Falls das DKV-Präsidium
ihrer Nominierung zustimmt, geht für die 20-Jährige ein Traum
in Erfüllung, womit sie selbst kaum gerechnet hatte: Im
entscheidenden Rennen zum Abschluss der Westdeutschen
Landesmeisterschaften setzte sie sich mit knapp einer halben
Sekunde Vorsprung vor der Karlsruherin Cathrin Dürr durch, die
in diesem Jahr im Duell der beiden bereits zweimal siegreich
war. Unmittelbar nach dem bis zum Schluss hart umkämpften
Rennen fiel es der früheren Kajak-Fahrerin noch etwas schwer,
ihr Glück in Worte zu fassen: „Mich hat Canadier fahren schon
immer interessiert, allerdings bin ich beim Probieren immer
reingefallen.“ Seit letzten Oktober, seit die ICF-Überlegungen
zu der neuen WM-Disziplin bekannt wurden, hat sie das
Canadier-Training dann ernsthaft verfolgt. „Der Sieg hier bei
der Quali ist mein bisher größter Erfolg“, meint die angehende
Physiotherapie-Berufsschülerin, die seit 10 Jahren
Kanu-Rennsport betreibt.
Gunnar Kirchbach, Stützpunkttrainer in Leipzig,
dem Trainingsort von Lydia Weber, unterstrich: „Schön, dass wir
nun wahrscheinlich dabei sind. Schade ist aus meiner Sicht nur,
dass von zwei guten, praktisch gleich starken
Canadier-Fahrerinnen nur eine zur WM fahren kann.“ Sollte Lydia
Weber nun tatsächlich bei den Weltmeisterschaften vom 19.-22.
August in Posen an den Start gehen, fasst sie schon ein neues
Ziel ins Auge: „Eine Medaille wäre ein Traum“, so der
Schützling von Leipzigs Trainer-Fuchs Alexander Schuck.
Komplette Ergebnisse der WDM: www.reves-online.de
Text: H.-P. Wagner