03.07.2008 | Olympia / Paralympics

Stechen in Kienbaum

Jonas Ems und der K2 mit Andreas Ihle und Martin Hollstein sind die Gewinner des internen Stechens um die restlichen Olympiatickets.

Im Zielbereich der Rennstrecke spielten sich am Dienstag Abend in Kienbaum hochemotionale Szenen ab. Beim internen Stechen der Kanu-Rennsport-Nationalmannschaft in den bis dahin noch offenen Bootsklassen (K1 500m und K2 1000m der Herren) lagen Freude und Trauer ganz nahe zusammen. So wurde um 18 Uhr das Rennen im K1 um das Ticket für Peking zwischen Jonas Ems (Essen) und Thorsten Lubisch (Berlin) ausgetragen und avancierte zu einem wahren "Krimi". Das Rennen war geprägt von ständigen Führungswechseln. Während Ems aufgrund seiner Sprintfähigkeit einen ausgezeichneten Start erwischte, konterte Lubisch im Mittelteil. Trotzdem konnte der 21-jährige Essener bei seinem Zielsprint ein Quäntchen mehr herausholen und gewann mit 14 Hundertsel Vorsprung denkbar knapp das Rennen. Im Ziel beglückwünschten sich die Kontrahenten natürlich sportlich fair, doch im Kreis der Angehörigen war noch lange die Freude bzw. die Enttäuschung zu spüren.

Die Entscheidung im K2 über 1000m war wesentlich eindeutiger. Der Routinier Andreas Ihle (Magedeburg) streckte schon 20m vor dem Ziel die Faust in die Höhe und feierte lautstark mit seinem Partner, dem Youngster Martin Hollstein (Neubrandenburg), seinen Sieg mit 4,7sec Vorsprung. Auf der Strecke des Liebenberg Sees in Kienbaum konnte der neubesetzte K2 fast einen Start-Ziel-Sieg nach Hause fahren. Norman Zahm (Essen) und Marcus Groß (Berlin) konnten zwar auf den ersten Metern ihre Stärke am Start unter Beweis stellen, aber mit zunehmender Distanz setze sich das Boot Ihle/Hollstein deutlich ab.

Mit diesen beiden Entscheidungen gehen die Kanu-Rennsportler nun in die heiße Trainingsphase in Kienbaum und haben Gewissheit, nachdem der Nomierungsvorschlag beim Deutschen Olympischen Sportbund eingereicht wird, welche Sportler in Peking die deutschen Farben vertreten werden.

Zurück zur Liste