02.06.2022 | Akademie des Kanusports

Trainer/in B-Ausbildung Freizeitsport gestartet

Nachdem Corona bedingt die in Zweijahresrhythmen stattfindende B-Ausbildung Freizeitsport um ein Jahr verschoben werden musste, fanden sich Ende April insgesamt 19 Personen, die den Lizenzaufstieg zum/zur B-Trainer/in in Angriff nehmen wollen.
Ohne Besprechungskreise geht es nicht: Briefing am Fühlinger See (Foto: Peter Rygus)

Alle Teilnehmenden sind langjährig erfahrene C-Trainer oder -Trainerinnen, die in ihren Heimatvereinen, den Landeskanuverbänden und im DKV aktiv sind. Die hauptsächliche Zielgruppe dieser Qualifizierungsmaßnahme sind die Ausbilder und Ausbilderinnen der C-Trainer und -Trainerinnen in den LKVs, aber auch Leiter und Leiterinnen von Vereinskanuschulen und Trägern vergleichbarer Aufgaben im Kanu-Freizeitsport.

Die Ausbildung geht über vier Wochenenden. Die Teilnehmenden beweisen in Theorie und Praxis, dass sie über ausreichendes Können und Wissen in pädagogischer und sportlicher Hinsicht verfügen. So müssen beispielsweise alle eine Präsentation zu einem kanusportlichen, verbandsorientierten oder ausbildungsorganisatorischen Thema ausarbeiten und vor der Kursgruppe zur Diskussion stellen. Ein wesentliches Augenmerk wird dabei auf die Methodik und Didaktik der Erwachsenenbildung gerichtet: "Wie kann man mit den jeweils zur Verfügung stehenden Mitteln optimalen Unterricht gestalten?" Eine besondere Note ist der Workshop Charakter: da die Teilnehmenden bereits über einen großen Erfahrungsschatz verfügen, ist es die Aufgabe des Kursleitungsteams, die Themen anzustoßen, Denkrichtungen vorzugeben und die Reaktionen der Kursgruppe zu moderieren.

Jedes Ausbildungswochenende hat einen Theorie- und einen Praxisanteil. Unterm Strich werden sich die beiden Aspekte am Ende der Ausbildung die Waage gehalten haben.

Da das Startwochenende die inhaltliche Richtung vorgab, fand ein Großteil des Unterrichts im Seminarraum an der Sporthochschule Köln statt. Erst am Sonntagvormittag ging es am Fühlinger See aufs Wasser: sämtliche verfügbaren Bootstypen, vom Rennkajak bis hin zum Packraft, wurden in einem spielerischen Setting von den Teilnehmenden erprobt. Dass dabei der Spaß und auch eine gewisse Schadenfreude nicht zu kurz gekommen sind, lag am vorgegebenen Programm: die werdenden B-Trainer und -Trainerinnen mussten ihr gewohntes Terrain verlassen und die Bootstypen verwenden, die nicht zu ihrem Paddelalltag gehörten. Einhellige Meinung in der Feedbackrunde: heute durfte sich jeder nach Herzenslust „zum Affen machen“ und ohne Gesichtsverlust bis auf die Knochen blamieren. Im normalen Schulungs- und Ausbildungsalltag vor Kursgruppen würde ein Trainer oder eine Trainerin das tunlichst vermeiden. An diesem Tag durfte das sein: endlich mal wieder kentern, endlich mal wieder das Anfängerfeeling verspüren.

Die nachfolgenden Wochenenden werden die Praxisschwerpunkte Wildwasserfahren, Seekajak und Touring mit Ökologie haben.

Das achtköpfige Leitungsteam freut sich über eine Kursgruppe, die professionell, motiviert und sachkundig agiert. Die Rückmeldungen, auch ein Ausbildungsinhalt, sind auffallend hochkarätig und respektvoll. Sie zeugen schon jetzt zu Beginn von einem bemerkenswerten pädagogischen Können mit großem Interesse an Innovation und Weiterentwicklung. In naher Zukunft werden sie die Impulsgeber in ihrem Landes- und im Bundesverband sein.

 

Text: Wolfgang Nagel

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