25.08.2019 | Kanu-Rennsport

Rennsport-/Para-WM Szeged: Kajak-Herren im Titelrausch

In den Entscheidungen am letzten Finaltag sorgten der K2 über 1000m und der K4 der Herren über 500m für weiteres erhofftes WM-Gold für das DKV-Team. Im C4 steuerten die Canadier-Herren noch eine Silbermedaille zur deutschen Bilanz bei. In den abschließenden Langstreckenrennen gab es zudem noch einmal Gold und zweimal Silber. Damit stehen für die Rennkanuten bei dieser WM sechsmal Gold, viermal Silber und einmal Bronze zu Buche.
Im K2 über 1000m souverän zum WM-Titel: Max Hoff und Jacob Schopf © Ute Freise

Schon ein auch in der Art und Weise souverän herausgefahrener Semifinalsieg gestern Nachmittag ließ die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung des deutschen Herren-K2 über 1000m mehr als berechtigt erscheinen. Im heutigen Finale ließen Max Hoff (Essen) und Jacob Schopf (Berlin) von Beginn an keinen Zweifel, diese Hoffnungen zur Realität werden zu lassen. Vom Start weg übernahmen sie die Kontrolle im starken Teilnehmerfeld, jederzeit in der Lage einen Angriff der Konkurrenz parieren zu können. Am Ende siegte das deutsche Duo mit 1,25 Sekunden Vorsprung vor den Spaniern Cubelos/Pena, Bronze ging an Carre/Hubert aus Frankreich. „Keine Ahnung, wie wir das gemacht haben, ich bin sprachlos. Jacob hat mich beim Start gut ‘rausgeschoben. Unsere Stärke ist ja ein hohes Streckentempo und dann im Endspurt noch mal richtig drauflegen. So haben wir es auch gemacht, da hatten auch die am Ende noch mal etwas aufkommenden Spanier keine Chance mehr“, meinte Max Hoff nach dem Rennen. Sein 16 Jahre jüngerer Bootspartner ergänzte: „Der Grundstein für nächstes Jahr ist nun auf jeden Fall gelegt. Jetzt gilt es konzentriert weiterzuarbeiten.“

Knapp eineinhalb Stunden später sorgte der K4 der Herren über 500m mit Max Rendschmidt (Essen), Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Potsdam) für erneuten Titeljubel im deutschen Team. Die Titelverteidiger hatten auch in diesem Rennen das starke Quartett aus Spanien im Nacken, konnten sich aber bis ins Ziel einen Vorsprung von einer halben Sekunde erarbeiten und somit den dritten WM-Titel in Folge einfahren. Bronze sicherte sich das Boot aus der Slowakei. Freudestrahlend sagte Ronald Rauhe direkt nach dem Rennen: „Es macht einfach so viel Spaß bei dieser Wahnsinnsstimmung. Das ungarische Publikum liebt die Viererrennen und feuert nicht nur ihre eigenen Boote an, das ist einfach phänomenal.“ Schlagmann Max Rendschmidt bemerkte zu ihrem Abschneiden: „Wir wissen, was wir können, haben aber auch großen Respekt vor den Jungs in den Booten der Konkurrenz. Diesmal waren wir wieder vorn, aber wir wissen auch, dass wir noch eine Schippe drauflegen müssen. Mit den drei Jungs hinter mir blicke ich jedoch optimistisch in die Zukunft.“

Die Medaillenausbeute an diesem Finalvormittag komplett machte der C4 über 500m mit Moritz Adam, Tim Hecker, Conrad-Robin Scheibner (alle Berlin) und Jan Vandrey (Potsdam). Das DKV-Quartett holte hinter Russland Silber vor dem Boot aus Weißrussland. Darüber hinaus lagen in den weiteren Finals Freud und Leid für die DKV-Athleten eng beisammen. So verpasste der 500m-Weltmeister im C1 Sebastian Brendel heute im 1000m-Finale mit Platz vier um ganze fünf Hundertstelsekunden eine Medaille. Weltmeister wurde der Brasilianer Isaquias Queiroz des Santos, Silber und Bronze ging an Tomasz Kaczor (POL) und Adrien Bart (FRA).

Riesenfreude über Platz vier herrschte dafür beim deutschen C2 der Damen über 500m. Lisa Jahn (Berlin) und Ophelia Preller (Potsdam) wuchsen wahrlich über sich hinaus und holten mit ihrem unerwarteten vierten Platz hinter den Booten aus China, Ungarn und Weißrussland den sehnlichst erhofften Olympiastartplatz für die Canadier-Damen des DKV.

Ebenso sehnlichst erhofft hatte sich der K4 der Damen mit Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Franziska John (Potsdam), Caroline Arft (Essen) und Tina Dietze (Leipzig) den Olympiastartplatz. Mit Platz sechs löste das Damen-Quartett diese Aufgabe und ist damit in Tokio mit dabei, die Medaillen aber gingen an Weltmeister Ungarn sowie an Weißrussland und Polen.

Knapp an einer Medaille vorbei schrammten im Finale des nichtolympischen K2 der Herren über 200m Timo Haseleu (Potsdam) und Kostja Stroinski (Berlin). Sie belegten hinter den Booten aus Russland, Polen und Ungarn Rang vier. In den B-Finals am heutigen Vormittag fuhren Michael Müller (Magdeburg) im C1 über 200m auf Platz fünf und Conny Waßmuth (Potsdam) im K1 über 500m auf Rang sechs.

In den abschließenden Langstreckenrennen holte sich Sebastian Brendel in souveräner Manier einen weiteren Langstreckentitel im C1 und blickt damit nun auf 12 WM-Siege zurück. Silber holten nach bemerkenswerter Aufholjagd Tabea Medert (Potsdam) im K1 der Damen und Max Hoff im K1 der Herren, wobei der Essener im Spurt um den Sieg vom führenden Weißrussen Aleh Yurenia abgedrängt und damit seiner Chance beraubt wurde.

Ergebnisse: https://results.szeged2019.com/competition/1/races

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