14. September 2023

TechnikCheck: Tipps für das Seekajakfahren - Flache Sütze

Technik-Check: Flache Paddelstütze (Foto: LiteVenture)

TechnikCheck mit dem EPP: Der kleine (?) Unterschied. Während Wildwasserkajaks mit ihren flachen Unterschiffen über die Wasseroberfläche gleiten, schneiden Seekajaks das Wasser. Die spurtreuen Seekajaks sind deshalb anders zu steuern und zu lenken. In mehreren Beiträgen wollen wir euch einige Schlüsseltechniken zeigen und beschreiben. Dieses Mal: die flache Stütze

Von Lars Everding (Fotos: LiteVenture)

TechnikCheck: Flache Stütze


Die Flache Stütze ist eine reflektorische Stütztechnik die aufgrund ihrer kurzen Weges und der flachen Paddelführung eine Kenterung sofort verhindern kann. Sie unterstützt dich somit zuverlässig beim Brandungspaddeln.

Haltung / Set up: Du sitzt aktiv in aufrechter leichter Vorbeuge und führst deinen Paddelschaft auf Höhe des Bauchnabels eng an deinen Körper. Deine Handgelenke sind nach innen eingedreht und aktivieren die vorderen Muskelketten deines Oberkörpers, die dir die notwendige Stabilität und Vorlage geben. Deine Ellenbogen befinden sich senkrecht über dem Paddelschaft. Du „stützt“ dich auf dein Paddel. Dein Paddelblatt liegt mit seiner Rückseite auf dem Wasser und sorgt so entweder durch das Setzen eines kurzen Impulses aufs Wasser (statisch) oder durch ein Unterströmen des Blattes in Fahrt für den nötigen Auftrieb.


Analysiert man die Stützbewegung, erkennt man drei Phasen:


 

Schritt 1: In der ersten Phase -Kanten-  versucht das System die äußere Störung wie z.B. eine Brandungswelle durch Anpassung und Verlagerung des Körperschwerpunktes zum Systemschwerpunkt zu kompensieren. Man kann von vorne jetzt ganz gut das C erkennen, welches der Kopf und der Oberkörper mit Becken und Kajak beschreibt.

Die erste Phase der flachen Stütze ist das Kanten.

Schritt 2: In der zweiten Phase -Lehnen- reicht das kompensatorische Kanten nicht mehr aus. Das System verliert sein Gleichgewicht und wir müssen unsere Unterstützungsfläche vergrößern, in dem wir uns mit dem aktiven Paddelblatt auf dem Wasser abstützen und somit für einen dynamischen Auftrieb sorgen. Deine Kenterbewegung kommt somit zum Stillstand. Die Kräfte befinden sich in einem labilen Gleichgewicht.

Die zweite Phase der flachen Stütze ist das Lehnen. Durch dynamischen Auftrieb wird eine Kenterung vermieden.
Schritt 3: In der nun folgenden, letzten und wichtigsten Phase – C to C – wird diese Bewegung rückabgewickelt, d.h. dein Kajak wird über deinen Knieimpuls zuerst aufgerichtet, dein Oberkörper und dein Kopf folgen erst zum Schluss. Das heißt die Bewegung startet am Knie und endet mit dem Kopf. Von vorne gesehen erkennt man am Ende dieser Technik das gespiegelte C. Diese Technik erlaubt dir durch Impulssetzung das Drehen des Bootes unter deinen Körperschwerpunkt und ermöglicht dir somit z.B. das flache Stützen oder eine Rolle unabhängig vom dynamischen Auftrieb.
Das ist die letzte Phase der flachen Stütze. Das vorherige C vom Kanten Bild A wird hier rückabgewickelt.  Das Boot dreht auf der Körper folgt. der Kopf zum Schluss
   

 

 

 


 


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