08.06.2021 | Kanu-Rennsport

Saeid Fazloula wird in die olympische Flüchtlingsmannschaft aufgenommen

Der Deutsche Kanu-Verband freut sich, dass der für die Rheinbrüder Karlsruhe paddelnde Kajakfahrer in das Flüchtlingsteam für die Olympischen Spiele aufgenommen wurde.
Saeid Fazloula (Rheinbrüder Karlsruhe)

Fazloulas Platz in der Olympiamannschaft wurde heute von IOC-Präsident Thomas Bach in einer Ankündigung anlässlich des Internationalen Tages des Flüchtlings bestätigt. Präsident Bach sagte, dass das Flüchtlingsteam in diesem Sommer eine Botschaft der Hoffnung an die Welt sendet und ein weiteres Bewusstsein für die Notlage von über 80 Millionen Vertriebenen weltweit schafft.

ICF-Präsident Jose Perurena sagte: "Fazloula werde ein wichtiges Mitglied der olympischen Familie sein. Wir freuen uns sehr, dass Saeid die Chance bekommt, seinen olympischen Traum in Tokio zu verwirklichen. Er und seine Unterstützer haben unglaublich hart gearbeitet, um zu diesem Stadium zu gelangen, und nun haben sich all diese Bemühungen ausgezahlt. Wir freuen uns sehr, dass Saeid nicht nur die Chance bekommt, in Tokio zu starten, sondern auch ein Mitglied der olympischen Kanusprint-Familie wird."

DKV-Präsident Thomas Konietzko ergänzte dies in einem Statement: "Von Seiten des Deutschen Kanu-Verbandes bedanke ich mich bei allen, die mitgeholfen haben, dass Saied Traum nun wahr wird. Dies ist ein wirkliches Happy End im Sinne des olympischen Gedankens. Ich freue mich jetzt schon ihn in Tokio paddeln zu sehen."

Die Bekanntgabe am Dienstag war eine große Erleichterung für den 28-jährigen Saeid Fazloula, der gehofft hatte, als Flüchtlingssportler 2016 in Rio sein Olympiadebüt zu geben. Doch sein Traum konnte damals nicht erfüllt werden. Er schaffte es zwar auf die Shortlist für das Flüchtlings-Olympiateam 2016, kam aber nicht in die Endauswahl. Fazloula war untröstlich, aber umso entschlossener, sein Ziel zu erreichen. Erst ein Jahr zuvor war er als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Er war Mitglied der iranischen Kanu-Rennsport-Mannschaft, hatte Medaillen bei den Asienmeisterschaften gewonnen und konnte sich auch in Deutschland für die Naitonalmannschaft qualifizieren. 

Die Liste seiner Unterstützer ist beeindruckend, angeführt von Olympiasieger Detlef Hofman. Niemand hat sich mehr als Hofman dafür eingesetzt, dass der Iraner in das Flüchtlingsteam aufgenommen wird - mit Ausnahme von Fazloula selbst. Starke Unterstützung gab es auch durch den Deutschen Kanu-Verband mit Thomas Konietzko an seiner Spitze, dem Deutschen Olympischen Sportbund sowie von der Bildungsministerin des Landes Baden-Württemberg Dr. Susanne Eisenmann. Rückendeckung hatte er auch von deutschen Trainern und Sportlern, wie dem Athletensprecher Max Hartung.

Sie sagten dem IOC, Fazloula sei ein Vorbild für eine gelungene Integration in die Gemeinschaft. Im Februar dieses Jahres wurde bestätigt, dass Fazloula in die Liste der IOC-Stipendiaten für Flüchtlingssportler aufgenommen worden war, am heutigen Dienstag wurde sein Platz in Tokio bestätigt.


Lesen Sie dazu auch: https://www.kanu.de/Saeid-Fazloula-erhaelt-Refugee-Athlete-Stipendium-des-IOC-77803.html

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