26.08.2021 | Kanu-Rennsport

Max Hoff verabschiedet sich von der großen, internationalen Bühne

Die Kanu-Legende sagt schrittweise Adieu
Max Hoff und Jacob Schopf gewinnen Silber in Tokio

Es ist kein kompletter Abschied vom Kanusport. Das ist dem 38-jährigen Kanu-Rennsportler von der KG Essen ganz wichtig. „Ich werde weiter paddeln, dafür liebe ich den Sport zu sehr“, meinte Hoff im Interview bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg Allermöhe. „Ich möchte auch nicht ausschließen im nächsten Jahr nochmal im Mannschaftsboot bei der DM zu starten, aber das Rennen in Tokio war mein letztes großes internationales Rennen.“ 

Mit diesen Worten geht eine große Ära des Kanusports zu Ende. Hoff kann am Ende seiner Karriere einen kompletten Olympia-Medaillensatz, sowie sieben Welt- und zwölf Europameistertitel sein Eigen nennen. Eine beeindruckende Bilanz, auf die der gebürtige Troisdorfer nun zurück blicken kann, dies aber in gewohnter Bescheidenheit kommentiert: „Ich glaube in ein paar Wochen und Monaten werde ich selbst dann mal realisieren, was ich so in den letzten Jahren angestellt habe. Bis jetzt war diese Zeit Normalität, aber eigentlich ist es das ja nicht.“

Bei den Olympischen Spielen in Tokio paddelte er im Zweier-Kajak im sogenannten Generationen-Boot mit seinem Partner Jacob Schopf aus Potsdam zur Silbermedaille. Für Hoff ein krönender Abschluss seiner internationalen Karriere. Für Schopf der Auftakt seiner gerade begonnenen Olympia-Laufbahn. „Mit Jacob das letzte richtig dicke Rennen zu machen, das war echt cool. Wir sind über diese Medaille total glücklich, happy und dankbar. Auch dankbar, dass wir das alles erleben durften. Das war das perfekte Teamwork und ein toller Abschluss.“
 

Für Hoff steht nun ein neuer Lebensabschnitt an. Seine Gedanken gehen Richtung Beruf und Familie. „Ich werde jetzt nicht mehr acht Stunden am Tag Sport machen und mich auf andere Dinge konzentrieren“, so Hoff. „Bei manchen Rennen, wie im Einer merke ich, dass ich auch vom Kopf her müde bin.“ 

Dennoch: In jedem Satz, den man mit Hoff wechselt, spürt man die Verbundenheit zum Wassersport. Wie er selbst zugibt, ist er auch noch immer für einige „Schandtaten“ bereit und wird sicherlich künftig auch als Zuschauer bei den Regatten anzutreffen sein. Und das nicht nur im Kanusport. Max Hoff ist seit einiger Zeit mit der Ruderin Frieda Hämmerling aus dem deutschen Doppel-Vierer liiert und wird daher auch bei Regatten des Deutschen Ruderverbandes anzutreffen sein. 

Für das Kanu-Rennsport Team Deutschland und den Deutschen Kanu-Verband ist es aber nun an der Zeit „Danke“ zu sagen. Max Hoff hatte von seinem Start und ersten großen Erfolgen im Wildwasserrennsport, über den Wechsel in den Kanusprint, bis hin zu den riesigen Erfolgen auf der Olympia-Bühne sich komplett aufgeopfert und immer alles gegeben. Er war über fast zehn Jahre Athletensprecher des Teams, genoss das große Vertrauen der Sportlerinnen und Sportler und war somit eine der wichtigsten Stimmen für den Kanu-Rennsport im Verband. 

Im Verband werden die Momente folgen, um diese Lebensleistung und sportliche Karriere entsprechend in einem geeignetem Rahmen zu würdigen. Aber schon bei den Deutschen Meisterschaften in Hamburg konnte man die hohe Wertschätzung aller Sportlerinnen und Sportler gegenüber der 1.98m großen Kajak-Legende spüren.

Die Kanu-Familie wird Max Hoff im Boot vermissen, aber sich darauf freuen, dass der charismatischen Kölner dem Kanusport treu bleibt!

 

 


 

Von:

Oliver Strubel


Weitere Informationen:


Bilder:

  • Silber in Tokio (Philipp Reichenbach)
  • Das Generationen-Boot (Thomas Lohnes)
  • Weltmeister 2019 mit Jacob Schopf (Ute Freise)
  • Weltcup in Duisburg (Ute Freise)
  • Gold in Rio mit Max Rendschmidt, Tom Liebscher, Marcus Groß und Max Hoff
  • Im Zweier-Kajak mit Marcus Groß (Henning Schoon)
  • Zwei Aushängeschilder des Kanusport: Max Hoff und Sebastian Brendel (Ute Freise)
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