27.05.2022 | Kanu-Slalom

Team-Gold für Canadier-Herren – Frauen gehen leer aus

Bei den Canadier-Wettkämpfen konnten sich vier der sechs Deutschen für das EM-Halbfinale qualifizieren.
Franz Anton, Sideris Tasiadis und Timo Trummer (v.l.) fahren bei der EM in Liptovski-Mikulas zu Team-Gold.

Auch der zweite Tag der Kanuslalom-Europameisterschaften im slowakischen Liptovsky-Mikulas hatte Sonnen- und Schattenseiten. Überstrahlt wurd dieser durch das Mannschaftsgold im Canadier-Einer der Herren. Sideris Tasiadis (KS Augsburg), Franz Anton (Leipziger KC) und Timo Trummer (KV Zeitz) ist es gelungen, mit nur zwei Strafsekunden einen fast fehlerfreien Lauf herunter zu zaubern. Silber und Gold gingen an Polen und Spanien, die starken Lokalmatadoren mussten sich mit Platz vier zufrieden geben.

Als viertletzte Nation auf die Strecke gegangen, leuchtete nach der Zieleinfahrt die Nummer eins auf. Doch noch vier starke Teams standen oben, darunter die Lokalmatadoren aus der Slowakei. Während Tasiadis und Anton die Geschehnisse doch eher gelassen verfolgten, war dem Youngster die Spannung ins Gesicht geschrieben. „Man hofft, guckt und betet, dass die anderen nicht so gut fahren wie man selbst“, sagte Trummer, der damit seine erste Medaille bei den Senioren feiern konnte. Auch wenn die beiden Etablierten schon viele Medaillen gesammelt haben – und der Teamwettbewerb keine olympische Disziplin ist, „sind wir trotzdem stolz auf die Goldmedaille“, betonte Tasiadis und ergänzte, „weil man zu dritt hier Bestleistung zeigen muss. Es ist nicht nur eine Einzelleistung.“ Während die Drei sonst als Konkurrenten unterwegs sind, halten sie als Team zusammen. „Wir verstehen uns alle sehr gut. Wir haben alle das gleiche Ziel, eine Medaille zu holen“, sagte Anton.

Einen Wunsch haben die drei Top-Athleten: „Wir hoffen, heute hier mit unserem Ergebnis etwas aufmerksam auf den Team-Wettkampf gemacht zu haben“, sagte Tasiadis. „Vielleicht gibt es bei den Olympischen Spielen dann auch mal einen Mannschaftswettbewerb.“

 

 

 

C1-Damen verpassen Edelmetall

Nicht nach Wunsch lief es hingegen für die Damen beim Mannschaftswettbewerb im Canadierboot. Ein verpasstes Tor und damit 50 Strafsekunden sorgten für Enttäuschung bei Elena Lilik (KS Augsburg) und den beiden Leipzigerinnen Nele Bayn und Andrea Herzog. Gold holte sich die Heim-Mannschaft Slowakei vor Frankreich und Tschechien.

Vier von sechs Deutschen erreichen Halbfinale im Canadierboot

Hervorstechend bei den Qualifikationsrennen für die EM-Halbfinals war der Lauf von Nele Bayn (Leipziger KC). Als sechste ist sie souverän eine Runde weiter. Ebenfalls sofort in EM-Finale eingezogen ist Elena Lilik (KS Augsburg). Bei der gesundheitlich angeschlagenen Olympia-Bronzegewinnerin Andrea Herzog (Leipziger KC) klappte an diesem Tag leider nichts. Sie fand nicht die Linie, musste in den Hoffnungslauf, in dem es aber auch nicht laufen wollte. Erkältung und Trainingsausfall forderten ihren Tribut.

Bei den Canadier-Herren qualifizierten sich Sideris Tasiadis (KS Augsburg) und Franz Anton (Leipziger KC) auf Anhieb. Timo Trummer (KV Zeitz) konnte auch die zweite Chance auf den Einzug in das EM-Halbfinale nicht nutzen. Sechs Strafsekunden im ersten Lauf waren zu viel, im Hoffnungslauf berührte der Zeitzer zwar nur einmal einen Torstab, allerdings verlor der im mittleren Teil der Strecke zu viel Zeit. Dennoch gab es mit dem Team-Gold noch einen Grund zum Feiern für den Zeitzer. „Ein bisschen Versöhnung ist das schon. Natürlich wäre ich gerne im Halbfinale gewesen. Aber so fahre ich jetzt nicht mit so einem ganz schlechten Gefühl nach Hause“, resümierte der Zeitzer.

Text, Fotos und Video: Uta Büttner

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