02.04.2020 | Kanu-Rennsport

Matthias Nitsche: "Die Sportler nicht alleine lassen"

Die Kanuabteilung vom ESV Kirchmöser in Brandenburg ist in der Coronakrise ein Verein, der das Training via Onlinekonferenz auf ein neues Level hob und es nahezu optimierte. Kanu-Rennsport Trainer Matthias Nitsche begleitet das Projekt und entdeckt dabei viele Chancen in schwierigen Zeiten.
Matthias Nitsche und Elias Kurth bei der JWM 2019

"Nitschi", stell uns doch mal Deine Arbeit und Deinen Verein vor.

Matthias Nitsche: „Ich bin seit fünf Jahren Abteilungsleiter der Kanuten in unserem Verein und auch Trainer am Landesstützpunkt hier in Kirchmöser, wobei ich nicht allein bin, Kanu-Urgestein Bernd „Adam “ Wenzel ist der Leiter des Stützpunktes und ist für die D bzw T Kader mit mir zuständig.Trainer Torsten Schiemann nicht zu vergessen, er ist für die „Kleinen“ bei uns der Ansprechpartner."

Und wie geht es Euch derzeit?

Matthias Nitsche: "Danke der Nachfrage, mir geht es relativ gut, nur die Sportler fehlen mir schon sehr, in dieser ungewissen Zeit. Bei uns im Verein, der ESV Kirchmöser ist ein Verein mit 12 Abteilungen (Fußball, Tischtennis, Angeln um nur einige zu nennen) ruht der komplette Trainingsbetrieb. Das geht allen Vereinen in Deutschland ja leider so. Wollen wir hoffen dass uns die Sportler nicht „wegbrechen“, das wäre schade für unsere Abteilung." 

Wie meistert ihr im Verein die Coronakrise?

Matthias Nitsche: "Ich habe, nach Absprache mit unserer Abteilungsleitung den Sportschülern div. Geräte aus dem Kraftraum mit nach Hause gegeben, Hanteln usw. Elias Kurth (JWM 2019 Gold K 2 1000m), da er 18 ist, fährt selbständig raus aufs Wasser, immer unter Land selbstverständlich. Da zieht er einsam seine Runden."

Training via Onlinekonferenz scheint eines der besten Möglichkeiten, wie sind Deine Erfahrungen?

Matthias Nitsche: "Ich stehe im ständigen Kontakt mit den Eltern und den Sportlern via Whats App und auch per Telefon bin ich jederzeit für sie da. Ich habe für zwei Sportler auch eine Hantelbank von einem Bekannten von mir besorgt, die sie nutzen. Sie schicken mir regelmäßig Fotos, aber auch die nicht an der Sportschule in Potsdam sind, sind eifrig dabei, ich habe so das Gefühl das sie das anspornt wenn sie die Bilder sehen in unserer Whats App Gruppe. Das tut wirklich gut."

Erklär uns doch bitte, welche Übungen gut funktionieren und welche nicht?

Matthias Nitsche: Laufen geht immer, natürlich allein bzw. mit 2 m Abstand. Aber auch Liegestütze, Sit Ups in allen möglichen Ausfürungen, ach im Allgemeinen hab ich nicht das Gefühl, dass unsere Sportler Probleme haben das sie eine Übung nicht machen.

Gibt es dazu Trainingspläne oder wie bringt man dann eine Regelmäßigkeit in das Konzept?

Matthias Nitsche: Ich habe da so einige Seiten im Internet gefunden, die Links dazu schick ich den Sportlern, immer schön auf Abwechslung achten, weil es soll ja nicht eintönig werden. Ganz gut macht sich auch die Seite von Alba Berlin oder die „Klingerweg Challenge“ von den Kanuten der DHfK Leipzig. Auch der rbb bietet sich an mit seiner Seite "rbb macht Fitness". Da wird so einiges im Internet angeboten.

Hast Du noch weitere Tipps für andere Vereine?

Matthias Nitsche: Lasst eure Sportler in dieser schweren Zeit nicht allein, informiert euch regelmäßig, wie es ihnen geht. Geht auch mal vorbei, natürlich auf Abstand, versucht so viel wie nur möglich den Kontakt aufrecht zu halten damit sie unserem schönen Sport erhalten bleiben. Ich bin der festen Hoffnung das wir alle gestärkt aus dieser Krise herauskommen.

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