Im abschließenden K1-Langstreckenrennen der Damen übernahmen
Tabea Medert (Potsdam) und Nina Krankemann (Magdeburg) von
Beginn an die Initiative und bestimmten während des gesamten
Rennens das Geschehen in einer 4-köpfigen Spitzengruppe. Beide
setzten sich auch im Schlussspurt vor den Konkurrentinnen aus
Australien und Italien durch – den Sieg holte sich Tabea Medert
knapp vor ihrer Teamkollegin Nina Krankemann. „Ein bisschen
überraschend war der Doppelerfolg schon für uns, aber wir
hatten uns vorgenommen, dass wir vorn zusammenfahren. Das ist
optimal aufgegangen“, meinten beide unisono zu ihrem
Abschneiden mit der jeweils ersten Medaille beim ersten
Weltcup-Start.
Silber gab es zudem für Ronald Verch (Potsdam) im
C1-Langstrecken- rennen. Nach völlig verkorkstem Start kämpfte
er sich am Teilnehmerfeld vorbei und begab sich auf die
Verfolgung des führenden Moldawiers Serghei Tarnovschi. Der
Potsdamer versuchte zwar die Führung zu übernehmen, doch der
Moldawier konnte die Attacke abwehren und so blieb es bei Rang
zwei für Ronald Verch. „Ich war nach dem Ranfahren einfach zu
platt, um vorbeizukommen. Und wer über 1000m Zweiter wird und
über 500m gewinnt, kann ja schon ein bisschen paddeln“, sagte
der Potsdamer zu seinem zweiten Rang hinter dem Moldawier. Zu
seiner Weltcup-Bilanz insgesamt zog er ein überaus positives
Fazit: „Vor allem der 4. Platz im C1-Finale über 1000m in
persönlicher Bestzeit hat mich sehr gefreut“, so der
30-Jährige.
Am Vormittag hatte bereits Jan Vandrey (Potsdam) im C1 über
500m sein erstes Weltcup-Edelmetall gewonnen. Er musste sich
dabei lediglich dem Moldawier Serghei Tarnovschi geschlagen
geben. „Es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man weiß, dass
man vorne mitfahren kann. Für mich ist die Silbermedaille ein
sehr großer Erfolg, zumal ja die Konkurrenz nicht so schlecht
war. Sie gibt mir Auftrieb in Richtung EM, zumindest habe ich
mich mit meiner Leistung für den Start in Moskau angeboten“,
meinte der Potsdamer nach seinem Erfolg.
Knapp an einer Medaille vorbei schrammte der K4 der Damen über
200m mit Franziska Weber (Potsdam), Sabrina Hering (Hannover),
Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze (Leipzig). Dem
neuformierten Damen-Quartett des DKV fehlten hinter den Booten
aus Weißrussland, der Ukraine und Neuseeland 71
Hundertstelsekunden zu Bronze. Schlagfrau Franziska Weber
schätze nach der Premiere des deutschen Bootes ein: „Wir sind
ja gestern erstmals so ins Boot gestiegen. Die Geschwindigkeit
reicht noch nicht, das muss noch schneller werden. Für das
erste Rennen war es aber ganz ok. Über 200m ist es halt immer
knapp“, so die Potsdamerin.
Weitere A-Finalplatzierungen gab es am heutigen Abschlusstag
durch Sebastian Brendel (Potsdam) und Erik Rebstock
(Neubrandenburg), die im C2-Finale über 1000m hinter den Booten
aus der Ukraine, Rumänien, Tschechien und Polen auf Rang fünf
fuhren. „Es war ein schönes Rennen, in dem durchaus noch Luft
nach oben ist. Im Großen und Ganzen sind wir dabei, leider aber
wird es für uns keinen Start in Rio geben“, bilanzierte
Sebastian Brendel mit Blick auf den verpassten
Olympia-Startplatz des DKV in dieser Disziplin.
Einen fünften Rang erkämpften auch Annika Loske und Ophelia
Preller (beide Potsdam) im C2 der Damen über 500m, Cathrin Dürr
(Karlsruhe) und Johanna Handrick (Leipzig) kamen im selben
Rennen auf Rang sieben. Im K1 der Herren über 200m kam Max
Lemke im A-Finale auf Platz sieben und der Herren-K4 mit Felix
Landes (Neckarsulm), Karl Weise (Dresden), Tibor Gecsö und
Tamas Gecsö (beide Potsdam) beendete den A-Endlauf auf Rang
acht. Im Langstreckenrennen der Kajak-Herren fuhr Kai Spenner
(Essen) auf Rang sechs, Tibor Gecsö belegte Platz neun.
In den heutigen B-Finals paddelten im K1 der Damen über 500m
Conny Waßmuth (Potsdam) auf Rang drei und Verena Hantl
(Karlsruhe) auf Rang fünf, im C1 über 200m belegten Stefan
Holtz (Leipzig) und Stefan Kiraj (Potsdam) die Plätze vier und
fünf, Felix König fuhr im K1 über 500m auf den fünften Rang und
der K4 der Herren mit Martin Hollstein, Paul Mittelstedt (beide
Neubrandenburg), Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade) und
Kai Spenner (Essen) kam auf Platz acht.
Text: H.-P. Wagner
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