20.09.2018 | Kanu-Marathon

Lasse Lausberg von den Deutschen Meisterschaften und Weltmeisterschaften zurück

Eine wahrlich aufregende Saison mit zwei Höhepunkten liegt hinter dem Kanuten Lasse Lausberg vom Wassersportverein Rheine (WSV).
Lasse Lausberg

Nicht nur nahm er an den Deutschen Meisterschaften über die olympische Distanz in Hamburg teil, er hatte sich auch für die Weltmeisterschaften im Kanumarathon in Portugal qualifiziert.

Auf der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe erreichte der 18-jährige Ausnahme-Athlet in beiden Mannschaftsbooten jeweils das A-Finale und erkämpfte sich im Zweier mit seinem Partner Julian Clüsserath aus Sterkrade über die 1000 Meter den fünften Platz.
In der Königsdisziplin, dem Vierer über 1000 Meter, kam das Team in der Besetzung Gries (Essen) / Maaßen (Duisburg) / Clüsserath (Sterkrade) / Lausberg (WSV Rheine) auf den vierten Platz. Es fehlten am Ende sehr knappe sieben Hundertstel auf den begehrten Podiumsplatz.
Im Kajak-Einer startete Lausberg ebenfalls und beendete sein Rennen auf Rang fünf.

Zeit zum Verschnaufen gab es für ihn nicht, denn bereits am Sonntag, dem Abschlusstag der Deutschen Meisterschaften, ging es direkt weiter nach Portugal zu den Marathon-Meisterschaften. In Prado Vila Verde im Norden des Landes angekommen, hieß es für Lausberg bis zum Donnerstag, seinem ersten Wettkampftag, sich an die Strecke mit all ihren Feinheiten und Schwierigkeiten zu gewöhnen und die hart erarbeitete Leistungsform zu erhalten.

Sein erster Wettkampf war im Kajak-Einer über eine Distanz von 23 Kilometern, wo er sich weiteren 35 Startern aus mehr als 20 Nationen stellen musste.
Der Start gelang ihm gut, er sortierte sich direkt in die Verfolgergruppe ein. Dann ging es in die erste Portage. Bei dieser „Umtragestelle“ an einem künstlichen Strand wird das Boot über eine Strecke von 150 Metern im Sprint getragen, um dann schnellstmöglich wieder einzusteigen und das Rennen fortzusetzen. Jedoch verletzte sich Lasse Lausberg gleich bei der ersten Portage an beiden Füßen, so dass ihm ein schnelles Laufen in den weiteren vier Laufstrecken nicht mehr möglich war. Trotz dieses Handicaps landete er auf dem 23. Platz, was seinem gewohnten Durchhaltevermögen und seinem Ehrgeiz zuzuschreiben ist.
Der Rest des Wettkampftages und die Nacht waren geprägt von intensiver Behandlung der Wunden und einer schnellen Regeneration für das nächste Rennen, das in gerade einmal 16 Stunden bereits wieder anstand.

Es stellte sich heraus, dass Lausberg mit seinem Zweierpartner Tobias Heuser aus Oberhausen an den Start gehen konnte. Zwar waren beide Füße noch mit einer Menge Klebeband abgeklebt, aber der Ehrgeiz und die Motivation war beim WSVer vorhanden, um noch einmal die 23 Kilometer unter das Boot zu nehmen.
Bereits am Start waren die Beiden sofort in der Führungsgruppe mit dabei. Erst eine Kollision mit mehreren Gegnern in einer Wende zwang sie, die ersten Boote ziehen zu lassen. Dennoch erreichten sie schließlich nach 23 Kilometern harten Kampfes und fünf schmerzhaften Portagen einen hervorragenden neunten Platz.
Sowohl der Bundestrainer als auch seine beiden Heimtrainer waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis und hoffen auf einen Fortbestand der Bootsbesatzung für die kommenden Jahre.

Im Moment steht für den 18-jährigen Altenrheiner eine zweiwöchige trainingsfreie Zeit an, in der er nicht an den Kanusport denkt. Lediglich ein leichtes Alternativprogramm wie Radfahren und Schwimmen sorgt für einen Ausgleich, bevor im Winter noch ein paar Marathonrennen anstehen.

 

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