25.08.2018 | Kanu-Rennsport

WM Montemor: DKV-Boote paddeln weiter auf der Erfolgswelle

Mit Siegen für Sebastian Brendel im C1, Franziska Weber und Tina Dietze im Sprintzweier und für den K4 der Herren über 1000m sowie einer Silber- und einer Bronzemedaille knüpften die DKV-Athleten heute nahtlos an die Erfolge vom gestrigen ersten Finaltag an.
Sebastian Brendel

Den Medaillenregen eröffnete der Titelver- teidiger im C1 über 1000m Sebastian Brendel. In einem von Beginn an offensiv geführten Finalrennen landete der Potsdamer einen Start-Ziel-Sieg vor seinen Dauerkontra- henten Martin Fuksa (CZE) und Isaquias dos Santos (BRA). „Es hat alles geklappt, ich habe versucht, das Feld von Beginn an zu kontrollieren, konnte zwischendurch sogar etwas 'runterschalten mit dem Wissen, die beiden im Endspurt auf Distanz halten zu können. Ich bin stolz, diesen Titel nun zum vierten Mal in Folge gewonnen zu haben“, meinte der seit 2014 auf dieser Strecke bei Weltmeister- schaften ungeschlagene Champion zu seinem erneuten Erfolg.

In alter Stärke präsentierte sich im K2 der Damen über 200m das Erfolgsduo Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig). Obgleich beide erst spät in der Saison wieder gemeinsam ins Boot steigen konnten, harmonierten sie wie eh und je und sicherten sich mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung den Titel vor den Neuseeländerinnen Imrie/Fisher, Bronze ging an Kichasova-Skoryk/Horlova (UKR). Franziska Weber konstatierte nach dem Rennen: „Dass wir hier den Titel holen, hätte Anfang des Jahres keine von uns beiden geglaubt. Als wir ins Boot stiegen, war es wie immer, wir haben uns sofort wieder gefunden. Wir paddeln nun das achte Jahr zusammen, davon profitieren wir. Ich habe jetzt Blut geleckt für Tokio.“ Tina Dietze ergänzte: „Nach meiner Schulterverletzung war es mein Ziel, überhaupt bei der WM starten zu dürfen. Dass wir nun Gold geholt haben, bedeutet mir wahnsinnig viel.“

Für das dritte DKV-Gold am heutigen Tag sorgte im letzten Finalrennen des Tages der K4 der Herren über 1000m mit Tamas Gecsö (Potsdam), Jacob Schopf (Berlin), Jakob Thordsen (Hannover) und Lukas Reuschenbach (Oberhausen). Das deutsche Quartett stürmte mit einem Start-Ziel-Sieg überraschend zum Titel vor dem Boot aus der Slowakei und dem Quartett aus Spanien. „Anders als bei der EM konnten wir diesmal ganz ohne Druck ins Rennen gehen. Wir hatten sehr gut trainiert und wollten diesmal zeigen, dass wir es besser können als bei der EM“, bilanzierte Tamas Gecsö ihren Coup.

Im K1 der Herren über 1000m stand für den DKV am Ende zwar kein Gold, nichtsdestotrotz aber dennoch eine herausragende Leistung zu Buche. Der EM-Dritte Max Rendschmidt (Essen) paddelte hinter dem Top-Favoriten und Lokalmatador Fernando Pimento (POR) zu Silber, Josef Dostal (CZE) kam auf den Bronzerang. „Dass bei meinem ersten WM-Start im K1 gleich Silber 'rauskommt, hätte ich niemals gedacht. Ich bin unheimlich zufrieden das geschafft zu haben.“, bekannte der 24-Jährige.

Die Medaillenausbeute für den DKV am heutigen Tag komplettierten Jasmin Fritz (Magdeburg) und Steffi Kriegerstein (Dresden) mit Bronze im K2 über 500m hinter den favorisierten Booten Karasz/Kozak (HUN) und Carrington/Ryan (NZL). „Das ist gigantisch, ich bin total happy über die Medaille, denn unser Rennen war eigentlich gar nicht so gut. Aber die Ungarinnen und die Neuseeländerinnen haben uns mit ihrer Welle mitgezogen“, meinte Steffi Kriegerstein nach dem Rennen. Jasmin Fritz fügte hinzu: „Für mich ist es die erste WM bei den „Großen“, ich bin sehr glücklich, dass es gleich mit einer Medaille geklappt hat. Das stärkt die Motivation für die Olympischen Spiele 2020.“

Knapp an einer Medaille vorbei schrammte der C4 der Herren über 500m mit Moritz Adam (Berlin), Michael Müller (Magdeburg), Conrad-Robin Scheibner (Berlin) und Jan Vandrey (Potsdam). Hinter den Booten aus Russland, der Ukraine und Italiens fehlte dem DKV-Vierer eine knappe Zehntelsekunde zu Bronze. Im C1 der Damen über 200m siegte Lisa Jahn (Berlin) im B-Finale. Nina Krankemann (Magdeburg) beendete das B-Finale im K1 der Damen über 500m auf Platz sechs. In den heutigen letzten Entscheidungen der Parakanuten kam Ivo Kilian (Halle) im B-Finale der Klasse VL3 auf Rang fünf.

DKV-Präsident Thomas Konietzko unterstrich nach dem heutigen Finaltag: „Insgesamt waren die Ergebnisse für uns überraschend. Ich hätte bei allem Optimismus nicht gedacht, dass wir so abschneiden würden. Alle haben ihre beste Leistung auf den Punkt hin abgerufen. Das ist ein sehr erfreuliches Resultat der Arbeit des gesamten Trainer-Teams. Was sie hier abgeliefert haben, bewerte ich als hohe Schule im Trainer-Alltag.“

Am Spätnachmittag qualifizierten sich mit Stefan Kiraj (Potsdam) im C1 über 200m, Yul Oeltze (Magdeburg) und Peter Kretschmer (Leipzig) sowie Lisa Jahn (Berlin) und Sophie Koch (Karlsruhe) im C2 über 500m und den beiden K4 über 500m mit Franziska Weber, Tina Dietze, Steffi Kriegerstein und Conny Waßmuth (Potsdam) sowie Max Rendschmidt, Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) weitere fünf DKV-Boote für den abschließenden Finaltag morgen.

Komplette Ergebnisse hier

Text: H.-P. Wagner, Foto © Ute Freise

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