28.04.2016 | Kanu-Rennsport

Rennkanuten peilen als nächstes Ziel den Weltcup in Duisburg an

Bei der 2. nationalen Olympiaqualifikation der DKV-Rennkanuten ab morgen in Duisburg entscheidet sich, wer im Nationalteam 2016 bei den Weltcups im Mai dabei ist, wenn es um die Tickets für Rio geht. Guter Dinge, sich für das Olympiateam des DKV qualifizieren zu können, ist unter anderem der Dresdner Tom Liebscher.
Guter Dinge für Duisburg: T. Liebscher, © Ute Freise

Bei den Entscheidungen auf der Duisburger Regattabahn ab dem morgigen Freitag zählt der K1-Vizeweltmeister über 500m des letzten Jahres auf der Kurzstrecke zu den Top-Favoriten. Zur 1. Ranglistenregatta vor drei Wochen belegte der 22-Jährige auf der olympischen 200m-Distanz hinter Ronald Rauhe (Potsdam) und Max Lemke (Mannheim) Rang drei, das Finale über die nichtolympischen 500m gewann er. Dass es ihm da nicht gelang, sich mit einem Sieg über 200m schon die Weltcup-Nominierung zu sichern, sieht er mittlerweile gelassen: „Im Nachhinein war es vielleicht gar nicht so schlecht. So hatte ich einen guten Anhaltspunkt, was es schon mit Blick auf den Weltcup während der zurückliegenden drei Wochen noch zu verbessern galt. Nach der Analyse meiner Rennen beim 1. Ranglistenwettkampf habe ich vor allem daran gearbeitet, die hohe Geschwindigkeit über die gesamte Strecke halten zu können. Der Start selbst war in den Rennen vor drei Wochen schon ganz gut“, unterstrich der Sportsoldat.
Die verschiedenen Leistungstests während der Wintermonate haben ihm die Gewissheit gegeben, dass er in Vorbereitung auf die Olympiasaison auf einem guten Weg ist: „Ich bin mit dem Wintertraining zu hundert Prozent zufrieden. Die Testergebnisse haben gezeigt, dass ich mein Grundtempo erhöhen konnte und auch unter maximaler Belastung schneller geworden bin“, fasst Tom Liebscher seine Vorbereitung zusammen.
Nach der 1. Ranglistenregatta hat er sich mit Ronny Rauhe für vier Tage in Kienbaum zu einem Zweier-Trainingslager getroffen, um vor allem im Hinblick auf den Weltcup in Duisburg schon im Hochgeschwindig- keitsbereich zu trainieren. Seit Ende letzter Woche aber gilt sein Fokus wieder ganz dem Einer und dem 2. Ranglistenwettkampf. Und da hat er einiges vor: „Ich möchte natürlich diesmal am liebsten das 200m-Rennen gewinnen, zumindest aber nahe an der Siegleistung dran sein, falls es mit dem Sieg nicht klappt“, sagt der Dresdner und fügt an die Adresse des neben Ronny Rauhe bei der 1. Rangliste ebenfalls vor ihm platzierten jungen Mannheimer Max Lemke noch eine Kampfansage an: „Max muss sich auf jeden Fall warm anziehen.“

Nominierungsplätze noch hart umkämpft
Außer Tom Liebscher und Max Lemke gehen im Kajak der Herren neben den Mitgliedern der Kernmannschaft Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) die Neubrandenburger Martin Hollstein und Paul Mittelstedt, der Oberhausener Lukas Reuschenbach und der Potsdamer Tibor Gecsö mit den derzeit besten Aussichten in die entscheidende Runde der nationalen Qualifikation. Max Hoff (Essen) hat als Sieger über 1000m beim Qualifikationsauftakt seinen Weltcup-Start sicher.

Bei den Kajak-Damen hat sich Franziska Weber (Potsdam) bereits bei der 1. Ranglistenregatta die Weltcup-Nominierung gesichert, um weitere Plätze kämpfen neben den Kernmannschafts-Athletinnen Conny Waßmuth (Potsdam) und Verena Hantl (Karlsruhe) ferner Sabrina Hering (Hannover), Steffi Kriegerstein (Dresden), Tabea Medert (Potsdam) und Sabine Volz (Karlsruhe) am aussichtsreichsten um eine Weltcup-Nominierung. Auch die bei der 1. Rangliste wegen Krankheit nicht gestartete Leipzigerin Tina Dietze will sich mit einer Top-Leistung noch ihren Platz in der Weltcup-Mannschaft sichern.

Bei den Canadiern verzeichnen hinter dem bereits nominierten Doppelsieger beim Qualifikationsauftakt Sebastian Brendel (Potsdam) dessen Klubkameraden Ronald Verch und Jan Vandrey sowie die Magdeburger Yul Oeltze und Michael Müller und zudem 200m-Sieger Stefan Kiraj (Potsdam) derzeit die besten Chancen für eine Nominierung. Gespannt darf man auf die zweite Runde der C2-Qualifikation sein, bei der momentan Sebastian Brendel und Erik Rebstock (Neubrandenburg) die besten Karten vor dem WM-Boot des letzten Jahres Peter Kretschmer (Leipzig) und Michael Müller sowie Yul Oeltze und Erik Leue (Magdeburg) in der Hand haben. Im C1 der Damen führt Cathrin Dürr (Karlsruhe) ungeschlagen die Rangliste an.
Die erste Entscheidung fällt bereits am morgigen Freitag kurz nach 18 Uhr im C2 über 1000m. Am Samstag stehen ab 9 Uhr die 200m-Finals der Leistungsklasse an und am Sonntag werden ab 8.45 zunächst die 500m-Finals und ab 14 Uhr die 1000m-Finals der Herren und das 250m-Rennen der Kajak-Damen ausgetragen.

Text: H.-P. Wagner
 

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