Die Finals sind zurück in Berlin. Vom 23.bis 26.Juni 2022 werden in 14 Sportarten um die Titel gekämpft. ARD und ZDF werden mehr als 25 Stunden live übertragen. Nach 2021 in Duisburg sind die Parakanuten zum zweiten Mal bei den Finals vertreten. Acht deutsche Parakanuten kämpfen um den Einzug ins Finale und den Sieg bei den Rennen an der East Side Gallery. Die Parakanu-Rennen finden zusammen mit den Rennen der Kanuten statt. Die Paralymics Siegerin Edina Müller vom Hamburger KC sagt: “Ich bin sehr froh, dass wir nun offiziell im Programm sind, nicht mehr als Demonstrationswettbewerb. Ich bin gespannt auf die 1 gegen 1 Rennen, das hat schon seinen besonderen Reiz.“
Um den unterschiedlichen Möglichkeiten der körperbehinderten Sportler gerecht zu werden, hat der Bundestrainer zusammen mit seinem Team ein neues Format der Rennen entwickelt. Die Sportler starten in einem Verfolgungswettkampf. Das bedeutet, dass der jeweils eingeschränktere Athlet einen Vorsprung erhält, der vom anderen aufgeholt werden muss. Gewinner der Paarung ist der, der als erstes über die Ziellinie fährt. Dies verspricht maximale Spannung bis zum Ziel. Gleichzeitig gehört es bei diesem Format dazu, dass Männer und Frauen gegeneinander starten. Wie bei den Finals üblich, kommt der Gewinner eine Runde weiter. Das Format birgt viele Überraschungen, da sich nicht unbedingt die als Favoriten gehandelten schnellsten Paddler durchsetzen werden. So wird es für die Zuschauer immer wieder spannende Rennen geben, die wohl oft auf der Ziellinie entschieden werden. Die Abstände wurden aus den Ergebnissen der internationalen Parakanu-Wettkämpfe in den einzelnen Startklassen errechnet. So können auch Sportler im Kajak gegen Sportler im Va´a, dem Canadier der Parakanuten, antreten. In beiden Bootsklassen gibt es drei Startklassen. Die niedrigste Zahl bezeichnet das höchste Maß an Einschränkungen.

In den Startklassen Kl 3 und Vl 3 können die Sportler die gesamte Rumpfmuskulatur und Teile der Beinmuskulatur zum Paddeln einsetzen
In den Startklassen Kl 2 und Vl 2 kann noch die Rumpfmuskulatur eingesetzt werden
In der Startklasse Kl 1 wird noch der obere Teil der Rumpfmuskulatur und Schultern und Arme eingesetzt.
In der Startklasse Vl 1 können nur noch Schultern und Arme zum Vortrieb eingesetzt werden. 
In den Startklassen Kl 1 und Vl 1 wird der Rumpf der Sportler im Boot durch Adaptionen stabilisiert.

Es werden folgende Athleten an den Start gehen:

• Felix Höfner, Kanuring Hamm, Startklasse Kl 2, 17 Jahre, sitzt seit seiner Geburt im Rollstuhl, paddelt seit 2013; „Es bedeutet für mich sehr viel, so eine Chance zu bekommen. Es ist ein sehr großes Event, welches von sehr vielen im Fernsehen gesehen wird. Dadurch ist der Reiz nochmal größer.“
• Anas Al Khalifa, SV Halle Parakanu, Startklasse Kl 1, 29 Jahre, sitzt seit Arbeitsunfall im Rollstuhl, Teilnehmer der Paralympics 2020 in Tokio für das Refugee Team
• Edina Müller, Hamburger KC, Startklasse Kl 1, 39 Jahre, sitzt seit 2000 im Rollstuhl, Paralympics Siegerin 2020 in Tokio im Parakanu, Silber Parakanu in Rio 2016, vorher bereits Gold und Silber mit dem Rollstuhl-Basketball-Team bei Paralympischen Spielen, erfolgreichste deutsche Parakanutin
• Felicia Laberer, SC Berlin-Grünau, Startklasse Kl 3, 21 Jahre, hat Einschränkung von Geburt an, 3. Platz bei den Paralympics 2020 in Tokio
• Anja Adler, SV Halle Parakanu, Startklasse Kl 2, 33 Jahre, sitzt seit 2015 im Rollstuhl, 4.Platz bei den Paralympics 2020 in Tokio; „Ich freue mich sehr, dass wir diese Jahr wieder bei den Finals dabei sind. Das Wettkampfformat ist etwas anders als im Vorjahr, und damit sicher spannender. Es ist toll, dass Parakanu Teil dieses großen Events ist!“
• Katharina Bauernschmidt, WSV Niederrhein Duisburg, Startklasse Vl 2, 32 Jahre, sitzt seit 2012 im Rollstuhl, Platz 6 bei den Paralympics 2020 in Tokio
• Lillemor Köper, Hamburger KC, Startklasse Vl 1, 38 Jahre, sitzt seit 2008 im Rollstuhl, Weltmeisterin 2021
• Esther Bode, Hamburger KC, Startklasse Vl 1, 31 Jahre, sitzt seit 2011 im Rollstuhl, Weltcup-Siegerin 2022