Die K4-Weltmeister Max Rendschmidt (Essen), Ronald Rauhe
(Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke
(Mannheim-Sandhofen) setzten sich im 500m-Finale am heutigen
Tag mit einem starken Endspurt gegen das bei Hälfte der Distanz
noch führende ungarische Boot durch siegten am Ende mit 0,8
Sekunden Vorsprung vor Ungarn und Russland. Schlagmann Max
Rendschmidt sprach nachher von einem „sehr harten Rennen“ und
meinte: „Es rumpelt noch ein bisschen, aber dafür, dass wir nur
wenig zusammen trainieren konnten, war es eigentlich recht gut.
Bis zur EM in 14 Tagen gibt es aber noch ein paar Sachen zu
tun.“ Ronald Rauhe ergänzte: „Es fehlt noch etwas an der
Feinabstimmung. Wir sind alle vier ja sehr sensible
Perfektionisten im Boot, von daher ist es Meckern auf hohem
Niveau, wenn wir uns noch an Kleinigkeiten stören.“ Dies sei
aber nötig, um bei der EM ein noch besseres Rennen hinlegen zu
können, denn in Belgrad warte z. B. mit Spanien noch weitere
hochkarätige Konkurrenz.
Auf dem Silber- und dem Bronzerang beendeten hinter dem Sieger
Ivan Shtyl aus Russland Stefan Kiraj und Jan Vandrey (beide
Potsdam) das Finale im C1 über 200m. Stefan Kiraj setzte sich
dabei um knapp acht Hundertstelsekunden vor seinem
Vereinskollegen durch, der mit einem riskanten Zielsprung
Bronze sicherte, dabei allerdings eine Kenterung in Kauf nehmen
musste. „Wenn es um die Medaillen geht, muss man schon mal das
höchste Risiko eingehen“, meinte Jan Vandrey zu seinem
Zielsprung mit anschließendem Bad. Silbermedaillengewinner
Stefan Kiraj sagte: „Wir hatten beide gehofft eine Medaille zu
kriegen und freuen uns total darüber, daran hätte auch nichts
geändert, wenn Jan Silber und ich Bronze bekommen hätte. Heute
waren die Bedingungen mit Gegenwind für mich etwas besser, es
hätte aber auch anders ausgehen können.“
Im C1 über 500m fuhr Sebastian Brendel (Potsdam) wie schon im
C1 über 1000m hinter dem Sieger Martin Fuksa (CZE) und Isaquias
Queiroz des Santos (BRA) auf den Bronzerang und zeigte sich
damit zufrieden: „Die beiden fahren nun schon über mehrere
Jahre mit vorn und haben es auf jeden Fall verdient. Oft genug
habe ich ja gewonnen. Mal sehen, ob ich den 500m-Einer auch zur
WM fahre, zutrauen würde ich es mir schon. Zur EM aber werde
ich mich auf die 1000 und die 5000m konzentrieren“, so der
Potsdamer. Auf Platz vier im 500m-Finale kam das zweite
deutsche Boot mit dem zweifachen Goldmedaillengewinner im C2
Peter Kretschmer (Leipzig).
Weitere gute A-Finalergebnisse verzeichneten im K1 der Herren
über 500m Jacob Schopf und Marcus Groß (beide Berlin) mit Rang
vier und fünf. Dabei verfehlte Jacob Schopf Bronze um lediglich
rund drei Hundertstelsekunden. Im Candier der Damen schnitten
Lisa Jahn (Berlin) im C1 über 200 und Annika Loske (Potsdam) im
C1 über 500m mit jeweils Platz fünf überaus respektabel ab. Im
K4-Finale der Damen über 500m kamen Sabrina Hering-Pradler
(Hannover), Franziska Weber (Potsdam), Steffi Kriegerstein
(Dresden) und Conny Waßmuth (Potsdam) hinter Neuseeland, Polen
und Russland auf Rang vier, das zweite deutsche Boot mit Jasmin
Fritz (Magdeburg), Sarah Brüßler (Karlsruhe), Melanie Gebhardt
(Leipzig) und Nina Krankemann (Magdeburg) belegte Platz sechs.
Das Sprintfinale im K1 der Herren beendete Felix König
(Potsdam) auf Rang sieben.
DKV-Präsident Thomas Konietzko resümierte angesichts der Bilanz des DKV-Teams mit fünfmal Gold, einmal Silber und fünfmal Bronze vor den abschließenden Langstreckenrennen: „Ich bin von den Ergebnissen nicht überrascht. Wir haben in Disburg ein bärenstarkes Kajak-Herren Team, ein gutes Canadier-Herren Team, nicht so starke Kajak-Damen und erfreuliche Fortschitte bei den Canadier Damen gesehen. Im Kajak der Damen ist uns deutlich aufgezeigt worden, dass wir mehr tun müssen. In Sachen Qualifikation ist die Entscheidung über unsere Boote in den olympischen Klassen auf dem Wasser gefallen, das eine oder andere Talent wird aber in den nichtolympischen Klassen sicher eine Chance erhalten.“
Weiterlesen: Langstreckensiege für
Hoff und Loske
Text: H.-P. Wagner, Foto: U. Freise
Komplette Ergebnisse hier
Weitere Stimmen aus dem DKV-Team zum Weltcup-Wochenende:
Stefan Kiraj (2. Platz C1 200m) und Jan Vandrey (3. Platz C1
200m):
https://youtu.be/Dfm1v_DxDF8
Yul Oeltze und Peter Kretschmer (1. Platz C2 1.000m und
500m):
https://youtu.be/Nzn5MkmoFes
Max Hoff und Marcus Groß (1. Platz K2 1.000m):
https://youtu.be/04ioCZacw2M
Sebastian Brendel (3. Platz C1 1.000m):
https://youtu.be/paNZg2yy3co
Max Rendschmidt (1. Platz K1 1.000m) & Tom Liebscher (3.
Platz K1 1.000m):
https://youtu.be/o4z9tkv_iOA
Lisa Jahn und Sophie Koch (3. Platz C2 500m):
https://youtu.be/Lt-Ltm9sY4I
Ronald Rauhe:
https://youtu.be/dgEZEtN_gWI
Arndt Hanisch:
https://youtu.be/75_55ZkjisI