11.06.2022 | Kanu-Slalom

Silber für Elena Lilik im Kajak beim Weltcup-Auftakt

Neben Elena Lilik konnte auch Jasmin Schornberg jubeln. Nicht über Edelmetall, aber über ihr gelöstes WM-Ticket.
Elena Lilik kann es kaum fassen im Ziel.

Großer Jubel für Elena Lilik. Die 23-Jährige von Kanu-Schwaben Augsburg paddelt im Kajak-Einer beim Weltcup-Auftakt im tschechischen Prag zu Silber. Sie musste sich damit lediglich der Ausnahmeathletin Jessica Fox aus Australien geschlagen geben, die 89 Hundertstelsekunden schneller war. Bronze ging an die Französin Camille Brigent. Die zweite deutsche Finalistin, Olympiasiegerin Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) wird Siebte.

Als Lilik am Start war, hatte Fox bereits die Top-Zeit gesetzt. Dennoch war die Augsburgerin im ersten Drittel schneller unterwegs. Dann folgte eine Torstabberührung, trotzdem lag sie weiterhin vorn. „Ich hatte voll den Top-Speed“, sagte sie. Dennoch der Zweier kostete sie die Ideallinie im Wildwasser, „da musste ich improvisieren. Gott sei Dank war ich schnell genug, um das ein bisschen zu kompensieren. Die Strecke war schwierig für alle und wer zusammengepuzzelt hatte, der war vorne.“

 

 

Dennoch hatte sie wie auch die nach ihr startende Teamkollegin Ricarda Funk mit vorherzusehenden Bedingungen zu kämpfen. Denn wie sich später herausstellte, stieg ab ungefähr Mitte des Damen-Finals das Wasser im Kanal an, erklärte Kajak-Bundestrainer Thomas Apel nach dem Herren-Endlauf. Etwa zehn Zentimeter Schwankungen könne es in Prag geben. Entsprechend hingen die Tore tiefer, die Kehrwasser waren auch anders. Das wurde auch den deutschen Finalisten Hannes Aigner (Augsburger KV) mit Platz fünf und Stefan Hengst (KR Hamm) mit Platz neun zum Verhängnis. Gold, Silber und Bronze gingen an den Slowenen Peter Kauzer, Giovanni de Gennaro aus Italien und Martin Dougoud aus der Schweiz.

Die dritte deutsche Kakjakfahrerin Jasmin Schornberg vom KR Hamm schaffte den Fianaleinzug nicht. Dennoch gibt es Grund zum Jubeln für die 36-Jährige: Sie sicherte sich mit ihrem 14. Platz die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Augsburg vom 26. bis 31. Juli. Die junge Mutter musste für die Startberechtigung noch einen vom Deutschen Kanu-Verband geforderten Leistungsnachweis erbringen – Top-16 war die Forderung. "Ich hätte damit nicht gerechnet, dass es gleich hier funktioniert. Ich hatte mir dafür auch noch den Weltcup Tacen reserviert. Ich bin mega zufrieden", sagte sie. Allerdings etwas Wehmut schwingt dabei, denn auch das Finale war drin. Fehlerfrei durch den schwierigen Stangenparcours gekommen, verlor sie im letzten Abschnitt dann etwas zu viel Zeit, um für die Finalteilnahme in Prag unter die besten zehn zu paddeln. "Dass es mit dem Finale noch so relativ knapp wurde, hätte ich nie gedacht. Ich weiß, dass noch ein bisschen was drin gewesen wäre." Ob sie nun den Weltcup in Tacen noch wahrnehmen wird, ist noch offen.

 

 

Ebenfalls im Halbfinale ausgeschieden war der Augsburger Kanu-Schwabe Noah Hegge. Dem 23-Jährigen fehlten als Halbfinal-Zwölfter 27 Hundertstelsekunden für den Einzug in den Endlauf. Zwar war er ohne Strafsekunden durch den Prager Wildwasserkanal gekommen, jedoch hatte er einigen Schwierigkeiten mit einer Walze im mittleren Streckenabschnitt.

Text, Fotos, Videos: Uta Büttner

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