31.08.2021 | Kanu-Slalom

Kampf um die WM-Plätze startet am Wochenende

Vorschau auf die Weltcups in La Seu (3. bis 5. September) und Pau (10. bis 12. September). Der Olympia-Bronze-Gewinner Hannes Aigner fährt den X-trem-WC in Seu. Olympiasiegerin Ricarda Funk gibt ihr X-trem-Debüt in Pau.

Bei den zwei kommenden Kanuslalom-Weltcups in La Seu d’Urgell (Spanien) vom 3. bis 5. September und eine Woche später in Pau (Frankreich) geht es bei fast allen Deutschen um die Qualifikation für die Weltmeisterschaften vom 22. bis 26. September im slowakischen Bratislava. Neben eines durch den Deutschen Kanu-Verband festgelegten Leistungsnachweises müssen sich die Athletinnen und Athleten über die Weltcup-Punkte für die WM qualifizieren. Olympiasiegerin Ricarda Funk (K1) sowie die Olympia-Bronze-Gewinner Andrea Herzog (C1) und Hannes Aigner (K1) und Sideris Tasiadis (C1) waren als Olympiastarter bereits gesetzt. Letzterer hat jedoch auf eigenen Wunsch die Saison bereits beendet.

Olympiasiegerin Ricarda Funk (Bad Kreuznach) gibt beim Weltcup in Pau vom 10. bis 12. September ihr Debüt im Kanuslalom X-trem. Olympia-Bronze-Gewinner Hannes Aigner geht in dieser Disziplin in La Seu an den Start. „Ich freue mich sehr auf die Herausforderung im Extremslalom. In der Anfangszeit, als der Extremslalom in das Weltcup-Programm aufgenommen wurde, konnte ich bereits einige erfolgreiche Wettkämpfe absolvieren. Leider habe ich an der Entwicklung dieser Sportart in den letzten drei Jahren nicht aktiv teilhaben können, da ein Doppelstart für mich nicht möglich war.“ Bei WC in Pau könne er leider nicht dabei sein, da sein möglicher Start noch nicht klar war. Deshalb habe er sich ein Team für den zum gleichzeitig stattfindenden Dolomitenmann gesucht.

Bei den Weltcups in Seu und Pau starten bei den Damen und Herren im Kajak- und Canadier-Einer jeweils drei Deutsche, zwei davon können sich für die WM qualifizieren. Lediglich die C1-Starter Franz Anton aus Leipzig und der Zeitzer Timo Trummer haben aufgrund des WM-Verzichts von Tasiadis das WM-Ticket bereits in der Tasche. Der dritte Canadier-Spezialist Lennard Tuchscherer (Leipzig) muss noch seinen Leistungsnachweis erbringen, da es ihm bei der nationalen Qualifikation im April in Markkleeberg nicht gelungen war. Er muss nun bei einem der beiden Weltcups mindestens Platz zwölf erreichen.

Zumindest den Leistungsnachweis auch bereits in der Tasche haben Doppelstarterin im K1 und C1 Elena Lilik (Apel) aus Augsburg und Kajakfahrerin Cindy Pöschel. Letztere wird allerdings nicht in La Seu starten. Sie verzichtet schweren Herzens auf den Weltcup in Spanien aufgrund der Schuleinführung ihres Sohnes. Somit wird die WM-Qualifikation für die Leipzigerin extrem schwierig. Elena Lilik, die kürzlich heiratete und bei den Weltcups noch unter ihrem alten Namen Apel starten wird, schaffte 2019 in Seu erstmals den Einzug in ein WM-Finale im Kajak-Einer, „was natürlich immer noch sehr besonders ist und im Gedächtnis und im Herzen bleibt. Daher verbinde ich positive Gefühle mit der Strecke in Spanien.“ Auf der Strecke in Pau wird die 22-jährige Kanu-Schwäbin zum zweiten Mal einen Wettkampf bestreiten. „Ich hoffe, ich kann dort nochmal viel aus dem kurzen Training vorher mitnehmen.“ Ihr Ziel sei natürlich das WM-Ticket.

Alle anderen müssen neben der innerdeutschen Qualifizierung für die WM über Weltcuppunkte den Leistungsnachweis bei einem der beiden Weltcups in Seu oder Pau bringen: in den Canadier-Disziplinen Platz 12 und in den Kajak-Disziplinen Platz 15.

Tim Maxeiner vom Wiesbadener KV freue sich auf den zweiten Teil der Saison. Er sei grundsätzlich ähnlich wie zu Beginn in einer guten Form. „Die Technikänderungen, die wir in den vergangenen eineinhalb Jahren vorangetrieben haben, fruchten und haben zu einer messbaren Verbesserung der Leistungsfähigkeit geführt.“ Dies konnte er aber bisher noch nicht in den Wettkämpfen auf den Punkt bringen. „Das ist in unserer Sportart zwar durchaus nicht selten, nervt aber natürlich trotzdem. Daher gilt es hier nun neu anzusetzen und mit etwas Glück auch die entsprechenden Ergebnisse einzufahren.“ Die Die WM in Bratislava spiele für ihn zum momentanen Zeitpunkt eher eine untergeordnete Rolle. „Natürlich ist es die Zielsetzung, dass man sich hierfür qualifiziert. Allerdings ist der Zeitpunkt der Qualifikation sowie der Qualifikationsmodus nun nichts, was einem eine besonders konsequente Vorbereitung auf diese Weltmeisterschaft ermöglicht.“

Im Kanuslalom X-trem (Boatercross) sind Caroline Trompeter von der SKG Hanau und der Waldkircher Fabian Schweikert als Gewinner der nationalen X-trem-Qualifikation für die WM gesetzt. Zudem können die WM-Qualifizierten im Kanuslalom teilnehmen. Hannes Aigner werde auf jeden Fall dabei sein. „Dadurch, dass es in dieser Disziplin 2024 olympische Medaillen zu gewinnen gibt, gilt mein Fokus fortan beiden Disziplinen. Momentan fehlen allerdings noch die professionellen Strukturen in Deutschland für den Extremslalom, da hat sich seit der Etablierung im Weltcup im Jahr 2016 noch nicht so viel getan“, sagt der 32-Jährige vom Augsburger KV.

Text: Uta Büttner

 

WC La Seu d’Urgell und Pau (3. bis 5. und 10.12. September)

K1 Herren:

Maxeiner, Tim

Wiesbadener KV

Hengst, Stefan

KR Hamm

Hegge, Noah

KS Augsburg

 

C1 Herren:

Anton, Franz

Leipziger KC

Trummer, Timo

KV Zeitz

Tuchscherer, Lennard

Leipziger KC

 

K1 Damen:

Apel, Elena

KS Augsburg

Pöschel, Cindy *

Leipziger KC

Faber, Anna

WSC Dormagen


* Startet nur beim WC in Pau

C1 Damen:

Apel, Elena

KS Augsburg

Stöcklin, Lena

Leipziger KC

Bayn, Nele

Leipziger KC

 

Kanuslalom X-trem Damen:

Funk, Ricarda

KSV Bad Kreuznach

Pau

Trompeter, Caroline

SKG Hanau

Seu, Pau

Faber, Anna

WSC Dormagen

Pau

 

Kanuslalom X-trem Herren:

Aigner, Hannes

Augsburger KV

Seu

Hengst, Stefan

KR Hamm

Seu, Pau

Schweikert, Fabian

KCE Waldkirch

Seu, Pau

 

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