Der Deutsche Kanu-Verband ist mit seinen 118.500 Mitgliedern
fest in der Vereinslandschaft in Deutschland verankert und
umfasst sowohl Leistungs- als auch Hobbysportler. In allen
Sparten spielt das Thema Sicherheit eine bedeutende Rolle, da
im Wassersport immer mit einer scheinbar unkontrollierbaren
Gewalt – dem Wasser - gearbeitet wird. Für den erfahrenen
Wassersportler ist Wasser jedoch keine unkontrollierbare
Gewalt, der er sich hilflos ausliefert, sondern ein
dynamisches, eigenmächtiges Medium, mit dem er sich
auseinandersetzen will und kann. Dieses Spiel mit den
Naturkräften aus eigener Kraft, oder "der Auseinandersetzung
mit sich selbst in der Natur und mit der Natur" (Seewald) ist
das was den Wassersportler antreibt und fasziniert.
Die entscheidende Frage ist, wie man bei dieser
Auseinandersetzung mit dem Element Wasser den Kontrollverlust
vermeiden kann und welche aktiven und passiven Maßnahmen
verhindern können, dass aus einem Kontrollverlust, -im
einfachsten Fall einer Kenterung- ein Unfall wird.
Die Sicherheit auf dem Wasser und das richtige Verhalten in
schwierigen Situationen sind die Schwerpunkte dieses erstmals
stattfindenden Sicherheits-Symposiums des Deutschen
Kanu-Verbandes, zu dem am 18. Und 19. Februar nach Heidelberg
eingeladen wird.
Gastgeber wird das Institut für Sport und Sportwissenschaft
(ISSW) in Heidelberg sein.
An zwei Tagen wird die Relevanz des Themas „Sicherheit im
Kanusport“ durch Vorträge und Diskussionen erarbeitet. Das
Thema scheint oftmals unterschätzt , obwohl gerade hier ein
aktives Erlernen von sicherheitsrelevanten Handlungsabläufen
nötig ist. Deshalb wird explizit über die Gefahren und Risiken
auf und im Wasser aufgeklärt und auf die Bedeutsamkeit einer
adäquaten Vorbereitung eingegangen. Somit richtet sich diese
Tagung sowohl an Verbandsmitglieder, Trainer, Pädagogen, Lehrer
und Hobbysportler.
Das umfangreiche Programm hält für Interessierte am Thema
Sicherheit im Kanusport insgesamt 11 Vorträge und ebenso viele
Workshops bereit, die gleichermaßen Kajak- und Canadierfahrer
sowie Stand-Up-Paddler ansprechen und darüber hinaus auch für
Sportler anderer Wassersportarten nicht uninteressant sein
dürften.
Die abwechslungsreichen theoretischen und praktischen
Veranstaltungen werden von fachspezifischen Experten
betreut.
Eine Einstimmung in das Thema Sicherheit im Kanusport, wird zu
Anfang Edwin Jakob, Dozent an der Deutschen Sporthochschule
Köln, mit seinem Vortrag zum ‚Risiko im Kanusport‘ geben.
Hierbei werden die verschiedenen Facetten des Themas Risiko im
Kanusport beleuchtet, denn neben den Schattenseiten gibt es
auch die Sonnenseiten, die sich über den Begriff des Wagnisses
gut darstellen lassen!
Die Brisanz des Themas Sicherheit wird dann durch den Vortrag
von Dr. Bernd Schildwach, DKV-Referent für Unfallanalyse,
aufgezeigt. Ausgehend von den aktuellen Unfallzahlen
präsentiert er seine Einschätzung zur Entwicklung des
Unfallgeschehens und wird den Zuhörern so eine Zusammenfassung
seiner Erkenntnisse aus 20 Jahren Unfallerfassung geben!
Zahlreiche weitere fachkundige Referenten wirken beim
Sicherheitssymposium mit:
Aus den Reihen des Kanu-Verbandes, sind das Dr. Udo Beier
(Referent für Küstenkanuwandern), Olaf Schwarz (Referent SUP),
Dr. Thomas Schädler (Referent für Gesundheitsfragen), Dr.
Stefan Bühler (Ressortleiter Sicherheit des Kanu-Verbandes
Baden-Württemberg), Dr. Thomas Theisinger (Mitarbeit Ressort
Sicherheit), David Seehausen (Sicherheitsreferent Deutschen
Kanu-Jugend) und Matthias Richter (Mitarbeiter Sicherheit
Kanu-Jugend).
Mitwirkende aus dem universitären Umfeld sind Dr. Marie
Ottilie Frenkel (ISSW, Dozentin für Sportpsychologie) und Dr.
Klaus Weiß (Dozent ISSW).
Das Programm des ‚swift-water-rescue‘ vorstellen wird, der
nicht nur unter Wildwasserfahren bekannte und sehr erfahrene
Ausbilder, Neil Newton Taylor.
Weitere informative Beiträge zum Sicherheits-Symposium bieten
den Teilnehmern die Experten der örtlichen Behörden, die für
die Sicherheit auf dem Wasser zuständig sind. Zu nennen sind
hier Frau Dr. Reek vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt,
Peter Fischer von der Wasserschutzpolizei und Holger Schlechter
von der Feuerwehr Heidelberg.
Auch die DLRG trägt einen wichtigen Anteil zum herausragenden
Programm des Sicherheits-Symposiums bei: Insbesondere mit dem
Vortrag von Thilo Künneth, dem Bundesbeauftragten für
Strömungsrettung. Zudem wird sich die DLRG an beiden Tagen mit
ihrem Rettungsmaterial für Strömungsrettung vor Ort
präsentieren und dadurch die die Ausbildungs- und
Einsatzmöglichkeiten für Strömungsretter aufzeigen.
Ebenfalls während der gesamten Dauer des Symposiums wird
in einer umfangreichen Ausstellung aktuelle
Sicherheitsausrüstung für den Kanu-, und SUP-Sport durch Daniel
Maldacker von Ulis Paddelladen in Schwetzingen, ausgestellt und
vorgestellt werden.
Die Firma hf, die sicherlich bekannteste Sicherheitsmarke im
Kanusport, stellt hierzu Material zur Verfügung , aber auch
unbekanntere Neuheiten wie Whetman Equipment aus Großbritannien
werden vorgestellt.
Rund um die boomende Sportart des Stand-Up-Paddlings gibt es
eine Vielzahl an Neuerungen im Ausrüstungs-, und
Sicherheitsbereich. Hier werden u.a. Neuheiten von hf,
SUP Siren , SUPskin und Stemax präsentiert werden. Außerdem
wird der Entwickler Dr. Stefan Klare die Neuentwicklung seines
SUP-Boards ‚tripstix‘ höchstpersönlich vorstellen.
Eine Diskussionsrunde zum Thema „Wieviel Sicherheit muss/darf
sein?“ beziehungsweise „Wieviel Risiko muss /darf sein?“ rundet
dann das Symposium am Sonntag ab, an dem mit Stefan Andreas
Schmidt (Ressortleiter Sicherheit des Bayrischen Kanuverbandes)
ein weiterer erfahrener Sicherheits-Experte der Kanuverbände,
teilnehmen wird.
Das komplette Programm kann unter www.dkv-sicherheit2017.de eingesehen werden. Hier findet sich auch der Link zur Online-Anmeldung und sowie Kontaktdaten zur Beantwortung etwaiger Fragen.