie z. B. bei den Canadiern im Juniorenbereich noch mehr an der Qualität arbeiten, um auch dort wieder stärker in die Medaillenränge zu kommen“, so der leitende Nachwuchs-Bundestrainer.               

Text: H.-P. Wagner             

Komplette Ergebnisse: www.canoeicf.com/canoe-sprint-world-championships/pitesti-2019

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