Mit der Vorbildfunktion der deutschen Kanuten und ihrem Netzwerk haben die Sportler schon im vergangenen Jahr eine Video-Kampagne für die Umwelt unterstützt. Aber das Werben für mehr Aufmerksamkeit speziell für den Gewässerschutz ist derzeit aktueller denn je. Aus diesem Grund werdne die beiden Verbände zusammen mit den deutschen Kanusportlern auf allen Plattformen und Medien erneut für einen nachhaltigen Umgang mit den Gewässern werben.
Der Brief der beiden Verbände an die deutschen Kanusportler:
Liebe Sportlerinnen und Sportler im
Team Kunststoff,
Kanusport und Kunststoff sind in
Deutschland seit vielen Jahren eng verbunden: Slalom- und
Rennsport-Nationalmannschaft gehören seit dem Jahr 2000
zum Team Kunststoff, wie die Spon-soringinitiative der
Kunststofferzeuger in Deutschland heißt. Seit 2017 sind
auch Deutschlands Parakanutinnen und -kanuten mit dabei.
Deshalb sieht man auf Booten und Bekleidung
erfolgrei-cher Sportlerinnen und Sportler so oft den
Schriftzug „Kunststoff“.
Über Kunststoff oder „Plastik“ ist
derzeit in den Medien viel zu lesen und zu sehen. Selten
positiv. Meist geht es um Recycling, Abfallverwertung,
Plastikfasten und Ähnliches. Fast immer spielt der Kampf
gegen Müll im Meer eine Rolle. Hier engagieren auch wir
uns. Nicht nur mit Worten, son-dern auch mit Taten. So
etwa mit der Aktion „Gemeinsam für mehr Gewässerschutz“,
initiiert vom Verband der Kunststofferzeuger und
gemeinsam getragen vom Deutschen Kanu-Verband, dem
Deutschen Ruderverband, dem Deutschen Seglerverband, dem
Verband Deutscher Sporttau-cher, der Messe Düsseldorf,
der Messe „boot“, der Messe „K“ und PlasticsEurope.Oder
mit dem MUSS, dem Müll-und-Abfall-Sammelsack, auf dem
ebenfalls das Logo des Team Kunststoff zu sehen ist. Ihr
kennt die Aktion.
Die Kunststoffindustrie hat eine
globale Erklärung zum Kampf gegen die Meeresverschmutzung
ins Leben gerufen. Unterschrieben haben mehr als 70
Kunststofforganisationen aus rund 40 Ländern, rund 350
Projekte sind im Rahmen dieser Initiative entstanden. (www.marinelittersolutions.com)
Leitgedanken dabei: Kunststoff ist zum Wegwerfen zu
schade. Es ist wichtig, dass Kunststoffprodukte
verantwortungsvoll gehandhabt und Abfälle richtig
verwer-tet werden. Bäche, Flüsse, Seen und Meere sind ein
kostbarer Schatz. Kein Abfall soll in die Umwelt
gelangen.
Wichtig scheint uns aber auch, den
Beitrag der Kunststoffe zum Ressourcen- und Klimaschutz
zu bedenken. Ein Beispiel: Aktuell kommt etwa ein Viertel
der in Deutschland verarbeiteten Kunst-stoffe in
langlebigen Anwendungen im Baubereich zum Einsatz: als
Fenster, als Rohrleitung, als Wärmedämmung, Bodenbelag
und vieles mehr. Diese Produkte haben eine äußerst lange
Lebensdauer, oft 50 Jahre und mehr. Und sie helfen
während des Gebrauchs, wertvolle Ressour-cen wie Öl und
Gas zu sparen. Eine Wärmedämmung aus Kunststoff spart
schon im ersten Jahr ihrer Nutzung die Energiemenge ein,
die zu ihrer Produktion nötig war. Sie reduziert auch den
Ausstoß von Treibhausgasen drastisch – um etwa 75 Prozent
pro Jahr. Hier wird mit Kunststoff als auch das Klima
geschützt. Ein anderes Beispiel ist die Nutzung
erneuerbarer Energie: Kein Windrad, keine Solarzelle
produziert ohne Kunststoff Strom.
Auch Verpackungen haben ihren Sinn –
nicht immer, aber doch sehr oft. Selbstverständlich muss
vieles nicht extra eingepackt sein. Aber Dinge, die wir
verpackt kaufen, sind oft mit hohem Auf-wand und viel
Ressourceneinsatz hergestellt und transportiert worden.
Wäre der Fernseher aus Fernost defekt, der Käse
verschimmelt oder die Gurke verdorben, wären all die
Ressourcen, die drin stecken, verloren. Verpackungen
schützen den Inhalt vor Beschädigung, Verderb und
Kontamination und sparen so auch wertvolle
Ressourcen.
Wir alle wollen mehr
Ressourceneffizienz, mehr Nachhaltigkeit und mehr
Umweltschutz. Der Weg ans Ziel ist oft nicht so einfach.
Generell auf Kunststoffe zu verzichten, wäre meist keine
gute Idee. Für Paddlerinnen und Paddler mit Booten,
Paddeln, Spritzdecken, Helmen, Schwimmwesten und vielem
mehr aus Kunststoff ohnehin nicht. Entscheidend ist aber,
dass auch am Ende der Nutzungsdauer eines Produktes
richtig damit umgegangen wird. Dazu müssen alle an einem
Strang ziehen. Wenig Müll produzieren, den Müll richtig
entsorgen. In Deutschland sind wir hier auf einem sehr
guten Weg. So beträgt die Kunststoff-Verwertungsquote für
den Post-Consumer-Bereich 99 Prozent. Diese Quote ist
auch deshalb so hoch, weil die Verbraucherinnen und
Verbraucher mitmachen.
Gerade erfolgreiche Sportlerinnen und
Sportler erfüllen eine wichtige Vorbildfunktion, in
persönli-cher und sportlicher Hinsicht, aber auch mit
Blick auf den Umweltschutz. Das Team Kunststoff ist
deshalb in das Werben für mehr Aufmerksamkeit speziell
für den Gewässerschutz eingebunden. Aktionen wie die
kurzen Videos auf Facebook, Tweets, der Flyer oder
Auftritte bei Veranstaltun-gen können einiges bewirken.
Einige Sportlerinnen und Sportler haben die Aktionen auch
auf den persönlichen Web- oder Facebookseite eingebunden.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr hier weiter aktiv bleibt
und uns auf dem Weg zu mehr Umweltschutz
unterstützt.
Mit freundlichen
Grüßen
Thomas Konietzko &
Michael
Herrmann