12.09.2017 | Kanu-Marathon

Marathon-WM: Selbstgesteckte Ziele erreicht

Bei der Kanu-Marathon-Weltmeisterschaft in Pietermaritzburg, die am Sonntag (10. September) zu Ende ging, konnten die Mitglieder des deutschen Teams trotz der starken Konkurrenz aus Ungarn und Südafrika gleich mehrfach unter die ersten zehn Ränge fahren.
Das deutsche Team bei der Marathon-WM

Den Auftakt zu den Rennen mit deutscher Beteiligung legten am ersten Wettkampftag die Lünenerin Jule Hake und Marie Mix aus Berlin, die beide wenige Tage zuvor noch bei der Rennsport-DM erfolgreich an den Start gingen. Sie erreichten im K1 jeweils den achten und neunten Platz, nachdem sich die Juniorinnen aus Ungarn und Südafrika bereits in der Spitzengruppe abgesetzt hatten. Sie entschieden das Rennen souverän für sich.

Im C2 der Junioren fuhren Arved Heine und Jonas Mode als drittes Boot über die Ziellinie. Die beiden Cottbusser, die bei der EM in Ponte de Lima noch den Europameistertitel für sich verbuchen konnten, mussten sich in Südafrika den Fahrern aus Ungarn und Frankreich unterordnen. Einen weiteren Akzent im Kanadier setzte auch Teamkollege Sven Tosch. Er fuhr im C1 der U23-Herren auf den achten Platz.

Sein Potenzial als Marathon-Spezialist unterstrich Marcel Paufler im K1 der U23-Herren. Ihm gelang es zunächst, den Anschluss zu den führenden Booten aus Argentinien, Südafrika und Ungarn zu wahren. Nachdem sich das Feld mit 23 Teilnehmern im Rennverlauf immer weiter auseinandergezogen hatte, reichte es für den älteren der beiden Paufler-Brüder aus Bremen am Ende zu Platz sieben.

Im mit 30 Startern am teilnehmerstärksten besetzten Rennen des K1 der Herren zeigte Wildwasser-Europameister Nico Paufler, dass mit ihm auch auf der langen Distanz zu rechnen ist. Der erst 19-jährige Münchner, der als zehnter durchs Ziel fuhr, hatte am Ende weniger als drei Minuten Rückstand auf den erneuten Marathon-Weltmeister Hank McGregor aus Südafrika, der an seinen Erfolg aus dem letzten Jahr anschließen konnte.

Für ein spannendes Finale sorgte am letzten Wettkampftag Marcel Paufler, der gemeinsam mit seinem Bruder Sven im K2 der Herren antrat. Nach einem guten Start gelang es den beiden Bremern zeitweilig, sich an die Spitze der Führungsgruppe zu setzen. Im Verlauf des Rennens fielen sie allerdings trotz kontinuierlicher Paddelarbeit und guten Portagen in die erste Verfolgergruppe zurück. Die erneute Dominanz der stark besetzten Boote aus Südafrika und Ungarn ließ die Brüder auf der 29,8 Kilometer langen Strecke auf den siebten Rang fahren.

Nach vier Wettkampftagen zog Jan Reger, Referent für den Kanu-Marathon-Rennsport beim DKV, eine positive Bilanz. „Alle Sportler, die durchgekommen sind, haben überwiegend ihre Ziele erreicht“, sagte Reger. Das angepeilte Endergebnis der Mannschaft, möglichst viele Top-Ten-Platzierungen zu erkämpfen, sei erfüllt worden. Positiv beurteilte Reger auch das Entwicklungspotenzial der noch jungen Athleten, die ihre besten Jahre im Kanu-Marathon zum Teil noch vor sich hätten. „Ich bin zufrieden und freue mich auf die nächsten Jahre, wenn unsere jungen Leistungsträger erfahrener und stärker werden“, blickte Jan Reger aus.

Mit der Weltmeisterschaft in Südafrika hat die Saison der internationalen Wettkämpfe in 2017 für die deutsche Nationalmannschaft ihren Ausklang gefunden. In 2018 steht dann wieder Europa ganz im Zeichen des Marathon-Rennsports: Nach der DM in Kassel im Frühjahr findet in Viano do Castelo/Portugal der erste Marathon-Worldcup statt, dem dann im Juli die EM in Kroatien folgen wird. Ausrichter des zweiten Worldcups und der WM wird die portugiesische Stadt Prado Vila Verde im September sein.

Text: Henning Schoon

Foto: Daniel Wölke

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