30.04.2011 | Kanu-Rennsport

Rauhe und Reinhardt neue Deutsche Meister, Brendel und Hoff verteidigen ihre Titel

Bei den Deutschen Meisterschaften der DKV-Rennkanuten in den olympischen Einerdisziplinen im Rahmen der 2. nationalen Qualifikation für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Szeged (18.-21.8) glänzten Sebastian Brendel (Potsdam) und Nicole Reinhardt (Lampertheim) gleich doppelt: Brendel siegte im Canadier über 200 und 1000m, Reinhardt im Kajak der Damen über 200 und 500m. Die Titel im Kajak der Herren gingen auf der 200m-Distanz an Ronald Rauhe (Potsdam) und über 1000m an Max Hoff (Essen).
Hattrick als Doppel-Meister: S. Brendel (Mitte)

Bei mitunter böigen Windbedingungen auf der Regattabahn an der Wedau in Duisburg setzte sich im ersten Sprint-Finale des Tages im C1-Vorjahresmeister Sebastian Brendel vor Stefan Holtz (Leipzig) und Tomasz Wylenzek (Essen) durch. Im Kajak der Herren entschied Sprint-Vizeweltmeister Ronald Rauhe das hochspannende Duell mit seinem Dauerkontrahenten Jonas Ems (Essen) mit einer halben Sekunde Vorsprung für sich. Dritter wurde Martin Roßdeutscher (Dresden). „Das war ein Rennen für das Selbstvertrauen, von vorn bis hinten zufriedenstellend. Entscheidend aber ist letztlich die internationale WM-Qualifikation beim Weltcup in Duisburg. Bis dahin kann ich beim Weltcupauftakt in Posen schon mal international Luft schnuppern“, meinte das Potsdamer Sprint-Ass zu seinem nationalen Erfolg. Ebenfalls in Posen starten wird auch Jonas Ems, der durchaus noch eine Chance für sich sieht: „Jetzt hoffe ich natürlich auf die internationale Qualifikation in Duisburg. Dafür muss ich mich allerdings morgen über 500m noch mal ins Zeug legen“, so der Essener.

Im Kajak der Damen knüpfte Staffelweltmeisterin Nicole Reinhardt nahtlos an ihre überzeugende Sprint-Vorstellung bei der 1. DKV-Sichtung an und verwies ihre Staffelkollegin von 2010 Tina Dietze (Leipzig) und Carolin Leonhardt (Mannheim) auf die Plätze. Souverän holte sie sich mit knapp zwei Sekunden Vorsprung auch den Sieg auf der 500m-Distanz wiederum vor Tina Dietze und der erneut stark fahrenden 1000m-Weltmeisterin Franziska Weber (Potsdam). „Die erste Ranglistenregatta war für mich eine gewisse Bestätigung, dass ich gut drauf bin. Trotzdem hatte ich etwas Bammel vor der 500m-Strecke, schließlich war es das erste Rennen dieses Jahres auf dieser Distanz. Ich denke, ich habe es ganz gut hingekriegt, jedenfalls ist es so gelaufen, wie ich es mit vorgestellt hatte“, äußerte die 25-Jährige, die ebenfalls dem Start beim Weltcupauftakt in Posen entgegen sieht.

Seinem Erfolg über 200m fügte auch WM-Bronzemedaillengewinner Sebastian Brendel einen unangefochtenen Sieg auf der 1000m-Distanz hinzu und landete damit einen lupenreinen „Hattrick“ - drei Jahre hintereinander jeweils doppelter Titelgewinner bei der DM in den olympischen C1-Disziplinen. Für seinen 1000m-Sieg nahm er den Erich Koschik Gedächtnispreis in Empfang. „Ich habe fast nicht damit gerechnet, dass es klappen würde, insbesondere bei dem Wind heute, der hart von rechts hereinwehte und Linksschläger wie mich benachteiligt hat. So aber bin ich wirklich stolz, dass ich es geschafft habe. Jetzt können die internationalen Aufgaben kommen“, meinte das Canadier-Ass mit Blick auf die kommenden Weltcups. Hinter Brendel erkämpfte der Neubrandenburger Erik Rebstock mit Silber seine erste Einer-Medaille bei Deutschen Meisterschaften in der Leistungsklasse, Bronze holte Kurt Kuschela (Potsdam).

Den dritten nationalen Titelgewinn in Folge feierte auf der 1000m-Distanz auch der zweifache K1-Weltmeister Max Hoff. Obwohl der Kölner noch beim Einfahren wegen Schmerzen in der Schulter seinen Start beinahe in Frage gestellt hätte, setzte er sich im Finale mit exakt zwei Sekunden Vorsprung vor dem U23-Vizeeuropameister auf dieser Distanz Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) und dessen Vereinskollegen und K2-Weltmeister Martin Hollstein durch. „Vor dem Rennen hätte ich fast heulen können, im Rennen aber ging es dann. Da ist eben doch ein bisschen mehr Adrenalin im Spiel und man kann die Schmerzen leichter unterdrücken. Und als ich bei 250m vorn war und das Rennen in Griff hatte, musste ich mich zum Glück auch nicht mehr so abhetzen“, zeigte sich der Champion zufrieden mit dem Ausgang des Wettkampfes.

In der Gesamtbilanz sicherte sich der KC Potsdam mit drei Siegen einmal mehr die meisten Titel, zwei Titel gehen an den WSV 2002 nach Lampertheim und einmal triumphierte die KG Essen.

 

Komplette Ergebnisse siehe: www.kanuduisburg.de

 

Text: H.-P. Wagner

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