13.06.2019 | Umwelt & Gewässer

Wassersport auf der Dove-Elbe in Gefahr - Diskussion um Wiederanbindung an den Tidenhub

Die Wassersportkommission des Hamburger Sportbundes hat sich auf ihrer Sitzung am 9. Mai 2019 erneut mit der Diskussion um die Wiederanbindung der Dove-Elbe an die Gezeiten befasst.
Allermöhe

Die Dove-Elbe ist eines der größten Wassersportgebiete in Hamburg und für den Wassersport essentiell wichtig, da die Außenalster als Trainingsrevier für die meisten Sportarten nicht mehr geeignet ist. Eine Wiederanbindung der Dove-Elbe an die Elbtide hätte erhebliche negative Auswirkungen auf den Wassersport und die dort ansässigen Vereine. Die Situation rund um die weiterhin im Ausbau befindliche Regattastrecke Hamburg-Allermöhe in seiner Funktion als Leistungszentrum Rudern/Kanu wäre geradezu absurd: Die Regattastrecke, die für die Hamburger Schwerpunktsportart Rudern und auch für den Kanusport als Trainings- und Wettkampfstätte unverzichtbar ist, wäre unter Tidebedingungen für den Leistungssport nicht mehr zu nutzen.

Gleiches gilt für die Anlagen der Wassersportvereine von der Tatenbergerschleuse bis hin zur Krapphofschleuse. Bei einer Wiederöffnung der Dove-Elbe für den Tidehub würden sich die Bedingungen vor Ort gravierend ändern, was erhebliche Auswirkungen auf die Vereine und ihre Anlagen hätte. In letzter Konsequenz käme das Wassersportangebot für den Bezirk Bergedorf zum Erliegen.

„Die Diskussion um eine Wiederanbindung der Dove-Elbe führt bereits jetzt zu Verunsicherungen bei den ansässigen Sportvereinen. Es ist wichtig zu betonen, dass es derzeit erst um eine Machbarkeitsstudie geht. In dieser Studie müssen die Fragen der Auswirkungen auf die Anlagen der Sportvereine, die Nutzbarkeit des Reviers und der Regattastrecke technisch beantwortet werden. Das Ergebnis muss dann von der Politik bewertet werden. Es muss vermieden werden, dass Vereine, das Training oder der Wettkampfsport auf der Regattastrecke Schaden nehmen. Sollten die Evaluierungen für die weiteren Reviere zu Beeinträchtigungen für die anderen Wassersportarten (Segeln, Motorboot und Kanu) führen können, wird die Wassersportkommission auch diese Untersuchungen kritisch begleiten“, so Werner Glowik, Vorsitzender der HSB-Wassersportkommission.

Zum Hintergrund: Zur Sicherstellung der Fließfreiheit und für eine optimierte wirtschaftliche Nutzung des Wasserraumes soll untersucht werden, wie die durchströmte Wasserfläche der Elbe erweitert werden kann, um den Rückstrom der Elbe zu verlangsamen und so der Sedimentierung von Flussabschnitten und Hafenbecken entgegenzuwirken. Dies wurde im Rahmen einer Sitzung des „Forum Tideelbe“ im Februar 2019 bekannt gegeben. Hierfür sollen fünf vom Fließgewässer Elbe abgesperrte Wassergebiete untersucht werden, ob diese kontrolliert für die Tide geöffnet werden können. Darunter auch die Dove-Elbe, für die eine Öffnung mit der Folge eines 2,00 m Tidenhubs (+0,90 bis -1,10 m) geprüft wird.

Die HSB-Wassersportkommission steht über ihren Vorsitzenden, Werner Glowik, im Austausch mit dem „Forum Tideelbe“ und vertritt die Belange des Wassersports. Die neue Bürgerinitiative soll nach Möglichkeit eingebunden werden. Mit dem Forum Tideelbe ist die weitere Beteiligung der Wassersportverbände fest abgestimmt. Die laufenden technischen Studien werden von der Wassersportkommission kritisch begleitet.

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